Custom Cars - Pro und Contra

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kwk36
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Custom Cars - Pro und Contra

Beitrag #31 von kwk36 » 11.03.2012, 11:14

Ich schreibe jetzt auch kurz was zu meinen Ansichten.
Ich halte mich für jemand der von allem etwas hat. Abgesehen von der Vanner-Kategorie 3.
Ein wirkliches Original mit originalem Lack, schöner Patina, und einer Form die mir gefällt ist genial. Ich könnte sofort mehrere Autos nennen die ich niemals verändern würde. Doch es bleiben FAHRzeuge. Wenn ich damit fahre gehen sie langsam aber sicher kaputt.
Da ich dieses aber möchte, (warum auch nicht?) rutsche ich zwangsweise in Kategorie 2. Ein restauriertes FAHRzeug in einer Form die mir gefällt.
Damit wird der Übergang fliessend. Warum sollte ich bei einer Resto keine kleinen Änderungen und Verbesserungen einfliessen lassen? Ist schliesslich eh nicht mehr Original im Sinne der Kategorie 1. Ich ändere am Gesamtbild wenig bis nichts, habe aber wie Taxi geschrieben hat, rostanfällige Schrauben durch nichtrostende ersetzt, korrosionsverhindernde Massnahmen getroffen, vielleicht die Bremsanlage optimiert um sicherer im ABS Alltag fahren zu können u.s.w..
Wenn ich da angekommen bin wo sich bei mir der Hauptaspekt befindet, nämlich beim Fahren eines Autos, dann fehlt nicht mehr viel zur Full Custom Kategorie 5.
Ich verändere die von Chief angesprochenen Designfehler des Kleinkriegs zwischen Technik und Designabteilung. Dies kann nach hinten losgehen, muss aber nicht. Ein moderner leistungsstarker Einspritzmotor, verbessertes Fahrwerk und Bremsen, ein Lackkleid das mir gefällt, etc..
Klar könnte man sagen das ich mir dann eben ein "neues" Auto kaufen sollte. Darum geht es nicht. Mir gefallen "alte" amerikanische Autos vom Design und vom Konzept. Ich muss deshalb nicht die Technik von vor 40 oder 50 Jahren zum Mass aller Dinge erheben.
Anscheinend bin ich damit nicht allein, der Erfolg vieler (nicht immer gelungener) Retro Fahrzeuge zeugt davon wie beliebt altes Design mit neuer Technik ist. Aber kaufen kann jeder! Und es ist kein Original!
Mein Nova ist für mich immer noch ein original amerikanischer (massenproduzierter) Klassiker!

Life should not be a journey to the grave with the intention of arriving safely in a well preserved body but rather sliding in, shotglass in one hand, cell phone in the other, body thoughly used up and totally worn out screaming WooooooHoooooo WHAT A RIDE!!!!!!!!!!


"In any conflict between Physics and Style, Physics always wins"



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kwk36
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Beitrag #32 von kwk36 » 11.03.2012, 11:22

monkele schrieb:
Leider sehen manche Oldies trotzdem Megascharf mit diesen Felgen aus.... :cool_dance:


Uhhh.....solche Felgen sind für Leute die an Ihrem Hemd nur den obersten Knopf schliessen und solche die Nachts nur gesehen werden wenn sie grinsen.....

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Beitrag #33 von kuhno » 11.03.2012, 11:52

kwk36 schrieb: Uhhh.....solche Felgen sind für Leute die an Ihrem Hemd nur den obersten Knopf schliessen und solche die Nachts nur gesehen werden wenn sie grinsen.....


..........und sich dauernd im Schritt kratzen
:muahaha::muahaha::muahaha::muahaha::Doppeldaumen:
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Beitrag #34 von monkele » 11.03.2012, 12:33

Okay...ich schäme mich dafür :D ....aber es gefällt mir trotzdem.... Ich kann nix dafür. :kapitulieren:
@kwk36...super geschrieben. :respekt:
Es gibt 2 Dinge im Leben, die ich wirklich hasse...
1. wenn mir beim Kacken das Wasser an den Arsch spritzt!!!
2. wenn irgendwelche Vollpfosten zu Rost Patina sagen!!!
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kuhno
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Beitrag #35 von kuhno » 11.03.2012, 12:36

monkele schrieb: Okay...ich schäme mich dafür :D ....aber es gefällt mir trotzdem.... Ich kann nix dafür. :kapitulieren:


so ist's recht! Wenn man schräge Sachen liebt, soll man dazu stehen und sich nicht beeinflussen lassen!

Hab mir mal Deine Webseite angesehen, großen Respekt, sehr saubere und vor allem ehrliche Arbeiten! "Customized" würde mir dann eher sowas "entchromtes" gefallen, der hätte bei mir dann noch Stahlfelgen und wäre weniger tiefergelegt, dann in meiner Lieblingsfarbe dunkelgrün, aber nie in metallic.
Ich liebäugele ja auch mit sowas, auch gut gefällt mir der 72er Frord Gran Torino, mal sehen............
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Beitrag #36 von chief tin cloud*RIP* » 11.03.2012, 14:23

Sumo schrieb: Also, dein Felgengeschmack teile ich net :p
Und Metalflake gab es schon in den späten 40zigern und frühen 50ziger Jahren auf den Kustom-Cars. Bei Hot Rod's ist das flaken doch eigentlich nicht vertreten


Die Vorgabe lautete ja auch, dass man erkennt, dass geändert wurde aber nicht was.

kwk36 schrieb: Ich schreibe jetzt auch kurz was zu meinen Ansichten.
Ich halte mich für jemand der von allem etwas hat. Abgesehen von der Vanner-Kategorie 3.
Ein wirkliches Original mit originalem Lack, schöner Patina, und einer Form die mir gefällt ist genial. Ich könnte sofort mehrere Autos nennen die ich niemals verändern würde. Doch es bleiben FAHRzeuge. Wenn ich damit fahre gehen sie langsam aber sicher kaputt.
Da ich dieses aber möchte, (warum auch nicht?) rutsche ich zwangsweise in Kategorie 2. Ein restauriertes FAHRzeug in einer Form die mir gefällt.
Damit wird der Übergang fliessend. Warum sollte ich bei einer Resto keine kleinen Änderungen und Verbesserungen einfliessen lassen? Ist schliesslich eh nicht mehr Original im Sinne der Kategorie 1. Ich ändere am Gesamtbild wenig bis nichts, habe aber wie Taxi geschrieben hat, rostanfällige Schrauben durch nichtrostende ersetzt, korrosionsverhindernde Massnahmen getroffen, vielleicht die Bremsanlage optimiert um sicherer im ABS Alltag fahren zu können u.s.w..
Wenn ich da angekommen bin wo sich bei mir der Hauptaspekt befindet, nämlich beim Fahren eines Autos, dann fehlt nicht mehr viel zur Full Custom Kategorie 5.
Ich verändere die von Chief angesprochenen Designfehler des Kleinkriegs zwischen Technik und Designabteilung. Dies kann nach hinten losgehen, muss aber nicht. Ein moderner leistungsstarker Einspritzmotor, verbessertes Fahrwerk und Bremsen, ein Lackkleid das mir gefällt, etc..
Klar könnte man sagen das ich mir dann eben ein "neues" Auto kaufen sollte. Darum geht es nicht. Mir gefallen "alte" amerikanische Autos vom Design und vom Konzept. Ich muss deshalb nicht die Technik von vor 40 oder 50 Jahren zum Mass aller Dinge erheben.


Einverstanden mit allem ausser dem letzten Absatz: Zum Design gehören eben Details wie Chrom, das grosse Lenkrad mit Hupring und ein möglichst original aussehendes Radio, zum Konzept das richtige Gestühl, das "Hintern"-Gefühl mit der richtigen (weichen) Federung und unbedingt der originale Sound. Klar geht das böser, lauter und aufdringlicher aber die Ingenieure hatten ja bereits damals leisere Autos im Sinn.
Meine These ist, dass Customs zwar individuell aussehen, dass ihr Charakter oft genug irgendwo zwischen noch mehr Power, Sportfahrwerk, überdimensionierter Musikanlage und modernen Kinkerlitzkchen verloren geht. Leider ist auch nicht jeder angehende Customizer so stilsicher wie das Designerteam welches das Auto entworfen hat.
Eine Resto bei der bis zur letzten Schraube alles so ist wie ab Werk macht a) nur Sinn bei superteuren Klassikern wie den genannten Benzen und ist b) wie geschrieben nur bedingt verkehrstauglich.
Also müssen wir uns darauf verständigen, was eigentlich "Original" bedeutet.
Meine ganz persönliche Sicht: Mir käme es nicht in den Sinn, bessere Schrauben zu beanstanden. Manche Veteranen brauchen nachträglich nen Blinker. Geht auch OK, man kann es halt schlecht (zB rechteckige Leuchterchen auf die Stosstange pappen) oder gut (zB Positionslampen zu Blinkern umbauen und das Positionslicht in den Scheinwerfer nehmen) lösen.
Bessere Technik? Der Purist in mir schreit nicht auf wenn einer sein Auto von Ein- auf Zweikreisbremsen umrüstet und auf bessere Trommeln setzt (bei Scheibenbremsen bin ich unschlüssig :rolleyes:). Ein zusätzlicher Kühler damit das Auto am Berg nicht heissläuft? OK. Motortuning? Nur mit zeittypischen Teilen, gerne auch Repro. Ein anderer Motor rein? Lieber nicht und wenn, dann nur von der gleichen Marke und Modellgeneration. Ein Chevy SB in einem Hudson ist zB ein krasser Stilbruch. Auch wenn die Teile billiger sind... Klimaanlage und Musik nachrüsten? Warum nicht, geht auch dezent... Speichenräder? Wären schon, gabs aber nicht für mein Modell. Zu teuer aber ich könnte schwach werden... Andere Räder? Käumlich auch wenn das rückgängig gemacht werden kann. Andere Radkappen (zB 58er Olds :D)? Wozu? Meine originalen sehe ich mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht annem anderen auto auf m Treffen :rolleyes:. Trotz Zugeständnissen ist es aber noch n grosser Schritt zum Full Custom...
Wenn bei meinem Packard irgendwann ne Neulackierung ansteht wird sie wieder Jamaican Yellow und Corsican Black ausfallen. Nur teilweise, weil die Polster dazu passen (dann könnte ich auch Dover White statt schwarz nehmen) sondern weil das dem in der Türe angeschlagenen Farbcode entspricht. Das ist meine Form des Purismus (Weiss gefiele mir eigentlich besser aber ich kann damit leben). Akzeptabel ist für mich jeder andere Farbton der annähernd einem aus der damaligen Farbkarte entspricht.
Ein weiterer Aspekt zum Original: Wie weit man gehen will ist das eine, das andere wie weit man kann. Restauriere ich einen 1930er Ford von Grund auf und original dann habe ich Anhaltspunkte für jedes Detail vom richtigen Polstermaterial über die Farbe der Akzentlinierung bis zur Form des Tankdeckels in Bezug auf den Produktionsmonat. Habe ich irgendwo einen Chandler, Gardner oder einen anderen Exoten aufgetrieben dann muss ich zwangsläufig Kompromisse eingehen weil so detaillierte Infos fehlen und ich kann nicht auf einen breiten Zubehörmarkt zurückgreifen der jede damals erhältliche Werks- oder Dealeroption akkurat nachfertigt.
Fazit: Eine O-Restaurierung die nicht gerade für Pebble Beach gemacht ist gerät immer zur Annäherung.
Bild


ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.
taxi-cadillac
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Beitrag #37 von taxi-cadillac » 12.03.2012, 21:07

Mir gefällt das Konzept von Leno
Jay Leno's 1000hp 66 Oldsmobile Toronado

Der Toronado ist in meinen Augen vom Design keine Schönheit.......aber das Konzept finde ich toll............ein top restaurierter Oldi .....da fehlt weder Radlaufchrom noch Schriftzüge....alles hochertig restauriert und mit feinster Technik UNAUFFÄLLG dahinter!.....geil!
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Sumo
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Beitrag #38 von Sumo » 12.03.2012, 21:39

taxi-cadillac schrieb: Mir gefällt das Konzept von Leno
Jay Leno's 1000hp 66 Oldsmobile Toronado

Der Toronado ist in meinen Augen vom Design keine Schönheit.......aber das Konzept finde ich toll............ein top restaurierter Oldi .....da fehlt weder Radlaufchrom noch Schriftzüge....alles hochertig restauriert und mit feinster Technik UNAUFFÄLLG dahinter!.....geil!


Hochwertig restauriert?
Schau dir mal die Stoßstangenecken vorne an, und vergleich die nur mal mit den Toronado den Lu gemacht hat..
.............................................................................................
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten:-)
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Munzel
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Beitrag #39 von Munzel » 13.03.2012, 20:18

Ich bin kein großer Freund davon, weil ich Autos im Originalzustand und mit etwas Patina lieber habe (Überrestaurierte Fahrzeuge, die per Anhänger von Treffen zu Treffen gekarrt werden, mag ich auch nicht).
Mit Umbauten, um irgendein Wrack vor der Schrottpresse zu retten, mag ich mich gerade noch abfinden, nicht jedoch mit solchem Zeug wie WCC macht.
Oder, wenn jemand fehlende finanzielle Mittel zu einer ordentlichen Restauration hinter "Customizing" verstecken will.

MfG
Munzel
Deutschland ist das einzige Land, wo Mangel an politischer Befähigung den Weg zu den höchsten Ehrenämtern sichert. (Carl v. Ossietzky)
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monkele
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Beitrag #40 von monkele » 14.03.2012, 07:11

Munzel schrieb: Ich bin kein großer Freund davon, weil ich Autos im Originalzustand und mit etwas Patina lieber habe (Überrestaurierte Fahrzeuge, die per Anhänger von Treffen zu Treffen gekarrt werden, mag ich auch nicht).
Mit Umbauten, um irgendein Wrack vor der Schrottpresse zu retten, mag ich mich gerade noch abfinden, nicht jedoch mit solchem Zeug wie WCC macht.
Oder, wenn jemand fehlende finanzielle Mittel zu einer ordentlichen Restauration hinter "Customizing" verstecken will.

MfG
Munzel


Aloah Munzel....
grundsätzlich bin ich deiner Meinung....aaaaaber was um "Gottes Willen" ist überrestauriert?
Ein Fahrzeug in Neuzustand versetzen?
Spaltmasse auf ein ordentliches Maß bringen, soll heissen... an der Rohkarosse "anzinnen" ???
Neuteile verwenden?
Ich weiss es nicht.... :confused: Für mich ist das Wort Patina immer noch eine häufig benutzte Schutzbehauptung von Fahrzeugbesitzern mit "Patina" :D und damit meine ich nicht deren benutztes Ledergestühl im Auto. Rost, gerissener Spachtel und defekte Dichtungen nennt man nicht Patina und wir auch nie so heissen.
Fahrzeuge mit dem Hänger auf Treffen.....???? Kenne ich nur von Mercedes und Harley...und bei den Harley´s kann ich es verstehen :D
WCC ist ein billig "Pimp-Betrieb"....mehr nicht. Einzig dem Sattler zolle ich Respekt.
Zitat "Oder, wenn jemand fehlende finanzielle Mittel zu einer ordentlichen Restauration hinter "Customizing" verstecken will."
Da bin ich bei dir..... !!!!! :D:D:D
Gruss
Micha
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Beitrag #41 von Munzel » 14.03.2012, 08:34

Hallo monkele,
nun, ich will es etwas näher erläutern. Unter Patina verstehe ich solche Sachen wie ein etwas abgegriffenes Lenkrad, vielleicht nicht mehr glänzender aber originaler Lack; normale Nutzungsspuren eben (keine zugespachtelten Rostlöcher oder durch Undichtigkeiten abgesoffenes Interieur). Auf einem Treffen vor ein paar Jahren sah ich einen 58(?)er Edsel Kombi, der hatte noch seinen originalen Lack. Nicht mehr ganz taufrisch, aber ordentlich: in meinen Augen kein Restaurierungsbedarf.
Arme-Leute-Customizing: keine Kohle für ordentlichen Lack, zu faul sich um Zierleisten zu kümmern: allen Zierat runter, Löcher zugespachtelt, Karre mattschwarz übergejaucht. Unter die Motorhaube noch bissel Chromblendwerk -fertig. :fluecht:
MfG
Munzel
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Beitrag #42 von kuhno » 14.03.2012, 09:21

Munzel schrieb: Hallo monkele,
nun, ich will es etwas näher erläutern. Unter Patina verstehe ich solche Sachen wie ein etwas abgegriffenes Lenkrad, vielleicht nicht mehr glänzender aber originaler Lack; normale Nutzungsspuren eben (keine zugespachtelten Rostlöcher oder durch Undichtigkeiten abgesoffenes Interieur). Auf einem Treffen vor ein paar Jahren sah ich einen 58(?)er Edsel Kombi, der hatte noch seinen originalen Lack. Nicht mehr ganz taufrisch, aber ordentlich: in meinen Augen kein Restaurierungsbedarf.

MfG
Munzel


genau so! warum wird wenn von vernünftigen Leuten von Patina gesprochen wird, immer auf Schrott geschlossen??
Das ist doch Käse!
Nochmal, mir ist ein Auto wie oben beschrieben immer wesentlich wertvoller als ein auf Neuzustand gebrachtes.
So etwas ist mit Geld immer zu bewerkstelligen, ein originales unverbrauchtes Auto das 40 und mehr Jahre auf dem Buckel hat, ist immer wertvoller.
Ein perfekt restauriertes kostet halt "nur" Geld, ein sehr gutes originales ist ein Blue Chip, das kann man nicht für noch so viel Geld nachmachen
Ein solcher originaler z.B. 300SL Flügeltürer, 250 SWB Ferrari oder auch ein Split Window Coupé kostet heute auch mehr als ein auf neu restauriertes.
Es wäre eine Schande, an ein solches Auto Hand anzulegen, eine revidierte Technik ist das einzige was man da machen darf.
Jedesmal stehen aud der Techno Klassika mehrere duchrestaurierte und auf neu gemachte 300SL Mercedes W198 mit Replika Anmutung und vielleicht ein sehr gutes Original. Rate mal, um welches dieser Autos die Leute sich drängeln und für welches der höchste Preis aufgerufen wird.
Diese Auto "lebt" niemand der noch alle Tassen im Schrank hat würde so was restaurieren:

Quelle: team-stuttgart.de I.Schönlen
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Beitrag #43 von Munzel » 14.03.2012, 09:54

Was mir halt nicht gefällt sind so Stehzeuge. Autos, die so perfekt sind, daß man sich gar nicht getrauen würde, den Zündschlüssel herumzudrehen.
Ich hatte mich hier bei uns mit einem Mitarbeiter des Automuseums unterhalten, der meinte auch es wäre immer schön, wenn die Wagen bei gutem Wetter auch mal rollen dürften.
Im dicksten Wintermalheur 2010/11 sah ich bei uns in der Stadt einen Landrover 109, also ein recht betagtes Exemplar. Der kämpfte sich auf seinen groben Asphalttrennscheiben mutig durch den Schnee, vor dem SUV und allrädrige "Quadro"Fahrzeuge längst kapituliert hatten.
Ich finde es immer schön, wenn alte Wagen auch genutzt werden. Dabei ist es mir egal, ob das nun ein Chevy Caprice, der genannte Landrover, ein SIL157 oder ein alter Benz ist.

MfG
Munzel
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Beitrag #44 von Mini-Man » 14.03.2012, 10:00

Munzel schrieb:
Arme-Leute-Customizing: keine Kohle für ordentlichen Lack, zu faul sich um Zierleisten zu kümmern: allen Zierat runter, Löcher zugespachtelt, Karre mattschwarz übergejaucht. Unter die Motorhaube noch bissel Chromblendwerk -fertig. :fluecht:


Das wiederum finde ich sehr geil.
Vom Ossi lernen, heisst überleben lernen !
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monkele
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Beitrag #45 von monkele » 14.03.2012, 10:45

Munzel schrieb: Arme-Leute-Customizing: keine Kohle für ordentlichen Lack, zu faul sich um Zierleisten zu kümmern: allen Zierat runter, Löcher zugespachtelt, Karre mattschwarz übergejaucht. Unter die Motorhaube noch bissel Chromblendwerk -fertig. :fluecht:
MfG
Munzel


Okay....jetzt verstehen wir uns.... :D
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2. wenn irgendwelche Vollpfosten zu Rost Patina sagen!!!

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