Beitrag #49 von Aydan » 10.06.2009, 22:05
!!!!!!!!!!!! Achtung Klugscheißmodus !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Was ich ja immer witzig finde ist, dass viele glauben ein schweres Fahrzeug muß einen längeren Bremsweg haben als ein leichteres.
Die Physik sagt prinzipiell, dass die Reibkraft eines Körpers gleich der Gewichtskraft des Körpers mal dem Reibwert ist.
Bedeutet dass das Verhältnis von Gewichtskraft und Reibkraft konstant ist wenn der Reibwert ("Haftwert" des Reifens) der gleiche bleibt.
Klar, in der Realität wird's dann doch schwieriger (Annahme: der Reifen ist an der Blockiergrenze):
Der Reibwert kann sich verringern, wenn der Reifen anfängt sich aufzulösen. --> Korrigierbar durch entsprechende Reifenmischung oder Geometrie
Die Bremse kann faden. --> Auch korrigierbar durch enssprechend dimensionierte Bremsanlage
Nicht alle Räder entwickeln die optimale Bremskraft --> Kann durch ABS (siehe Actros) ausgeglichen werden.
Straßenbelag hält der Bremskraft nicht stand.
Fazit: Es gibt eigentlich keinen physikalischen Grund warum ein Schweres Fahrzeug einen längeren Bremsweg haben muß.
Jetzt natürlich die Frage: Warum bremst mein Ami trotzdem bescheidener als ein neumodischer Reiskocher?
Da wären z.B. das fehlende oder zu grob regelnde ABS, das allgemein schlechte Fahrwerk (Gummibuchsen geben unter Last nach und verändern die Fahrwerksgeometrie),
suboptimale Stoßdämpfer, zu harte Reifenmischungen, Reifen mit für Bremszwecke zu großem Querschnitt, unterdimensionierte Bremse (Ein jedes Auto sollte zum blockieren gebracht werden können, idealerweise auch auf allen Vieren, wobei die hinteren Räder erst nach den Vorderen blockieren sollten.), ...
So, genug kluggeschissen für heute. Ich hoffe ich habe einige zum nachdenken anregen können, z.B. über die Wahl der Reifen/Bremsteile.
N8
Aydan
Projekt: 68er Chevy Belair Station
Daily: 96er Roadmaster Estate Wagon "Collectors Edition" mit Prins VSI Gasanlage