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Duesenberg Modell J

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ebonyandivory
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Duesenberg Modell J

Beitrag #1 von ebonyandivory » 07.05.2014, 23:05

Hallo Leute,
kann mir einer von Euch evtl helfen?
Suche noch Informationen über den Duesenberg Modell J (JN, SJ, SJN)!
Genauer gesagt über Body-Style-Nummern, damalige Verkaufspreise usw.
Hab aus diversen Büchern, Foren etc schon viele Informationen, aber evtl hat ja einer von Euch Informationen die ich noch nicht hab!? :D


viel Dank
David
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blackmagic57
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Beitrag #2 von blackmagic57 » 07.05.2014, 23:28

Hallo erstmal - hier kannst du schon etwas zu Duesenberg nachlesen und ich würd mich freuen, deine Uservorstellung hier nachlesen zu können.:rolleyes:
Dann bin ich mir ziemlich sicher, wird sich auch Chief tin Cloud (the ArChief) noch melden zu dem Thema und dich mit seinem Wissen zuballern.
´
Wenn eine Fliege auf deinem Hoden landet wirst du lernen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen. :fiesgrins:


Cadillac, what else? :rolleyes: :arrow: zu meinem ´57 Cadillac Resto-Thread
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13erRing
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Beitrag #3 von 13erRing » 08.05.2014, 00:03

Joa, die Düsenbergs, sind hier im Landkreis noch sehr populär, das Geburtshaus befindet sich nur 10km von mir.
Grüße Nils
ebonyandivory
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Beitrag #4 von ebonyandivory » 08.05.2014, 00:11

Cool! :D
Ne kleine Uservorstellung ist bereits erfolgt!

Bin gespannt was sich für neue Informationen auftreiben lassen! :cool:
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chief tin cloud*RIP*
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Beitrag #5 von chief tin cloud*RIP* » 08.05.2014, 00:19

ebonyandivory schrieb: Hallo Leute,
kann mir einer von Euch evtl helfen?
Suche noch Informationen über den Duesenberg Modell J (JN, SJ, SJN)!
Genauer gesagt über Body-Style-Nummern, damalige Verkaufspreise usw.
Hab aus diversen Büchern, Foren etc schon viele Informationen, aber evtl hat ja einer von Euch Informationen die ich noch nicht hab!? :D


.... dazu müsste man wissen, welche Informationen Du schon hast :D
Das Fahrgestell kostete anfangs $ 10'000, später $ 8500. Der "billigste" "Werks"-Aufbau war der wunderschöne Murphy Concealed Top Roadster, bei dem das Verdeck in einem Staufach hinter den Sitzen versenkt wurde, drüber kam ein Metalldeckel. Kostete nochmal $ 8500. Ein kompletter Ford A kostete etwa ab $ 550...
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Beitrag #6 von ebonyandivory » 08.05.2014, 17:40

chief tin cloud schrieb: .... dazu müsste man wissen, welche Informationen Du schon hast :D
Das Fahrgestell kostete anfangs $ 10'000, später $ 8500. Der "billigste" "Werks"-Aufbau war der wunderschöne Murphy Concealed Top Roadster, bei dem das Verdeck in einem Staufach hinter den Sitzen versenkt wurde, drüber kam ein Metalldeckel. Kostete nochmal $ 8500. Ein kompletter Ford A kostete etwa ab $ 550...


Danke erstmal für die Infos, allerdings muss ich als kleiner Klugscheißer einiges berichtigen! :D
1. Das Fahrgestell kostete Anfangs 8500$, später 9500$
2. Es gab keine "Werksaufbauten"! Duesenberg stellte den externen Karosserieherstellern nur das Chassis, den Motor und den Kühlergrill samt Motorhaube zur Verfügung.
3. Das Model von Murphy hieß "Disappearing-Top Convertible Coupe" und wurde im Katalog als "Convertible Roadster" vermarktet.
Es kostete 13.500$ als SWB und 14.000$ als LWB.

Nachfolgend findet Ihr eine Auflistung was ich alles schon habe an Informationen! :cowboy:
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Beitrag #7 von ebonyandivory » 08.05.2014, 18:21

Bei eBay existieren Nachdrucke eines Duesenberg-Katalogs aus den 30er Jahren.
Dieses zeigt verschiedene Karosserieformen samt Body-Style-Nummern (Design Number).
Leider ohne Angabe von Karosserie-Herstellern und Preisen! :eek:

Durch einen sehr glücklichen Zufall kam ich in den Besitz einer "Preisliste" für diese Modelle aus dem Katalog mit den verschiedenen Karosserie-Herstellern! :D

Nachfolgend nun die Auflistung!
Derham Tourster - 14.750,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 15202 - LWB
LaGrande Dual Cowl Phaeton - 14.750,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 15201 - SWB
LeBaron Convertible Berline - 14.750,- $ - 5/7 Passenger - Design Nr : 47B502 - LWB
Rollston Convertible Victoria - 14.750,- $ - 4 Passenger - Design Nr : 1051101 - SWB
Murphy Dissappearing-Top Convertible Coupe - 13.500,- $ - 2/4 Passenger - Design Nr : 22301 - SWB
Murphy Beverly Berline - 16.500,- $ - 4 Passenger - Design Nr : 65702 - LWB
Willoughby Limousine - 14.750,- $ - 6 Passenger - Design Nr : 87C901 - LWB
Rollston Prince of Wales Berline - 16.500,- $ - 5 Passenger Design Nr : 75803 - LWB
LaGrande Coupe - 14.750,- $ - 2 Passenger - Design Nr : 52601 - LWB
Judkins "Ladies Berline" - 16.500,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 77B801 - LWB
Murphy [B]All-Weather Town Car[/B] - 16.500,- $ - 7 Passenger - Design Nr : 97A1001 - LWB
Willoughby Berline - 14.750,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 77B802 - LWB
Judkins Victoria Coupe - 15.250,- $ - 4 Passenger - Design Nr : 1141201 - SWB
Derham Convertible Sedan - 15.250,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 45501 - SWB
Rollston Limousine - 16.750,- $ - 7 Passenger - Design Nr : 87C902 - LWB
Derham Arlington Sedan - 14.500,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 65701 - SWB
Rollston All-Weather Town Landaulet - 17.950,- $ - 7 Passenger - Design Nr : 97C1003 - LWB
Rollston [B]All-Weather Town Car [/B] - 17.750,- $ - 7 Passenger - Design Nr : 97B1002 - LWB

Rollston Torpedo Sedan 'Twenty Grand' - 20.000,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 153S146 - LWB


Die Original Bezeichnung in dem Katalog war etwas anders! Konnte aber problemlos zugeordnet werden!
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Beitrag #8 von ebonyandivory » 08.05.2014, 19:13

Nachfolgend alle anderen mir bekannten Neupreise / Body-Style-Nummern der Karosserieformen samt Karosserie-Herstellern.
Modell J
Bohmann & Schwartz:
Limousine Landaulet „Throne Car“
- 28.000,- $ - Style Number unbekannt - 10 Passenger - XLWB
Derham:
Phaeton
- Preis unbekannt - Style Number : 15103 5 Passenger SWB
Fernandez & Darrin:
Convertible Victoria
- 24.000,- $ - Style Number unbekannt -4 Passenger - LWB
Franay:
Convertible Berline
- 18.000,- $ - Style Number unbekannt - 5 Passenger - LWB
Judkins:
Limousine
- Preis unbekannt - Style Number : 1091 - 7 Passenger - LWB
Berline (Four-Window Style) - Preis unbekannt - Style Number : 1123 - 5 Passenger - LWB
Berline (Six-Window Style) - Preis unbekannt - Style Number : 1123B - 5 Passenger - LWB
Walker / LaGrande
Coupe
- 25.000,- $ - Style Number unbekannt -2 Passenger - SWB
LeBaron:
Dual Cowl Phaeton (Barrelside Style)
- 14.750,- $ - Style Number unbekannt -5 Passenger - SWB
Murphy:
Coupé „Whittell Coupé“
- 17.000,- $ - Style Number unbekannt -2 Passenger - LWB
Disappearing-Top Torpedo Convertible Coupe - 16.000,- $ - Style Number unbekannt -Style Number : 898 - 2 Passenger - LWB
Dual Cowl Phaeton - 14.000,- $ - Style Number unbekannt -5 Passenger - LWB
Clear-Vision Sedan - 13.500,- $ - Style Number unbekannt - 5 Passenger - SWB
Convertible Sedan - 14.750,- $ - Style Number unbekannt - 5 Passenger - SWB
Convertible Coupe - Preis unbekannt - Style Number : 934 - 2/4 Passenger - SWB
Disappearing-Top Convertible Coupe - 13.500,- $ - Style Number : 22301 - 2/4 Passenger - SWB
Disappearing-Top Torpedo Convertible Coupe - 15.000,- $ - Style Number : 898 - 2 Passenger - SWB

Rollston:
All-Weather Town Car (Six-Window Style)
- 17.950,- $ - Style Number unbekannt - 7 Passenger - LWB
Torpedo Berline - Preis unbekannt - Style Number : 342 - 5 Passenger - LWB
Convertible Victoria (Blind rear Quarter) - Preis unbekannt - Style Number : 1051101 - 4 Passenger - LWB
Convertible Coupe - Preis unbekannt - Style Number : 434 - 2/4 Passenger - LWB
Convertible Victoria (rear Quarter Windows) - 15.450,- $ - Style Number unbekannt - 4 Passenger - SWB
Convertible Coupe - 10.000,- $ - Style Number unbekannt - Style Number : 434 - 2/4 Passenger - SWB
Willoughby:
Berline (Six-Window Style)
- 14.750,- $ - Style Number : 77B802- 5 Passenger - LWB
Berline (Four-Window Style) - 13.500,- $ - Style Number unbekannt - 5 Passenger - LWB
Wolfington:
Phaeton Royale
- 20.000,- $ - Style Number unbekannt - 4 Passenger - LWB

Modell JN
Rollston:
Berline
- 17.500,- $ - Style Number unbekannt - 5 Passenger - LWB modifiz. d. Bohman & Schwartz
Disappearing-Top Convertible Coupe - 16.000,- $ - Style Number unbekannt - 2/4 Passenger - SWB modifiz. d. Bohman & Schwartz

Modell SJ
Bohman & Schwartz:
All-Weather Town Car -
20.000,- $ - Style Number unbekannt - 5 Passenger - LWB
Fernandez & Darrin:
Convertible Victoria
- 25.000,- $ - Style Number unbekannt - 4 Passenger - SWB
Rollston:
All-Weather Fully Collapsible Town Car
- 21.000,- $ - Style Number : 290 - 4 Passenger - LWB
Continental Touring Limousine - 18.000,- $ - Style Number unbekannt - 7 Passenger - LWB
Weymann:
„Fishtail“ Speedster
- 17.500,- $ - Style Number unbekannt - 2 Passenger - LWB
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Beitrag #9 von ebonyandivory » 08.05.2014, 19:14

Falls ihr Informationen über Neupreise, Body-Style-Nummern irgendwelcher Modelle etc habt, BITTE melden!!!!
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Beitrag #10 von chief tin cloud*RIP* » 09.05.2014, 02:38

ebonyandivory schrieb: Bei eBay existieren Nachdrucke eines Duesenberg-Katalogs aus den 30er Jahren.
Dieses zeigt verschiedene Karosserieformen samt Body-Style-Nummern (Design Number).
Leider ohne Angabe von Karosserie-Herstellern und Preisen! :eek:

Durch einen sehr glücklichen Zufall kam ich in den Besitz einer "Preisliste" für diese Modelle aus dem Katalog mit den verschiedenen Karosserie-Herstellern! :D

Nachfolgend nun die Auflistung!
Derham Tourster - 14.750,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 15202 - LWB
LaGrande Dual Cowl Phaeton - 14.750,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 15201 - SWB
LeBaron Convertible Berline - 14.750,- $ - 5/7 Passenger - Design Nr : 47B502 - LWB
Rollston Convertible Victoria - 14.750,- $ - 4 Passenger - Design Nr : 1051101 - SWB
Murphy Dissappearing-Top Convertible Coupe - 13.500,- $ - 2/4 Passenger - Design Nr : 22301 - SWB
Murphy Beverly Berline - 16.500,- $ - 4 Passenger - Design Nr : 65702 - LWB
Willoughby Limousine - 14.750,- $ - 6 Passenger - Design Nr : 87C901 - LWB
Rollston Prince of Wales Berline - 16.500,- $ - 5 Passenger Design Nr : 75803 - LWB
LaGrande Coupe - 14.750,- $ - 2 Passenger - Design Nr : 52601 - LWB
Judkins "Ladies Berline" - 16.500,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 77B801 - LWB
Murphy [B]All-Weather Town Car[/B] - 16.500,- $ - 7 Passenger - Design Nr : 97A1001 - LWB
Willoughby Berline - 14.750,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 77B802 - LWB
Judkins Victoria Coupe - 15.250,- $ - 4 Passenger - Design Nr : 1141201 - SWB
Derham Convertible Sedan - 15.250,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 45501 - SWB
Rollston Limousine - 16.750,- $ - 7 Passenger - Design Nr : 87C902 - LWB
Derham Arlington Sedan - 14.500,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 65701 - SWB
Rollston All-Weather Town Landaulet - 17.950,- $ - 7 Passenger - Design Nr : 97C1003 - LWB
Rollston [B]All-Weather Town Car [/B] - 17.750,- $ - 7 Passenger - Design Nr : 97B1002 - LWB

Rollston Torpedo Sedan 'Twenty Grand' - 20.000,- $ - 5 Passenger - Design Nr : 153S146 - LWB


Die Original Bezeichnung in dem Katalog war etwas anders! Konnte aber problemlos zugeordnet werden!

Problemlos ist, wofür es Quellen gibt. :D
Den Nachdruck eines 33er Duesenberg Katalogs haben wir Floyd Clymer zu verdanken. Ich hab auch ein Exemplar...
Ich hab es grad nicht zur Hand, wenn ich mich aber richtig erinnere, verwendete Duesenberg die Bezeichnung SJ ausschliesslich für einen Sport Sedan mit Kompressor. Ich meine, SJ als Modellbezeichnung ist hier grenzwertig und sonst schlicht falsch. Der Kompressor war eine Option. die ab Werk oder nachträglich geordert werden konnte. Weder aus der Fgst- noch der Motornummer lässt sich ableiten ob ein J oder SJ vorliegt.




ebonyandivory schrieb:
2. Es gab keine "Werksaufbauten"! Duesenberg stellte den externen Karosserieherstellern nur das Chassis, den Motor und den Kühlergrill samt Motorhaube zur Verfügung.


Es gab sehr wohl Duesenberg-Werkskarosserien. Die waren im Katalog abgebildet. Das heisst nicht, dass Duesenberg selber Karosserien gebaut hätte. Musste man auch nicht. Cadillac-Werkkarosserien kamen ja auch von Fisher oder Fleetwood, Chryslers von Briggs, Fords u.a. von Murray, Packards von Briggs, LeBaron, Dietrich u.a., Lincolns von Brunn, Judkins, usw . Teilweise änderte das von MJ zu MJ.
Bei Duesenberg waren die Werkkarosserien sog. Semi-Customs mit identischer Rohkarosserie (minus Details wie seitliche Reserveräder, Beschläge usw.). Die meisten kamen von der Union City Body Co., einer anderen Cord-Tochter, "in the white", dh ohne Lack, Trim oder Beschläge.
Wenn La Grande draufsteht, ist es schlicht ein Entwurf der Duesenberg-Designabteilung, 1929-1932 von Gordon Buehrig geleitet und danach von J. Herbert Newport Jr. Fast alle frühen J wurden von Buehrig entworfen und auswärts fertiggestellt, so bei Brunn, Derham, Holbrook, Judkins, Murphy, Rollston oder Willoughby. Anfangs gehörte auch Le Baron dazu, doch die klinkten sich aus weil La Grande ihr Swept-Panel Phaeton kopiert hatte und mit La Grande einen ähnlichen Namen verwendete.
Einige J wurden bei Central Manufacturing Co. in Connersville IN gebaut, am bekanntesten sind die "SSJ" (auch keine offizielle Bezeichnung).
Walker-La Grande wurden von der A.H Walker Company in Indianapolis komplett gebaut und fertig an Duesenberg geliefert. Walker baute auch den Baby-Duesenberg, aus dem der Cord 810 wurde - das wohl bekannteste Buehrig-Design. Das Unternehmen hatte dort weitergemacht wo Weymann of America aufhören musste als es kurz ach dem Kollapsvon Stutz ebenfalls dichtmachen musste. Walker ging 1935 zurück nach England und übergab sein Geschäft Bohman 6 Schwartz.


Ich bin ziemlich sicher, dass Du nur für die Werkskarosserien Nummern finden wirst (ausser natürlich der Style-Nummer des jeweiligen Karossiers).
In Deiner Aufstellung fehlen sicher noch aus den USA Fleetwood und F.R. Wood & Son (1931 Model J Town Car, Fdst. #2467, Motor J-418L; gehört Jay Leno) und aus Europa Barker und Kellner (wahrscheinlich Jaques Kellner, Paris und nicht Alexis Kellner, Berlin).
Bei den Preisen von Fahrzeugen mit europäischen Karosserien ist Vorsicht angebracht; wenn die Fahrgestelle von europäischen Kunden bestellt wurden, kann es nur Schätzungen in $ geben. Einige wurden möglicherweise von US-Kunden bestellt; Greta Garbos Hibbard & Darrin Victoria war wohl so ein Fall.

Wolfington hat zwei Duesenberg J karossiert: Zuerst den genannten Phaeton Royale (1930-31, #2240) für den Kino-Designer John Eberson, ein extravagantes aber ziemlich hässliches Etwas:






2240 war bei Floyd-Derham bestellt worden, diese liessen den Entwurf von Ko-Gründer Philip Derham, Eberson und Newport bei Wolfington ausführen. Nach der Geschäftsaufgabe von F-D übernahm Wolfington die Fertigstellng. Philip Derham war der älteste Sohn des Derham-Gründers Joseph J. Derham und arbeitete danach bei Duesenberg als Verkausleiter der Karosserieabteilung (ein Koordinationsjob zwischen Kunden, Designer und Karossier).
Der zweite war ein Convertible Sedan (1930, Chassis #2147), Kunde war John B. Stetson (US-Botschafter in Polen und aus der Hut-Dynastie).




Das mit den Sonderkarosserien ist so ne Sache. Grössere Hersteller wie Lincoln oder Packard bestellten sie dutzend- bis 100-fach. Umgekehrt bauten Karossiers gängige Varianten "auf Halde" und entwarfen sie so, dass sie mit kleinen Änderungen auf verschieden Chassis passten. Der 34er Packard Twelve mit schwarzer Victoria convertible Karosserie in Deiner Sammlung (ich hab ihn in 1:18) war für den 29er 640 / 645 Custom Eight / Eight Deluxe gedacht und findet sich auch auf Pierce-Arrow, Marmon und sogar Duesenberg...
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Beitrag #11 von ebonyandivory » 09.05.2014, 04:00

Ja, "SJ" als Bezeichnung ist nicht wirklich korrekt! Richtig hieß es einfach nur "supercharged"!
Diese Ausführung als Fahrzeug mit Kompressor oder ohne ist mittels MotorNr bzw ChassisNr wohl in verschiedenen Büchern etc nachzulesen.
Und es wurden einige Modelle mit Kompressor ausgerüstet. Glaube 39. Müsste genaueren nachlesen.
In dem Katalog ist zumindest der "Twenty Grand" abgebildet.
Dieser war als Modell J supercharged konzipiert für ne Auto Show.
Ja, es gab sogenannte "Werks-Karosserien", diese wurden unter dem Label "LaGrande" von Union City Body Company, A.H. Walker Body Company und Central Manufacturing Company gebaut. Aber Duesenberg selber stellte eben keine her. Das ist richtig
"LaGrande" stellte fast identische Kopien des LeBaron Dual Cowl Phaeton, außerdem einige Coupes, Convertible Coupes, Torpedo Phaetons und Roadster her.
Zb stellte Union City NUR Dual Cowl Phaetons im Sweep-Panel Style her laut allen meinen Büchern, Aufzeichnungen usw.
Die Torpedo Phaetons zb kamen von A.H.Walker. Dies waren fast exakte Kopien des Designs von Gordon Buehring für Brunn. Weymann stellte ebenfalls solche Kopien her.

Ich bezweifel das man Judkins, Willoughby, Holbrook, Derham usw als "Werkskarosserien" bezeichnen kann, auch wenn ich wohl weiß das Gordon Buehring sehr viele Designs entworfen hat.
Von den mehr oder weniger viele gebaut wurden! Oder ich hab da in deinem Text was missverstanden?! :confused:
Oder meinst Du das Gordon Buehring "diverse" Karosserieformen entwurfen hat, zb Tourster, Torpedo Phaeton usw und diese dann bei Derham und Brunn auf Wunsch bauen lies? Allerdings nicht offiziell als Duesenberg.
Nur diverse Designs als LaGrande?!
Und der Katalog ne Mischung aller Entwürfe zeigt?! Quasi ne Auswahl aus den bekanntesten Karosserie-Herstellern!?
Der Kunde sich also n "Standard-Modell" aussuchen konnte welches bei Duesenberg bestellt wurde und diese arbeiteten mit den anderen Karosserie-Herstellern zusammen und bestellten dort?!
Manche Kunden haben Ihre Spezial-Bestellungen aber direkt bei Judkins, Murphy, Derham etc bestellt?!

Nein, habe eine Auflistung von ALLEN Karosserie-Herstellern!
Ziemlich gut beschrieben zb in "Duesenberg Buyers Guide"! Inklusive der europäischen.
Inwieweit Wolfington und Floyd-Derham miteinander verstrickt sind/waren, konnte ich daraus leider nicht wirklich entschlüsseln.
Das ist da etwas verwirrend beschrieben.

Wie ich schon geschrieben/gezeigt habe, gibt es genug Beispiele für Werks-Karosserien von LaGrande und eben welche von anderen Karosserie-Herstellern. LaGrande hat vor allem Phaetons hergestellt, welche auch, ebenso wie das coupe, im Katalog abgebildet sind. Mit den sogenannten "Design-Numbers"! Welche wie ich vermute nicht wirklich immer die exakten des eigentlichen Herstellers/&Lieferanten sind!
So zb die Judkins Berline ("Ladies Berline"), von der nur 2 Stk hergestellt wurde. Da ist die Judkins-eigene ja die 1263 und die im Katalog die 77B80.
Vom abgebildeten "Prince of Wales" als Berline gabs ja auch nur 1 Exemplar wenn ich mich recht erinner.

Das viele Karosserien Massenware waren von Judkins, Willoughby, Derham etc und dann an das jeweilige Chassis von Duesenberg, Packard etc angpasst wurden, das bezweifel ich nicht!
Macht man ja heutzutage auch nicht anders! :cool:

Was mich halt interessiert ist, ob jemand irgendwelche Daten in Form von Neupreisen, Body-Style-Nummern etc hat.
Klar könnte ich Preise ableiten wenn ich von andern Modellen die Chassispreise wüsste! Dies ist mir aber nicht immer bekannt!

Ich weiß zb das Hibbard & Darrin ein Rolls Royce Phantom II Imperial Cabriolet gebaut hat, welches 15.000$ kostete.
Einen "Zwilling" baute man angeblich auf ein Duesenberg-Chassis.
Wenn man rausfindet was das RR-Chassis kostete, diesen Preis von engl. Pfund in Dollar umrechnet, dieses vom Gesamtpreis abzieht und das dann beim Duesenberg-Chassis dagegen rechnete, kommt man auf einen Preis für den Aufbau von ca 9200$ und einen Gesamtpreis für den Duesenberg Imperial Cabriolet von ca 17.700$ für den Duesenberg-Zwilling von H&D.
Wobei leider diverse Quellen unterschiedliche Aussagen treffen! In einigen Quellen taucht ein Duesenberg Imperial Cabriolet nichtmal auf. Das RR Imperial Cabriolet ist ein Town Car. WAS DENN NUN????
Der sogenannte Zwilling läuft dort unter "Transformable Cabriolet", sprich ein 3-Positionen-Cabriolet. Andere nennen es "Fully-Collapsible Cabriolet".
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Beitrag #12 von chief tin cloud*RIP* » 09.05.2014, 12:23

Buyer's Guides kenne ich von anderen Marken. Jene gehen nicht wirklich ins Detail.
ebonyandivory schrieb:
Ich bezweifel das man Judkins, Willoughby, Holbrook, Derham usw als "Werkskarosserien" bezeichnen kann, auch wenn ich wohl weiß das Gordon Buehring sehr viele Designs entworfen hat.
Von den mehr oder weniger viele gebaut wurden! Oder ich hab da in deinem Text was missverstanden?! :confused:
Oder meinst Du das Gordon Buehring "diverse" Karosserieformen entwurfen hat, zb Tourster, Torpedo Phaeton usw und diese dann bei Derham und Brunn auf Wunsch bauen lies? Allerdings nicht offiziell als Duesenberg.
Nur diverse Designs als LaGrande?!
Und der Katalog ne Mischung aller Entwürfe zeigt?! Quasi ne Auswahl aus den bekanntesten Karosserie-Herstellern!?
Der Kunde sich also n "Standard-Modell" aussuchen konnte welches bei Duesenberg bestellt wurde und diese arbeiteten mit den anderen Karosserie-Herstellern zusammen und bestellten dort?!
Manche Kunden haben Ihre Spezial-Bestellungen aber direkt bei Judkins, Murphy, Derham etc bestellt?!


La Grande war tatsächlich n Marketing-Gag von Duesenberg. Guggsdu.
Hugo Pfau, der Chefzeichner von LeBaron, hat Duesenberg ganz offen beschuldigt, das Design des LeBaron Swept Panel Phaeton gestohlen zu haben.
Was eine Werkskarosserie ist, ist letztlich auch eine Definitionsfrage. Wir sind uns wohl darin einig, dass sie nicht selber hergestellt worden sein muss. Andererseits steht auch nirgends, dass sie nicht ein handwerklich gefertigter Semi-Custom sein kann. Wie würdest du denn sonst die beim Hersteller katalogisierten Aufbauten nennen, im Unterschied zu allen anderen? Dafür spricht auch, dass Duesenberg eben keine Karossiers genannt hat und La Grande die Entwürfe vorgab. Ein Grund für die Nicht-Nennung war wohl die grössere Flexibilisierung. Die Karossiers waren oft kleinere Betriebe mit Kapazitätsengpässen. Statt einen Kunden monatelang auf einen Aufbau von Karossier A warten zu lassen, konnte man so den Auftrag an Karossier B vergeben. Wenn Du eine Zuordnung der Prospektbilder vornehmen konntest, wird die wohl stimmen, das gleiche Design kann aber zusätzlich auch woanders nachgebaut worden sein. Ausserdem ist nicht garantiert, dass jede gezeichnete Version auch tatsächlich gebaut worden ist.
Ähnlich lief es übrigens zwischen Bugatti und Gangloff (Colmar) beim T57. Ausser den drei bei Bugatti Carosserie (die hastten wenigstens eine karosserieabteilung) gebauten Atlantic lieferte Gangloff Varianten zu allen Katalog-Karosserien; aus Kapazitätsgründen hat das Werk selber übrigens keine Stelvio-Cabrios gefertigt.

Der Kunde musste nicht zwingend zum Chassishersteller, er konnte den Auftrag auch über den Karossier abwickeln. LeBaron hat so angefangen. Die hatten nur ein Büro, ein paar Zeichenbretter und gute Verbindungen. Die Aufgabe war, dem Kunden das Design zu "verkaufen", dann den Kontakt mit dem Chassishersteller und dem Karossier herzustellen und die Produktion überwachen. Und die Provisionen von diesen und allenfalls anderen Lieferanten (zB für Beschläge) einzukassieren. Die Autoverkäufer liessen sich übrigens auch von Karossiers "schmieren", damit sie deren Produkte an den Mann brachten.
Ob das auch bei den "Werkskarosserien" funktionierte, weiss ich nicht.

AH Walker war der Nachfolger von Weymann und übernahm deren Designs.
Floyd-Derham Wolvington
Coachbuilt ist übrigens eine sehr gute Quelle für die US-Karossiers.
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Beitrag #13 von ebonyandivory » 09.05.2014, 13:04

Ja so war meine Vermutung schlussendlich ja auch!
In dem "Katalog" waren verschiedene Karosserien abgebildet, welche dann bei der Duesenberg-Vertretung durch Kunden bestellt werden konnten.
Diese gaben den Auftrag dann an Karosserie-Hersteller.
Bei der Preisliste sind die verschiedenen Karosserien auch bestimmten Herstellern zugeordnet.
Allerdings fiel mir da auch auf, wie du auch schon bemerktest, das manche Karosserien nur in seeeehr geringer Stückzahl gefertigt wurden bzw manche dort aufgelisteten wie zb Rollston All-Weather Town Landaulet gar nie bei Rollston gefertigt wurden. Zumindest ist davon nirgendwo was vermerkt.

Das LeGrande ne Art Haus-Lieferant war und voll dreist Kopien von LeBaron Dual Cowl Phaetons herstellte war mir schon bekannt.

Findest "Buyers Guide" nicht gut? Haben mir bei manchen Dingen schon gut geholfen. Vor allem ist es ne Auflistung aller Motoren/Chassis mit den dort verbauten Karosserien der verschiedenen Herstellern samt An gabe über Besonderheiten und spätere Karosserien.


Was sagst Du denn zb zu Hibbard & Darrin?
Was haben die denn an Town Cars hergestellt?
Habe "Convertible Town Car" (Transformable Cabriolet),
"Imperial Cabriolet" (Town Car???) und für König Alphonso von Spanien ein "Coupe de Ville" also n Town Car. Welches im Buyers Guide auch als "Convertible Town Car"/"Transformable Cabriolet" bezeichnet wurde.
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Beitrag #14 von chief tin cloud*RIP* » 09.05.2014, 13:48

ebonyandivory schrieb:
Findest "Buyers Guide" nicht gut? Haben mir bei manchen Dingen schon gut geholfen. Vor allem ist es ne Auflistung aller Motoren/Chassis mit den dort verbauten Karosserien der verschiedenen Herstellern samt An gabe über Besonderheiten und spätere Karosserien.


Du brauchst:
* Beverly Rae Kimes (Herausgeberin), Henry Austin Clark jr.: ''Standard Catalogue of American Cars 1805-1942.'' 3. Auflage. Krause Publications, Iola WI (1996), ISBN 978-0-87341-428-9 ISBN 0-87341-428-4. (Englisch)
* John Gunnell (Herausgeber): ''Standard Catalogue of American Cars 1946-1975.'' 4. überarbeitete Auflage. Krause Publications, Iola WI (2002), ISBN 0-87349-461-X (Englisch, CD-Rom/PDF)
Als Bücher schweineteuer und telefonbuchartig, als DVD quadratisch, praktisch, gut. Und günstig, zB bei Amazon. Nachher wirst Du wenig Fragen haben.
Buyer's guides sind gut und schön aber wenn Du wie bei Duesenberg wirklich weiterkommen willst, dann brauchst Du was tiefer Greifendes.
Ich hab zu Duesenberg :

* Jon M. Bill: ''Duesenberg Racecars & Passenger Cars Photo Archive''; Auburn Cord Duesenberg Museum (Hrsg.), Iconografix, Hudson WI, Photo Archive Series, ISBN 1-58388-145-X (Englisch)
* Dennis Adler: Duesenberg. Heel-Verlag, Königswinter 2005, ISBN 3-89880-487-9
* Don Butler: ''Auburn Cord Duesenberg'' Crestline Publishing Co., ''Crestline Series'', (Nov. 1992), ISBN-10: 0879387017; ISBN-13: 978-0879387013 [Hardcover] (Englisch)
* A-C-D-Museum (Hrsg.): ''19th Annual Auburn Cord Duesenberg Festival; Official Souvenir Book''; Broschüre zur Eröffnung des Auburn Cord Duesenberg Museums in Auburn, Indiana (USA) am Labor Day Weekend 1974 (Englisch)
Und mehr für Rennwagen und "Walking Beam" :
* Griffith Borgeson: ''The Golden Age of the American Racing Car'', 2. Auflage (1998), Herausgeber SAE (Society of Automotive Engineers), Warrendale PA, ISBN 0-7680-0023-8 (Englisch)



ebonyandivory schrieb:
Was sagst Du denn zb zu Hibbard & Darrin?
Was haben die denn an Town Cars hergestellt?
Habe "Convertible Town Car" (Transformable Cabriolet),
"Imperial Cabriolet" (Town Car???) und für König Alphonso von Spanien ein "Coupe de Ville" also n Town Car. Welches im Buyers Guide auch als "Convertible Town Car"/"Transformable Cabriolet" bezeichnet wurde.



Lass Dich von "Cabriolet" nicht allzusehr irritieren. US-Karossiers verstanden darunter n viertürigen Convertible Sedan. Wenn das Dach halb geöffnet werden kann, hast Du den Convertible Town Car. In Frankreich hiessen die Dinger "Transformable". Saoutchik und Kellner haben etliche davon gebaut.

Hibbard & Darrin und der Nachfolger (in Frankreich) Fernandez & Darrin waren kurzlebig. Tom Hibbard kam von Le Baron nach Frankreich, zunächst um kooperationen zu suchen. "Dutch" Darrin begleitete ihn. Fernandez war ein Banker, der nur Kapital gab.

Zu vielen weiteren Karossiers findest Du hier etwas.
Bild


ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.
ebonyandivory
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Beitrag #15 von ebonyandivory » 09.05.2014, 14:13

Na ich wollte mit meinem Spleen auch nicht übertreiben, aber Standard Catalogue of American Cars 1805-1942 werd ich mir mal holen als cd-rom.
kannst du mir denn anhand deiner bücher, unterlagen etc sagen was für fahrzeuge (karosserien) hibbard & darrin gebaut haben?

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