bhp - SAE-PS - DIN-PS ???

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grauhst
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bhp - SAE-PS - DIN-PS ???

Beitrag #16 von grauhst » 02.12.2011, 23:02

Oder so... genau. :daumen:
Wird der andere Threat nicht so zerlabert.
Zum Thementitel muss ich gleich mal was schreiben.
bhp = Brake Horse Power
Wikipedia wrote: Brake horsepower (bhp) is the measure of an engine's horsepower before the loss in power caused by the gearbox, alternator, differential, water pump, and other auxiliary components such as power steering pump, muffled exhaust system, etc.


Das ist die Einheit, in der die Leistungen bis 1971 angegeben wurden. Auch bezeichnet als SAE gross HP. Auch hierfür bietet Wikipedia eine Einführung.

Ab 1972 wurde es dann umgestellt auf SAE net HP. Das ist dann die Leistungsangabe im Fahrzeug mit allen dazugehörigen Komponenten.
Diese Angabe ist nahezu gleich mit der deutschen PS-Angabe.
Der Unterschied SEA-gross HP zu SAE net HP kann von 5%-30% betragen.

Das ganze Thema ist sehr interessant. Ich habe mich eine Weile damit beschäftigt. Weil ich fand, dass es wirklich verwirrend ist, habe ich für mich selber aus Interesse die oben aufgezeigten Tabellen für den 460 Motor erstellt. Ich habe dazu so viele Quellen, wie möglich durchforstet und abgewägt, welche glaubhaft sind, und welche nicht. (Für das selbe Modelljahr kamen teilweise recht unterschiedliche Werte raus).
Da ich mich da ein wenig reingelesen habe, merkt man erstmal, wie viel Sinnfreiheit tatsächlich bezüglich Leistungsangaben im Netz umher schwirrt (und zwar allesamt geschlossen deutlich über den realistischen Werten).
Leider gibt es nicht wirklich solche (realistischen) Zusammenfassungen, wie ich sie zum Beispiel für den 460er Motor zusammengesucht habe. Bei dem Luxury-Segment ist die Suche nach richtigen Leistungsangaben sowiso sehr schwierig, weil es einen Cadillac- oder Lincolnkäufer in den 70ern in der Regel nicht interessiert, wie viel Leistung die Autos haben. Dementsprechend selten finden sich Leistungsangaben und dementsprechend viel "Mutmaßungen" sind unterwegs. Mir wollten auch schon Lincolnfahrer verklickern, dass sie "weiiiiiiiit über 400 PS an der Hinterachse" mit ihrem stock 460er haben, darauf dann aber auch beharrten.
Für mich wäre es mal interessant, wie die echten Leistungen bei der allgemeinheit der 70er Jahre aussehen. Wenn man die echten Zahlen hätte, würde man sehen, wie übertrieben oftmals die Leistungsangaben sind. Nach oben hin wird ja seeeehr gerne gemogelt. Kann ja auch kaum jemand nachprüfen in der Verwirrung um bhp, SAE net hp und PS.
Dann muss man aber auf der anderen Seite auch sehen, dass es bei den Hubraumstarken Motoren eher auf das Drehmoment ankommt, anstatt auf die Leistung. Über die Drehzahl hängen diese Größen zusammen.
Fraglich ist übrigens auch, ob die Drehmomentangaben von '71 zu '72 nicht auch einer genaueren Betrachtung bedürfen. Das Drehmoment hängt mit der Leistung über die Drehzahl zusammen, wenn man also die Leistung aufgrund der Berechnungen ändert, müsste sich das Drehmoment auch ändern. Das Drehmoment hat allerdings im Gegensatz zur Leistung eine feste, unbestreitbare Einheit. Das macht das noch verwirrender. Wenn man mal mehr Zeit hätte, könnte man diesbezüglich vielleicht mehr nachforschen, aber es fehlt halt an der Zeit.
Die Tabellen, die ich für den 460 erstellt habe, würden mich auch mal für den 500er von Cadillac interessieren.
carhunter wrote: Habts doch wie die von Rolls-Royce: "Ausreichend"
Bei dem Luxury Segment der 70er findet man deswegen auch sehr wenige präzise Angaben und muss schon sehr genau danach suchen.
Schöne Grüße
Felix
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stero111
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Beitrag #17 von stero111 » 03.12.2011, 00:05

bei den Umständen bleibt doch nur den Motor auf den Prüfstand zu setzen um es genau zu messen und dann das ganze Auto auf den Prüfstand um zu schaun was an den Antriebsrädern ankommt!
Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand ansetzt, jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht drunter durch!
Ich bleibe wie ich bin. Schon alleine weil es Andere stört
Gaudeamus igitur!
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kuhno
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Beitrag #18 von kuhno » 03.12.2011, 00:53

letztendlich zählen subjektive Eindrücke (der Eldorado meines Freundes ist perfekt eingestellt) da ist ein gleichmäßiger Kraftverlauf von unten bis oben, ein Überholvorgang führt allerdings neben einem gewaltigen Aufheulen nur zu minimal besserem Vortrieb = Überholen kann man vergessen. Allein die Automatik verhindert schon mehr.
objektiv ist dann nur der Leistungsprüfstand an den Hinterrädern gemessen, ich bin Ende der 80er/Anfangs der 90er mit einem 65er Mustang Coupé historische Rennen gefahren, der Motor (alles konnte nur nach damaligem Reglement getunt werden) hatte mit erheblichem technischem Aufwand bei 6.500 u/min 288 PS an der Hinterachse, mehr ging einfach nicht. Bei 1050 kg reichte das allerdings die Döttinger Höhe auf der Nordschleife (leichtes Gefälle allerdings) für gemessene 268 kim/h.
Ich weiss nur eins - nirgends wird mehr gelogen als bei den PS Angaben amerikanischer Muscle Cars, ich frage mich, warum ich mit den echten 275 PS meines 92er Carrera RS einer angeblich 450 PS starken Corvette in der Beschleunigung weggefahren bin wie ein Hase gegenüber einer Schildkröte.

Das war übrigens mein sportlichstes 4Rad/2Rad Duo was ich je hatte :D siehe Bild
Gerd

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Beitrag #19 von V8-Sven » 03.12.2011, 01:08

kuhno schrieb:
...
Ich weiss nur eins - nirgends wird mehr gelogen als bei den PS Angaben amerikanischer Muscle Cars, ich frage mich, warum ich mit den echten 275 PS meines 92er Carrera RS einer angeblich 450 PS starken Corvette in der Beschleunigung weggefahren bin wie ein Hase gegenüber einer Schildkröte.

Das war übrigens mein sportlichstes 4Rad/2Rad Duo was ich je hatte :D siehe Bild
Gerd


Hallo Gerd,
das seh ich auch so, aber nicht nur bei den US-Cars, sondern generell in der (Hobby)Tuner-Szene.Die werfen mit PS Angaben um sich, göttlich...
Aber wenn's dann mal auf die 1/4 Meile oder auf'n Prüfstand geht, dann gibt's häufig ganz viel Pipi in den Augen :D
Neulich hatte ich erst noch mit jemanden gesprochen, der angeblich 500PS im Trans Am hat.Gereicht hat's auf der 1/4 Meile aber nur für 'ne 15er Zeit, was er selbst als sehr enttäuschend empfand.Ok, Traktionsprobleme gab's halt ohne Ende und es war der erste Versuch.Aber bei so viel (angeblicher) Leistung dürfte man schon eine Zeit im 13er, wenn nicht sogar im mittleren bis hohen 12er Bereich erwarten.Und ob dafür dann noch so viel Potenzial vorhanden ist mag ich dann erstmal ein wenig anzweifeln... :rolleyes:
Nettes Duo, auch wenn ich Motorrädern nicht viel abgewinnen kann.Außer die Farbe (heia BVB :lol:).
MfG Sven
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grauhst
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Beitrag #20 von grauhst » 03.12.2011, 01:33

Ohja, das stimmt, es wird soo viel geflunkert wegen den Leistungsangaben.
Nochmal wegen dem Eldorado. Ich finds merkwürdig. Mein Kumpel hatte mal einen 75er Eldorado und meinte, dass der Wagen jedem 460er Lincoln ohne Anstrengung davon fährt.
Und mein originaler, aber überholter Motor ist bei weitem nicht schwachbrüstig. Das Überholen geht damit sowas von leichthändig und dabei muss ich nichtmal viel Gas geben. Bei Regen ist das Anfahren an der Ampel schwierig. Gut, meine Reifen sind alt und etwas ausgehärtet, aber wenn die Straße feucht ist, darf ich das Gaspedal nur berühren, weil er sonst sofort dreht. Da siegt halt die Trägheit der Masse doch recht deutlich.
Ich muss aber zugeben, dass ich selber noch nie einen Eldorado gefahren bin. *Neid* :habenwill::habenwill::habenwill::habenwill::D
Muss ich unbedingt nachholen.

Ich hatte übrigens vor kurzem die Möglichkeit, mein Gefährt auf einen Prüfstand zu stellen. Aber ich habe verneint. Mein Kumpel hatt seinen 72er Oldsmobile Cutlass mit 350er Motor drauf gestellt und das sah schon brutal aus, wie die Kiste an den Spanngurte rum rackt und fast von dem Prüfstand fliegt, weil der Prüfer bei Vollast nicht schnell genug den Leerlauf eingelegt bekommen hat. Das wollte ich meinem Auto nicht antun. Schaltet der Prüfer eine Stellung zu weit, kommt er in P und das wars mit dem Getriebe. Er rutschte auch jedesmal in R, konnte aber zum Glück noch schnell genug in N schalten. Ich habe keine Lust, wegen sonem Mist Schäden an meinem Auto zu riskieren.
Der Cutlass hatte übrigens 100kW erreicht, was ca. 136 PS entspricht. Das klingt erstmal sehr wenig, aber wenn man dann sieht, wie spielerisch die Kiste einen Burnout auf den Asphalt zimmert..... 411 Nm Drehmoment kamen übrigens raus, was dann doch zeigt, dass da ein bisschen Dampf hinter steckt.
Da sieht man mal wieder, wie stark das Empfinden und die reale Leistungsangabe in Zahlen abweichen können.
Grüße
Felix
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Sumo
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Beitrag #21 von Sumo » 03.12.2011, 08:08

Das was die meiste Leistung bei den Ami's schluckt ist wohl das Getriebe.
Ein Bekannter ist grad dabei in seinen Rod mit nen 350 GM Motor ein Opel Monza Getriebe einzupassen.....Soll ca 25 PS mehr bis zur Hinterachse abgeben.
Leistung HP-PS, ich rechne übern Daumen -10 bis 15% denke das passt. Von meinen Polara ausgehend sollte das gefühlt auch passen. Zum vergleichen habe bin ich mehrmals gegen meinen damaligen hochgedrehten Volvo V70 T5 mit gemessenen 260PS gefahren. Trotz altertümliches 3Gang Getriebe hat es jedesmal gereicht eine halbe Fahrzeuglänge Vorsprung zu haben. Nur wenn aus den Stand beschleunigt wurde sah es anders aus, da ich dann den Drehmoment Vorsprung nicht ausbauen konnte.
Aber letzendlich ist mir das egal.....gemütlich über die Landtraße den Arm aus den Fenster und hin und wieder mal den Tritt vom Elefanten spüren..........Das ist es
@Kuhno
Hast du die Egli noch? Hatte mal ne 6Zylinder CBX-Egli, habe ich Blödkopp aber mal verkauft:(
.............................................................................................
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten:-)
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Beitrag #22 von kuhno » 03.12.2011, 10:17

Sumo schrieb:
@Kuhno
Hast du die Egli noch? Hatte mal ne 6Zylinder CBX-Egli, habe ich Blödkopp aber mal verkauft:(


Dito - ich auch Blödkopp! :(

Gruß
Gerd
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Beitrag #23 von chief tin cloud*RIP* » 03.12.2011, 10:43

Dazu hab ich schon noch Anmerkungen:
Wenn es um Leistung geht vermisse ich die angemessene Würdigung des DREHMOMENTS. Hondas haben PS, Cadillacs foot-pounds oder wenigstens Newtonmeter :rolleyes:
Ab 1973 kam der Abgas-Plunder drauf. Deshalb sprach man hierzulande damals schon von "kastrierten"Motoren. Die Umstellung von gross auf net HP kam nach meiner Erinnerung etwa 1970/71 und wurde aus verkaufspsychologischen Gründen von den US-Autobauern nicht gern gesehen.
Dass die Motoren nach der Erdölkrise kleiner und schwächer wurden ist eine Binsenwahrheit. Ausserdem wurden nicht nur 454, 460 und 500 ci schwachbrüstiger (Senkung der Kompression wurde genannt; andere Vergaser zB mit 2 BBL statt 4 BBL), ausserdem wurden Big Blocks zunehmend Option (wo über den Aufpreis reguliert wurde, dass nicht zuviele davon die CAFE Norm versauten). Diese Motoren verschwanden sobald kleinerer Ersatz zur Verfügung stand - oft nur ein V6 der eigentlich ein etwas anders kastrierter V8 (zB Buick) war.
Die maximal 110 (DIN-) PS der 1979 vorgestellten GM X Bodies (2,8 Liter V6) waren natürlich für europäsche Verhältnisse indiskutabel. Die erreichte ein Golf GTI aus 1800 ccm oder ein 2L-Opel; Alfas holten noch mehr heraus.
Effektive Leistung: Mopar zB spielte in den 1960ern die tatsächliche Leistung seiner Hemi klar herunter um die Teppichetage, die Versicherungen, die Rennveranstalter und die Regierung nicht nervös zu machen. Pontiac machte das gleiche mit dem
Super Duty 421, einem kaum gezähmten Rennwagenmotor mit deutlich mehr als den offiziellen 320HP, mit dem 421 Tri-Power (offz. 350 HP) und dem 421 HO (High Output; Tri-Power und offz. 370-376 HP). Dafür gab es mehrere Gründe und alle waren firmenpolitisch: Da gab es ein Agreement unter den Konzernen, den grössten Motor nicht in das mittelgrosse Modell einzusetzen (zuerst gebrochen von Pontiac mit dem GTO 421 HO), ein anderes Abkommen zur Begrenzung des "PS-Rennens" aus Kostengründen und um nicht neue Gesetze und noch höhere Versicherungsprämien zu provozieren. Pontiac hatte zudem noch ein anderes Problem: Die GM-Konzernphilosophie besagte, dass der stärkste Motor im Konzern der Corvette vorbehalften war. Einige Pontiac V8 waren aber stärker was zu Protesten von Chevrolet führte.


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ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.
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walli
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Beitrag #24 von walli » 03.12.2011, 11:34

Laut Datenblatt von unserem Lincoln sind 370 SAE-HP grad mal 234 DIN-PS :vogelzeigen:
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kuhno
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Beitrag #25 von kuhno » 03.12.2011, 14:08

walli schrieb: Laut Datenblatt von unserem Lincoln sind 370 SAE-HP grad mal 234 DIN-PS :vogelzeigen:


ja, mehr sinds auch nicht! Drehmoment gibts am meisten bei aufgeladenen Dieseln. Mal zum Vergleich: Ich hatte mal einen VW Touareg V10 5,0 Liter 10 Zylinder Diesel als Geschäftswagen, mittels Chiptuning brachte der gemessene 386 DIN PS (die Verlustleistung zu DIN hier schon abgezogen) und gigantische 950 Nm Drehmoment. Das Teil war in seinem Vortrieb einfach nur gewaltig, der Allradantrieb kombiniert mit 295er Reifen brachte das auch auf die Straße. Vom Gewicht her kam der ja auch den US Boliden gleich. Ich denke bzw. glaube, dass kein nicht aufgeladener US Bomber aus den 60er/70ern hier im Sprint auch nur annähernd herankommt, alleine schon wegen der mangelnden Traktion, von den alten Automatikgetrieben ganz zu schweigen.
VW hatte ein enormes Problem ein Getriebe zu finden das das Drehmoment auf Dauer aushielt, man wurde hier in Japan fündig, in Europa nicht.
Ich glaube nicht, dass aus einem US V8 der 60er/70er Jahre ohne Aufladung -auch bei Tuning von Grund auf- deutlich mehr als 300 DIN PS herauszuholen sind. Mehr würden auch die Getriebe und der Antriebsstrang nicht aushalten.
Das die Teile Burnouts aus dem Stand fabrizieren können, liegt auch am Gesamtkonzept, der Gewichtsverteilung etc. Rückschlüsse auf die Leistung kann man hierraus nicht unbedingt ziehen. So mach das ja auch der Radmaster mit der 280PS LT 1 Maschine, das Auto wurde für 180PS konzipiert, ein moderner 300PS Wagen macht das nicht, alleine schon wegen den elektronischen Schlupfkontrollen.
Wenn man sieht, welche einen gewaltigen konstruktiven und auch elektronischen Aufwand z.B. AMG mit seinem 6,3 Liter Sauger getrieben hat um auf 508 PS zu kommen, wird einem schon klar, dass das ein alter gleich großer "Gussklumpen" mit Einfachsttechnik auch nicht annähernd erreichen kann. Alleine der Aufwand in der Einspritz- und Abgastechnik ist beeindruckend.
Mercedes hatte damals in der Rennabteilung für den 6.3er Rennwagen 420PS herausgekitzelt, ohne obenliegende Nockenwellen für höhere Drehzahlen wären das sicher deutlich weniger gewesen. Die Haltbarkeit des Motors war sehr begrenzt, die Leistung des AMG "Strassenautos" lag bei 320PS, mehr wäre mit sehr begrenzter Lebensdauer erkauft worden.
Hier mal ein interessanter Artikel:
http://www.sportauto-online.de/fahrberichte/mercedes-s-63-amg-trifft-300-sel-6-3-amg-v8-1581662.html
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Sumo
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Beitrag #26 von Sumo » 03.12.2011, 15:09

Da muss ich Dir widersprechen, hier im Forum gibt es einige die mit nen leicht gepimpten 350ci Schäbbi Motor weit über 300 Prüfstand-PS haben....Und das ist kein Hexenwerk
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Beitrag #27 von V8-Sven » 03.12.2011, 16:42

Stimmt Sumo, technisch recht simpel, wenn auch finanziell meistens nicht mal so eben gemacht.
Aber ich muss auch sagen, dass ich überrascht bin wie gut mein 2 Tonnen Benz mit 5 Liter V8 und 320PS nach Vorne geht im Vergleich zu diversen Amis mit mehr Hubraum und 'ner Ecke weniger Kampfgewicht.
Vom Durchzug her lässt die Kiste jedenfalls meinen 5,7er Camaro mit 1,5-1,6 Tonnen Gewicht locker stehen und hat sogar 'ne vergleichsweise extrem lange Hinterachsübersetzung.Im Umkehrschluss könnte ich dann also ein wenig enttäuscht sein über die Leistungsdaten der Chevy Technik.
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Beitrag #28 von grauhst » 03.12.2011, 17:04

Sumo schrieb: Das was die meiste Leistung bei den Ami's schluckt ist wohl das Getriebe.
... und die Abgasanlage.
Ich bin einen Tag mal ohne hintere Achsbögen gefahren. Das war ein Unterschied, wie Tag und Nacht. Bollterte dann zwar wie blöde unterm Auto durch den Druck, aber er ging dann auch richtig gut vorwärts.
Ich bin mal einen 68er Cadillac Deville Convertible für einen Tag gefahren. 427er, 7.7 Liter mit 375 bhp from the factory. Alles original. Die Kiste war komplett runter gerockt. Aschenbecher voll und ging schon nicht mehr zu, allerlei Griffe und Verkleidungen innen weggebrochen, die Hälfte der Technik funktionierte nicht. Bei Sonneneinstrahlung sah man nichts mehr durch die Frontscheibe, weil da so ein Siff von innen (!) drauf war und dort wo man die Gurte angelegt hatte, waren dunkle Streifen auf der Kleidung. Das Verdeck war irgendwie auch nur Zierde und hatte mehr mit einem Sieb gemeinsam, als mit einem Verdeck. Dementsprechend muffig roch die Kiste. Außen war ne Verkaufslackierung drauf, allerletzte Qualität (alle Gummis und Zierleisten dran geblieben). Leider habe ich den Besitzer nicht persönlich sprechen können, sonst hätte es eine Standpauke gegeben, wie man ein so tolles Auto nur so verkommen lassen kann.
Auf der anderen Seite, Motor lief perfekt rund und gleichmäßig. Sprang immer super an und hatte eine gleichmäßige Leistungsentfaltung. Trotzdem zog die Kiste nicht die Wurst vom Teller. Im Vergleich zu meinem "kastrierten" Lincoln war das, was der Caddy hingelegt hatte, ein Witz.


chief tin cloud wrote: Wenn es um Leistung geht vermisse ich die angemessene Würdigung des DREHMOMENTS. Hondas haben PS, Cadillacs foot-pounds oder wenigstens Newtonmeter
Wie ich bereits meinte. Der Olds meines Kumpels: 136 PS, 411 Nm und der geht wie S..u
chief tin cloud wrote: Ab 1973 kam der Abgas-Plunder drauf.

Kein Plunder. Das EGR (deutsch: AGR) - Exhaust Gas Recirculation - hat keinen Einfluss auf die Maximalleistung der Motoren. Verbaut wurde es, wie Du schon sagst, ab 1973.
Über das Exhaust Crossover in der Ansaugspinne wird ausschließlich unter Teillast das EGR Ventil geöffnet und führt so ein wenig Abgase wieder der Verbrennung zu. Im Leerlauf oder unter Vollast ist das EGR inaktiv.
1975 kam dann das Duo: Katalysator - Thermactor System hinzu. Was der Kat macht, bedarf keiner Erklärung. Das Thermactor System beinhaltet eine Luftpumpe, die durch einen Keilriemen angetrieben wird. Diese pumpt Frischluft in den Abgaskanal (hinter den Krümmern, aber noch vor den Kats), welche das Abgas abmagern. Kats dürfen ja keinem zu fetten Gemisch ausgesetzt sein. Gleichzeitig "senkt" dieses System künstlich den Volumenprozentanteil der Abgase. Der absolute Abgasvolumenstrom bleibt natürlich gleich, aber da nun Frischluft hinzugefügt wurde, wurde ein sauberes Abgas vorgegaukelt. Das System nimmt durch die Keilriemenangetriebene Luftpumpe und den erhöhten Staudruck der Katalysatoren etwas an Leistung. Aber nur solange die Kats auch nicht dicht sind, sonst schränken die natürlich ordentlich ein, wenn der Motor nicht mehr vernünftig ausatmen kann.
kuhno wrote: VW hatte ein enormes Problem ein Getriebe zu finden das das Drehmoment auf Dauer aushielt, man wurde hier in Japan fündig, in Europa nicht.
VW hat auch ein enormes Problem, schöne Autos zu bauen. Oder ganz einfach mal ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. :D:D:D
kuhno wrote: Das die Teile Burnouts aus dem Stand fabrizieren können, liegt auch am Gesamtkonzept, der Gewichtsverteilung etc. Rückschlüsse auf die Leistung kann man hierraus nicht unbedingt ziehen. So mach das ja auch der Radmaster mit der 280PS LT 1 Maschine, das Auto wurde für 180PS konzipiert, ein moderner 300PS Wagen macht das nicht, alleine schon wegen den elektronischen Schlupfkontrollen.
Das stimmt. Mein Kumpel hat einen 2000er Tahoe mit 280 Pferdchen (340 Nm) (laut Prüfstand)
Der schafft es nicht unter größter Anstrengung, mal ein bisschen Reifen drehen zu lassen. Nur auf Schotter kommt er mal. Dafür lässt er meinen Lincoln an der Ampel rigoros stehen, weil ich Null Traktion habe und er sofort mit dem Drehen beginnt. Schnelles Beschleunigen geht einfach nicht. (Möchte man in einem Lincoln oder Cadillac auch nicht)
Grüße
Felix
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Beitrag #29 von kuhno » 03.12.2011, 19:24

Sumo schrieb: Da muss ich Dir widersprechen, hier im Forum gibt es einige die mit nen leicht gepimpten 350ci Schäbbi Motor weit über 300 Prüfstand-PS haben....Und das ist kein Hexenwerk


Die Frage ist dann, wie haltbar ist das Teil und wie ist die Leistungsentfaltung unten nach oben, wahrscheinlich unten nix und oben viel, das suggeriert natürlich auch viel Kraft und durchdrehende Räder durch den "Turboeffekt". Mit extremen Steuerzeiten und sehr hoher Verdichtung geht das wohl, die Frage ist wie lange hält er das durch! Ein Rennmotor wie in unserem Mustang sollte ja auch einige tausend Kilometer bei ständiger Höchstbelastung halten. Ein Extremteil mit 350 PS im Mustang 4,7 hält da auf keinen Fall ein 2 Stundenrennen, der Verschleiss ist enorm. Beim Mustang (Hubraum durfte lt Reglement nicht erhöht werden) kam eine feingewuchtete und abgespeckte Kubelwelle, Glattschaft Titanpleuel, geschmiedete Slipperkolben, Titanstößel, rollengelagerte Duralkipphebel usw. zum Einsatz. So konnte er 6.500 u/min drehen und hatte ein deutlich erweitertes Drehzahlband, dass durch die relativ zivilen Nocken auch nutzbar war, es nutzt ja nix auf der Rennstrecke wenn das Teil dann 20 PS mehr hat und erst ab 4.500 Leistung bringt.
Dann hatte er noch ne leichte Kardanwelle, eine 100% Sperre Marke "Messer-Greisheim" :D und wesentlich dickere Achswellen. An den Vergaser erinner ich mich jetzt nicht, der hatte auf jeden Fall genug Öffnung für die Leistung ohne so fett zu sein, dass das Drehmoment weg war.
Ist ne nette und interessante Diskussion, die mich eigentlich wenig tangiert, da ich hauptsächlich gemütlich mit (relativ) viel Drehmoment cruisen möchte.
@Felix - mir gefiel der Touareg viel besser als der Cayenne, dann soff er auch noch nicht mal die Hälfte als Diesel und war chipgetunt nicht langsamer. Der Touareg war halt recht unauffällig und harmonisch designt, das wollte ich auch so, speziell als Geschäftswagen sollte er ja auch seriös wirken!
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Beitrag #30 von Sumo » 04.12.2011, 08:50

Frag mal den Gaggi oder den Klaus (hier besonders was so'n paar Vortec-Gußköpfe bringen) oder den Lu
Nichts teures oder spezielles oder teures aber effektiv, und läuft und läuft und läuft;)
@Felix
in einen anderen Fred hatte ich ja schon einmal von einen Kumpel erzählt der nen 472 Caddy Motor in seinen '57 PU hatte. Modifiziert mit nen Ede, ne vernünftige Spinne, ner MTS Nocke und Fächerkrümmer (alles zusammen kostet ca. 500,-)
Bei 230km/h laut Navi musste er immer das Gas weg nehmen, da sich die Karosse so verformt hat das er seinen Arm zwischen A-Säule und der Tür stecken konnte:D. Er selbst hat noch nen Porsche 996 (oder so, gibt es die??) der sah an der Ampel auch alt aus.
Das alles mit ner relativ langen Übersetzung .
Aber es geht hier ja eigentlich um so etwas wie den Umrechnugsfaktor. Nur mal logisch überlegt, HP das soll die reine Motorleistung sein, ohne Anbauteile. Wir messen mit...
Was haben wir denn bei den alten Karren an Anbauteile??
Wapu, Lima, Lüfter...... Wenn diese 3 Anbauteile 100PS undmehr schlucken sollten, sitzen bestimmt die Lager fest:D
Warum hinten oftmals so wenig ankommt, liegt wie schon geschrieben am Getriebe. Aber hier kann man auch schon Abhilfe kaufen
.............................................................................................
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