Beitrag #67 von homerbundy » 07.06.2009, 04:08
Es war wirklich nicht böse gemeint, oder so. :o
Aber was hört/liest man ständig: Es gibt keine guten Betten, es gibt nur Fastfood, es gibt nur fette Menschen, es gibt 2cm Spalt unter der Tür, es gibt nur laute Klimaanlagen, die max. 18°C im Zimmer erlauben und dafür ist's draussen unfassbar heiss und man wird unweigerlich krank. Dann gibt's natürlich auch kein gutes Bier, kein brauchbares Brot und die Steckdosen wackeln.
Ich kann dir versichern, dass bei uns daheim keine Steckdose wackelt. Es schauen auch nicht alle gleich aus. Bei uns um's Eck im Supermarkt gibt's jeden Tag frischgebackenes, knuspriges Brot (ja klar, auch das Weiche - aber eben nur "auch"). Zu Bier kan ich persönlich nicht viel sagen, da ich selbst keines trinke. Aber ausser Budweiser, Coors, Samuel Adams, etc. gibt's auch nahezu überall eine erschöpfende Auswahl ausländischer Biere und darunter je Menge Bayerische, Deutsche, Holländische und auch Österreichische.
Es ist auch nicht so, dass ich selbst Europa nur aus Urlaubsreisen kenne. Ich bin in Österreich geboren, hab' weit über 30 Jahre dort gelebt und war viel auch in Deutschland und der Schweiz unterwegs. Aber ich habe schon von Kindheit an viel Zeit in den USA zugebracht.
Man kann die Eindrücke als Tourist nicht mit dem echten Leben hier vergleichen. Das wäre so, wie wenn man in Deutschland nur im Novotel absteigt und an der Curry-Wurst Bude und auf Autobahn-Raststationen isst.
Jeder in Deutschland weiss, dass dotr nichts Besonderes zu erwarten ist. Und in den USA ist es ganauso. Die Mtels, die ihre Zimmerpreise schon auf Leuchtreklamen nahe dem Freeway anzeigen, richten sich damit an Fernfahrer und Vertreter. Und denen ist's völlig egal, ob sie einen Daunenpolster oder eine wackelige Steckdose vorfinden. Wichtig ist denen nach einem 16 Stunden Arbeitstag nur, dass ein Polster da ist und Strom an der Steckdose anliegt. Und wenn dann noch das W-LAN funktioniert, ist Weihnachten eh schon schon zu Ostern.
Hotels kosten in den USA auch nicht viel weniger als in Europa. Aber es gibt hier eben billigere Alternativen. Ein Zimmer um € 48,99 ist in Deutschland ein Schnäppchen und der Reisende erwartet sich dann ein sauberes Bett und ein paar Stunden Erholung. Viele USA-Reisende glauben aber, dass es für $39.99 schon eine Luxusunterkunft gibt. Das spielt's aber nicht.
Wer's gehobener haben möchte, kommt auch mit US$100,- nicht weit. Da geht vielleicht noch in Las Vegas unter der Woche was, aber ansonsten sind eher deutlich höhere Beträge anzulegen. Zumindest, wenn man eben einen entsprechenden Standard haben will.
Ich bin selbst oft und viel als Tourist in den USA unterwegs gewesen. Ich hab' vier komplette Kontinentaldurchquerungen hinter mir und in Summe weit über 160,000km hier abgespult. Ich hab' in $17 Motels gewohnt und in $1,500 Suiten. Glaub' mir, da gibt's durchaus nennenswerte Unterschiede... :cool:
Es liegt mr fern, deine Erfahrungswerte irgendwie zu schmälern. Aber ich versichere dir, dass das alltägliche Leben hier anders aussieht, alsfür jemanden der eben nur auf der Durchreise ist. Ich wär' allerdings ehrlich gesagt auch selbst oft lieber wieder auf der "Durchreise", denn seit ich hier lebe, komm ich eh kaum mehr wohin - eben höchstens nach Las Vegas oder für ein paar Tage zum Offroaden in die Wüste.