Allmentux schrieb: 1960 und Mark III schließt sich aus. Ist ein Mark V![]()
Stimmt. Mark III war der 58er, Mark IV der 59 und eben Mark V der 60er.
Allmentux schrieb: Jein, die normalen Lincolns hießen "Premiere" und "Capri" (ab 59 nur noch "Lincoln") und sahen 58-60 eigentlich genauso aus...unterschieden sich nur im Chromzierat und hatten nicht dieses geile geneigte Heckscheibe (Breezeway-Window).
Ab 59 wurde die Continental-Marke von Lincoln übernommen, sie war keine eigenständige "Division" mehr.
Die Mark Modelle hat man bis zum Mark VI nicht als Lincolns bezeichnet, obwohls eigentich welche waren.
(Schaut man sich z.b. einen 74er Conti Mark IV an findet man nirgends das Wort "Lincoln"... ) [QUOTE=Allmentux;85930]
... aber im Lincoln-Verkaufsprospekt waren sie drin. Logischerweise hätte der Mark von 1969 dann nicht III sondern VI heissen müssen. Tat er aber nicht weil das Marketing zur Überzeugung gekommen war, dass die Öffentlichkeit den Continental nie als Marke sondern als Lincoln-Topmodell betrachtet hatte. Also setzte man nach dem Meilenstein Mark II halt mit dem Lincoln Continental Mark III ein...
Premiere und Capri sind schlicht Modellreihen wie z. B. Chevy Impala und Caprice.
Das "Breezeway" Heckfenster wanderte zu Mercury (Option bis ca. 1963).
Lincoln und Continental wurden tatsächlich 1958-60 immer ähnlicher. Tatsache ist aber, dass Continental ursprünglich als eigene Marke konzipiert war. Beweise:
1. Die grosse Eigenständigkeit des Mark II
2. siehe hier:
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Das war 1956...
Der Unterschied zwischen Marke und Modell besteht nicht (nur) darin was auf dem Auto drauf steht. Eine Marke macht u.a. aus:
*Berücksichtigung in der Konzernstruktur ("Division"). Continental war "Division" wie das Foto zeigt. Vor der erwähnten Integration in Lincoln (1959; zusammen mit Mercury zur M-E-L) gab es noch die "Lincoln - Continental Division". Die Umbennungen waren eine Folge der Markteinführung und dann des Fiaskos mit dem Edsel.
*Registrierung bei den Behörden. Folgen z. B.: Jährliche Verkaufzahlen werden anders ausgeschrieben
*eigenes Händlernetz (bei Continental waren das ausgesuchte Lincoln-Dealer; ähnlich wurde z. B. auch Lexus aufgezogen)
*Werbematerial, technisches Material etc. entsprechend beschriftet.
Der Mark II (1956-57) kostete mit ca. $10,000 etwa so viel wie ein Standard-RR Silver Cloud - oder ein Drittel mehr als ein Caddy Eldorado. Wie ein RR war er auch von Hand gebaut. Ich weiss nicht wie das bei Mark III-V war aber der Mark II erhielt einen Lincoln-Motor der bereits am Fliessband herausgepickt wurde. Dann wurde er getestet, demontiert, gereinigt, nachbearbeitet und wieder zusammengebaut. Die Lackierung bestand, wenn ich mich richtig erinnere, wie bei RR aus 12 Schichten. Von Hand aufgetragen natürlich...
Die Radkappen waren handgedengelt und kosten ein kleines Vermögen.
Das versenkbare Stahldach, das Ford 1957-59 anbot, war ursprünglich für den Mark II entwickelt worden. Damit wäre er schon als Serienfahrzeug in die Nähe der $18,000 gerückt welche die Einzelstücke kosteten. Also liess man es bleiben und suchte eine andere Verwendung für die fixfertige Entwicklung.
Auch so war der Mark II so teuer dass sich keine vernünftige Stückzahl produzieren liess. Deshalb gab es ab 1958 eine gemeinsame Karosserie und der betriebene Aufwand dürfte jedes Jahr etwas abgenommen haben.
[QUOTE=Allmentux;85930] Sind schmucke Wagen... mit dem Preis toppten sie ja noch Rolls-Royce.
War es nicht so das die "normalen" Mark II schon doppelt so teuer wie ein Rolls-Royce waren ? Oder wars n Cadillac...
Cadillac brachte als Antwort auf den Mark II 1957 den Fleetwood Eldorado Brougham (bis 1960 und auch jedes Jahr etwas "billiger" gemacht :rolleyes:). 1957-58 wurde er auf einem verkürzten Chassis aufgebaut und hatte ein Dach aus gebürstetem Edelstahl. Der Kunde wählte seine Innenausstattung aus 125 Farbkombinationen und erhielt jede Menge E-Motoren als Helferlein dazu.
Die Karosserie war eigenständig (vor allem hinten) und nur als viertüriges Hardtop erhältlich. 1959-60 wurde sie bei Pininfarina in Italien gebaut und verschifft (damals für Kleinstserien durchaus üblich; Chrysler machte das mit seinen Specials und einigen Imperial ebenso, allerdings mit Ghia).

1959 Cadillac Eldorado Brougham Pininfarina mit den Flossen die andere Caddys erst 1960 erhielten. (Quelle: Wikipedia)
Serienmässig war eine Luftfederung die nie richtig funktionierte. Böse Zungen behaupten, diese Eldos hätten mehr Zeit in der Werkstätte gestanden als in der Garage des Kunden. Dem wurde schliesslich angeboten, kostenlos eine konventionelle Federung einzubauen :rolleyes:.
Jedenfalls kostete das Ding GM anfangs ca. $23-24,000 in der Herstellung und wurde anfangs für $13,074 angeboten.
GM und Ford haben also mit ihren Extravaganzen nur Geld verloren (wie übrigens schon während der Wirtschaftskrise mit dem Modell K resp. V16). Wie erwähnt kostete ein RR Silver Cloud Standard Saloon um $10,000 (wieviel genau müsste ich recherchieren) - und die Firma verdiente offensichtlich Geld damit sonst hätte sie ja (damals noch) ohne grosszügigen Konzern im Rücken pleite gemacht :D
Jochen schrieb: Danke... die Dinger sind echt schoen...
Ich mag die schraegsitzenden Head lights :)
Die waren 1958-59 sogar noch ausgeprägter...