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American way of life . . . wirklich??

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V8-Sven
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American way of life . . . wirklich??

Beitrag #91 von V8-Sven » 07.07.2011, 16:44

Und außerdem sind zumindestens die 0815 Frittenbuden-Schnitzel Wiener Art auch nur vom Schwein und nicht vom Kalb, wie es beim originalen Wiener der Fall ist.
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blackmagic57
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Beitrag #92 von blackmagic57 » 07.07.2011, 16:45

ndo62 schrieb: Das kann dir in Doofland eigentlich nicht passieren, weil schon die Behörden darauf achten, das besagtes Schnitzel auf den Speisekarten als "Schnitzel Wiener Art" bezeichnet werden, weil ein Wiener Schnitzel eben nur aus Wien kommen darf. So wie Nürnberger Lebkuchen nur aus Nürnberg und Schwarzwälder Schinken nur aus dem Schwarzwald.... etc.

Genau - nur beim Autokauf wirste beschissen:
deutsche Autos made in USA
amerikanische Autos made in Korea
usw .....;)

:D
´
Wenn eine Fliege auf deinem Hoden landet wirst du lernen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen. :fiesgrins:


Cadillac, what else? :rolleyes: :arrow: zu meinem ´57 Cadillac Resto-Thread
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Munzel
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Beitrag #93 von Munzel » 07.07.2011, 17:35

Hallo,
homerbundy schrieb:
Ja, der Schah von Persien, Reza Pahlevi, führte ein sehr weltoffenes Regime. Er war nämlich ein sehr enger Freund der USA und genau deshalb haben die religiös-fundamentalistischen Revolutionäre nach seinem Sturz 1979 auch die US-Botschaftsangehörigen als Geiseln genommen. Damals gab es ausser einem gescheiterten Befreiungsversuch kein militärisches Eingreifen der USA.
Allerdings haben sie dafür halt gleich das nächste, weltoffene Regime in der Gegend verstärkt unterstützt: Das von Saddam Hussein im Irak. :D

Tja. So sehen halt Freiheit und Demokratie aus. Oder doch nicht... ;)

homerbundy schrieb:
Klar werden die Amerikaner in Afghanistan nicht siegen. Damit rechnet auch in den USA so gut wie niemand. Es geht nur noch darum, die Zustände von vor dem Einmarsch nach Möglichkeit nach einem Abzug nicht mehr aufkommen zu lassen.
Frauen sollen zum Arzt gehen und schreiben und lesen lernen dürfen. Die leute sollen nicht die Ohren abgeschnitten bekommen, wenn sie Musik hören, usw.

Das wird schwierig werden. Ich hatte vor einiger Zeit einen Artikel gelesen, in dem man der Meinung war, daß nach dem Abzug der Truppen ein Zurückfallen zu den seit Jahrhunderten dort vorzufindenden Lebensweisen zumindest mittelfristig wahrscheinlich ist.

homerbundy schrieb: Die Mujahedin und die Taliban haben in den 1980ern ganz laut nach den Amerikanern gerufen und um Waffen gebettelt. Die Amerikaner haben nur zu gerne geholfen, denn es ging ja gegen den Erzfeind UDSSR.

Irgendwann wird eben auch die vormals fütternde Hand gebissen.

homerbundy schrieb: Den Minderwertigkeitskomplex haben allenfalls die Europäer.
Die (meisten) Amerikaner sind extrem selbstkritisch und genau deshalb hört und liest man ja (eben auch in Europa) von allen möglichen Kritikpunkten.
Genau weil die Amerikaner hohe Ansprüche an sich selbst stellen, kritisieren sie Missstände so laut, dass man's auch in Europa noch hört.
...
Die Leute hier haben absolut kein Interesse daran, dass die ihr Land überall den Weltpolzisten spielen soll. Es interessiert auch keinen, was die Europäer machen oder nicht machen und ob die bei irgendwas besser sind oder nicht.
Die meisten Amerikaner (die ich kenne) sind durchwegs der Ansicht, dass zuviel Geld für Militär und Rüstung ausgegeben wird und dass man sich auf die Probleme im eigenen Land konzentrieren sollte.
Einen Minderwertigkeitskomplex gegenüber den Europären konnte ich noch nie bemerken, aber umegkehrt dafür - wie dieser Thread ja zeigt - und de facto jeden Tag. :(

Naja. Das Eine ist, was kommuniziert wird und das Andere ist, was der Rezipient versteht. In Europa kommt Amerika eben genau so an (übergroß, überbunt, überlaut, martialisch), wobei ich das in der Gesamtheit sehen möchte, keineswegs auf einzelne Amerikaner bezogen. Der Prozentsatz von klugen, dummen, faulen und fleißigen Menschen wird weltweit einigermaßen gleich verteilt sein.
Es wäre dem amerikanischen Bild in der europäischen Öffentlichkeit m.E. viel geholfen, würde man sich in den USA um einen Export von Kultur und anderem Positiven bemühen (Britney Spears und Paris Hilton auf einer einsamen Insel auszusetzen wäre hierbei ein guter Anfang :D ).
Ich weiß, das ist nicht einfach, weil auch hier die breite Masse lieber flachgeistige Unterhaltung mag. Deswegen spült der Atlantik vermutlich auch eher Selbiges nach Europa, während gute Sachen weniger Resonanz finden.
Ach ja, zwei Fragen habe ich noch, aus Interesse:
Wie sieht es denn real nun mit den faulen Häuserkrediten aus, ich las vor fast zwei Jahren, daß ganze Straßen leergezogen waren und die Leute irgendwo kampieren mußten. Hat sich das inzwischen etwas beruhigt?
Irgendwo las ich, Minnesota wäre pleite. Ist das wirklich so? Gibt es bei Euch keinen Länderfinanzausgleich? Wie sind die derzeitigen Konsequenzen?

MfG
Munzel
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homerbundy
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Beitrag #94 von homerbundy » 08.07.2011, 03:09

Munzel schrieb: ...Ich hatte vor einiger Zeit einen Artikel gelesen, in dem man der Meinung war, daß nach dem Abzug der Truppen ein Zurückfallen zu den seit Jahrhunderten dort vorzufindenden Lebensweisen zumindest mittelfristig wahrscheinlich ist...


Genau da liegt das Problem. Die Amerikaner (und die paar anderen) können die Gesellschaft in Afghanistan nicht ändern. Dort herrschen seit Jahrhunderten die Stämme und deren Warlords und daran sind eben bislang alle Eindringlinge gescheitert.
Der weitaus überwiegende Teil der amerikanischen Bevölkerung will am liebsten einen sofortigen Abzug aller Truppen. "Bring 'em Home Now!" u.ä. Aufkleber haben viele auf ihren Autos. Aber die Leute - und natürlich auch die Regierung - wissen genau, dass es den Karzai und seine Spielzeugregierung allenfalls noch ein paar Wochen in Kabul hält. Und dann heisst's wieder "Ja, die Amis und ihre Neanderthalertaktik - draufhauen und verschwinden". Wie man's also macht wird's falsch sein.

...Naja. Das Eine ist, was kommuniziert wird und das Andere ist, was der Rezipient versteht. In Europa kommt Amerika eben genau so an (übergroß, überbunt, überlaut, martialisch), wobei ich das in der Gesamtheit sehen möchte, keineswegs auf einzelne Amerikaner bezogen. Der Prozentsatz von klugen, dummen, faulen und fleißigen Menschen wird weltweit einigermaßen gleich verteilt sein...


Das steht eh ausser Frage. Dumme und Gescheite, etc. gibt's überall.

Das Bild das man in Europa von den USA hat, ist total verzerrt. daran ändert auch ein zweiwöchiger Badeurlaub in Florida nichts - im Gegenteil.

Ich war mit dutzenden Freunden, diversen Freundinnen und jeder Menge Bekannten bei deren ersten USA-Trips mit dabei. Manche haben alles super gefunden, aber viele haben geradezu eine Alergie entwickelt. Sie haben nach kurzer Zeit völlig unvermittelt begonnen, alles mit "Daheim" zu vergleichen und sich bemüssigt gefühlt, die vermeintlichen Vorteile von "daheim" ständig hervorzustreichen.

Ich bin kein Psychologe, aber nach den zahlreichen Beobachtungen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es wirklich eine Art "Minderwertigkeitskomplex" odre Selbstschutz ist, der sich bei vielen Europäern breit macht. Auch glauben die meisten, dass sie "die amerikanische Seele" gleich total durschauen würden, usw.
Seltsam, China, Italien- oder Indienreisende behaupten selten von sich, dass sie alles gleich durschauen und wissen warum was wo wie läuft. Aber nach 2 Tagen Disneyworld und einer halben Stunde am Strand von Miami wissen viele schon alles über alle Amerikaner und die ganzen USA.

Und das liegt wohl auch daran, dass man eben in Europa vornehmlich amerikanische Filme, Musik und TV-Shows sieht - in Deutschland oftmals schwer zensiert, aber dennoch. Ich habe 30 Jahre lang in Österreich gewohnt und in Summe sicher 3, 4 Jahre in Deutschland und ich würde nie behaupten, dass ich die österreichische oder deutsche "Seele" kenne oder gar durschaue.
Die Leute sind hier wie dort eben alle individuell verschieden. ja, es gibt kleine Unterschiede bei den Geschäften, den Autos, den Häusern, etc., aber doch nichts, was derartige Aggressionen und Gehässigkeit seitens der Europäre rechtfertigt. Umgekehrt habe ich das noch von keinem Amerikaner erlebt, dass so über Europa geschimpft werden würde. Und unser Freundes- und Bekanntenkreis reicht vom selbsternannten Kommunisten bis hin zum eingefleischten NRA-Mitglied quer durch alle politischen Coleurs.

Ich habe hingegen von ehemaligen "Freunden" in Europa allen Ernstes um die Ohren gehaut bekommen, dass sie nach meiner Auswanderung in die USA jetzt nicht mehr mit mir reden können! De facto hör' ich allenfalls von 3, 4 Leuten noch fallweise was.
Wäre ich nach Libyen ausgewandert oder Uganda, ev. noch Canada, würd's wahrscheinlich anders aussehen - behaupte ich halt jetzt einmal. :(

Wie gesagt: Ich bin kein Psychologe. Aber soviel weiss ich nun einmal definitiv: Alles was von Europäern als Kritik vorgebracht wird, kommt direkt aus den USA selbst. Jede Nachricht, jede lustige Verschwörungstheorie, jeder einzelne Kritikpunkt von dem man in Europa etwas erfährt, wurde in den USA schoon 100x durchgekaut. Die europäischen Medien dichten dann gerne noch was dazu oder überteiben, so wie jetzt gerade bei dem Beispiel der Erkenntnis, dass manche terroristische Organisationen für in den Körper einpflanzbare Bomben interessieren.
Auf europäischen Webseiten gibt's seit gestern zu lesen "Die USA fürchten sich vor Bomben im Körper". Die Nachricht stammte ursprünglich aus der LA Times.
Wer sich die Webseite der LA-Times ansieht wird aber sehen, dass die Nachricht unter "ferner liefen" überhaupt erst einmal zu suchen ist und wer sich dann noch die Mühe macht, die Kommentare der amerikanischen Leser zu lesen wird merken, was die Leute hier tatsächlich denken. Von Panik, Furcht, Paranoia liest man hier nichts - in Europa aber schon. :eek:

Auch interessant: Bei solchen Themen kommt immer der "übersteigerte Sicherheitwahn" der dummen Amis in's Gespräch. Gerne angeführtes Beispiel: Das Verbot der Mitnahme von Flüssigkeiten mit mehr als 100ml Inhalt im Flugzeug.
Dass diese Vorschrift von den Europäern eingeführt wurde und stets nur auf Flügen innerhalb, von und nach Europa galt, wissen offenbar die wenigsten - oder sie wollen's nicht wissen, denn das Gerücht "das waren die blöden Armys" hält sich wacker.

...Es wäre dem amerikanischen Bild in der europäischen Öffentlichkeit m.E. viel geholfen, würde man sich in den USA um einen Export von Kultur und anderem Positiven bemühen (Britney Spears und Paris Hilton auf einer einsamen Insel auszusetzen wäre hierbei ein guter Anfang :D ).


Ja, das sehen die meisten Leute hier aber ganz genauso. :D

...Ich weiß, das ist nicht einfach, weil auch hier die breite Masse lieber flachgeistige Unterhaltung mag. Deswegen spült der Atlantik vermutlich auch eher Selbiges nach Europa, während gute Sachen weniger Resonanz finden...


Es sind die deutschen TV-Sender die bestimmen was sie zeigen und es sind die Niederlassungen der Plattenlabels die bestimmen, welche Musik man zu mögen hat. Wenn die Marktforschung für ein Land ergibt, dass diese oder jene Sendung am meisten erfolgversprechend ist, dann wird sie halt ausgestrahlt. Würde das deutsche Publikum nur qualitativ hochwertige Unterhaltung wie "Cobra 11", "Der Clown", Lindenstrasse, o.ä. sehen wollen, hätten die seichten US-Shows keine Chance. Naja und umgekehrt ist's halt leider auch so, denn die Flut der holländischen Endemol Reality Shows hat ja auch schon längst die USA erfasst. :mad:

...Wie sieht es denn real nun mit den faulen Häuserkrediten aus, ich las vor fast zwei Jahren, daß ganze Straßen leergezogen waren und die Leute irgendwo kampieren mußten. Hat sich das inzwischen etwas beruhigt?...


An den meisten Nachrichten ist immer ein Fünkchen Wahrheit dran - meist aber halt eben nicht mehr.
Es gab Leute, die ihr Haus verloren haben, weil die Banken Kredite fällig gestellt hatten. Dem Ganzen ging ein enormer Bau-Boom voraus. Als es sich herausstellte, dass es zuviele Häuser und zuwenig Nachfrage gab, fielen die Immobilienpreise. D.h., dass der Wert einer Immobilie u.U. plötzlich nicht mehr den Kredit abdeckte.
Beispiel: Man kauft ein Haus um 350,000, finanziert 300,000 und auf einmal ist das Haus nurmehr 250,000 wert. Fazit: Es fehlt die Besicherung und die Bank stellt eben - ganz nach Vorschrift - den Kredit fällig. Man hat aber keine 250,000 und daher wird das Haus versteigert.
Die Leute hätten die Kredite meist ohnehin ganz normal weiterbezahlen, aber eben nicht alles auf einmal auf den Tisch legen können. Obama hat das dann insofern weitestgehend unter Kontrolle gebracht, als den Banken sog. "Foreclosures" für eine gewisse Frist untersagt wurden.

Natürlich gab's wie immer auch Härtefälle. Aber "ganze Strassenzüge" waren - zumindest hier - nicht entvölkert und es gab' auch keine Massen von obdachlosen Campern. Die meisten Leute haben inzwischen ihre Kredite refinanziert und in manchen Fällen sogar noch ein Geschäft dabei gemacht. Ein Bekannter von uns hat zBsp. noch rechtzeitig am Beginn des Verfalls der Immobilienpreise sein Haus an die Bank verkauft und knapp ein halbes Jahr später für etwas mehr als die Hälfte wieder gekauft. Andere Leute haben halt inzwischen ein anderes Haus gekauft.

...Irgendwo las ich, Minnesota wäre pleite. Ist das wirklich so? Gibt es bei Euch keinen Länderfinanzausgleich? Wie sind die derzeitigen Konsequenzen?...


Minnesota ist im Status "Shut Down", also d.h., dass ausstehende Gehälter von Staatsbediensteten vorerst nicht bezahlt werden und öffentliche Bauprojekte stillgelegt wurden.
Im Prinzip ist das ein Kräftemessen zwischen Reps und Dems, wie immer. Die Reps haben im Parlament die Mehrheit und wollen keine Steuererhöhungen zulassen während der demokratische Governor keine Kürzungen bei den Sozialleistungen (wie von den Reps gefordert) zulassen will.
Das ist die seit 2010 vorherrschende Taktik der Reps, gegen alles zu sein und sobald die merken, dass sie sich damit keinen Gefallen tun, werden sie sich schon wieder einkriegen.
Im Moment haben sie halt nichts zu verlieren, da sie ausser ein paar Witzfiguren keinen Kandidaten für 2012 haben und sowieso die wahl vrelieren werden. Also biedern sie sich bei den Teabaggern an und beissen wie tollwütig auf alles hin, das auch nur ansatzweise nach Obama riecht.
Wie gesagt: Das werden sie nicht ewig durchhalten.

In Belgien gab's über ein Jahr gar keine Regierung und die Belgier haben's auch überlebt...
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Munzel
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Beitrag #95 von Munzel » 08.07.2011, 08:59

Danke für Deine Informationen. Schön, ungesiebte Nachrichten zu bekommen. :)
Zu Euren zwei Vorzeige-Barbiefehlpressungen und dem Verbringen in unbewohnte Gebiete:
homerbundy schrieb:
Ja, das sehen die meisten Leute hier aber ganz genauso. :D

Yes, you can!

MfG
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Beitrag #96 von chief tin cloud*RIP* » 08.07.2011, 12:00

ndo62 schrieb:
Das kann dir in Doofland eigentlich nicht passieren, weil schon die Behörden darauf achten, das besagtes Schnitzel auf den Speisekarten als "Schnitzel Wiener Art" bezeichnet werden, weil ein Wiener Schnitzel eben nur aus Wien kommen darf. So wie Nürnberger Lebkuchen nur aus Nürnberg und Schwarzwälder Schinken nur aus dem Schwarzwald.... etc.


...wenn man genug dafür bezahlt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Emmentaler Käse innem deutschen Kühlregal aus dem Emmental stammt und nicht aus ner Grossmolkerei mit "optimierten" Betriebsabläufen ist verschwindend gering.
homerbundy schrieb:
Ich habe hingegen von ehemaligen "Freunden" in Europa allen Ernstes um die Ohren gehaut bekommen, dass sie nach meiner Auswanderung in die USA jetzt nicht mehr mit mir reden können!


Mein Bruder lebt seit ca. 10 Jahren mitten in NYC und hat gute Kontakte zu seinen Freunden hier.

homerbundy schrieb:
Es sind die deutschen TV-Sender die bestimmen was sie zeigen und es sind die Niederlassungen der Plattenlabels die bestimmen, welche Musik man zu mögen hat. Wenn die Marktforschung für ein Land ergibt, dass diese oder jene Sendung am meisten erfolgversprechend ist, dann wird sie halt ausgestrahlt. Würde das deutsche Publikum nur qualitativ hochwertige Unterhaltung wie "Cobra 11", "Der Clown", Lindenstrasse, o.ä. sehen wollen, hätten die seichten US-Shows keine Chance. Naja und umgekehrt ist's halt leider auch so, denn die Flut der holländischen Endemol Reality Shows hat ja auch schon längst die USA erfasst. :mad:

Vielleicht mag ja jemand das ARD-"Panorama" von gestern nachschauen. Da ging es um den Betrug an Zuschauern und Mitmachern den die Privaten veranstalten. Ich mochte diese Sendungen ja schon vorher nicht. Jetzt finde ich sie zum :kotz:

Ich glaub, ich schau nur noch 3Sat und Arte :rolleyes:
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ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.
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homerbundy
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Beitrag #97 von homerbundy » 08.07.2011, 18:53

chief tin cloud schrieb: ...wenn man genug dafür bezahlt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Emmentaler Käse innem deutschen Kühlregal aus dem Emmental stammt und nicht aus ner Grossmolkerei mit "optimierten" Betriebsabläufen ist verschwindend gering.


Was ich eigentlich mit dem Beispiel "Wienerschnitzel" sagen wollte war, dass dazu eben auch alle "Wienerschnitzel" (oder "Wiener Art") sagen und das Gericht aber ursprünglich aus der Mailänder Gegend stammt.
Man kennt's eben als "Wiener(Art)Schnitzel", weil's die Wiener bekannt gemacht haben und das genauso, wie man in den USA eben "French Fries" kennt.
Etwaige Rückschlüsse auf Dummheit oder Unwissen liessen sich also hier wie dort ziehen.

...Mein Bruder lebt seit ca. 10 Jahren mitten in NYC und hat gute Kontakte zu seinen Freunden hier...


Es ist ja nicht so, dass alle Leute von Früher den kontakt abgebrochen hätten. Ich hab' im Moment gerade Freunde aus meinem alten Heimatort zu Besuch, die jetzt schon das Dritte Mal hier sind.
Es gab halt einige Leute mit denen ich vor meinem Umzug viel Kontakt hatte und die aufgrund ihrer Vorurteile ein Problem mit Amerika haben das soweit geht, dass sie eben keinen Kontakt mehr aufrecht erhalten wollen.

...Vielleicht mag ja jemand das ARD-"Panorama" von gestern nachschauen. Da ging es um den Betrug an Zuschauern und Mitmachern den die Privaten veranstalten. Ich mochte diese Sendungen ja schon vorher nicht. Jetzt finde ich sie zum :kotz:

Ich glaub, ich schau nur noch 3Sat und Arte :rolleyes:


Die Reality-, Talk- und ebenso die ganzen Talentshows beruhen auf dem gleichen Prinzip: Voyeurimus. Es ist ein ganz wichtiger Faktor, dass sich die Zuseher den Teilnehmern zum einen überlegen fühlen und sie zum anderen als "Idole" ansehen können.
So gibt es bei jeder Reality- und Talentshow die "Deppen", die "Leider nicht" Kandidaten, usw. Das sind die Leute, denen sich der Zuseher überlegen fühlen soll. Schliesslich gibt es noch die wenigen Kandidaten, die dann als "Idole" aufgeblaesn werden, um vom Publikum bewundert zu werden.
Damit decken solche Shows ein extrem weites Spektrum an möglichen Zuseher-Emotionen ab, was die Leute an die Shows bindet. Man will ja wissen wie's weitergeht und wie sich der eine oder andere Kandidat entwickelt, bzw. was die in der nächsten Show machen werden.

Das Ganze wird dann mit Votings (oft kostenpflichtige SMS) und natürlich jeder Menge Werbung versetzt und schon sprudeln die Millionen bei vergleisweise lächerlichen Produktionskosten.
Man muss das dem smarten Holländer Johannes "John" Hendrikus Hubert de Mol schon lassen. Er hat das Konzept wahrlich bis zum Erbrechen verfeinert und es funktioniert ja auch wirklich hervorragend.
Die "Endemol" Formate sind mittlerweile fast überall auf der Welt eine fixe Grösse in der TV-Unterhaltung.
Und natürlich werden dabei das Publikum und die Mitwirkenden verarscht. Aber offenbar wollen das viele so - sehr, sehr viele...
Wer will, kann sich ja einmal die (unvollständige) Auflistung diverser Sendungen ansehen, die Endemol produziert: [url=http://www.endemol.de/]Endemol Webseite[url]. Manche sender bringen kaum noch was Anderes und die Zuschauer lieben das offensichtlich - in Europa, Asien, Australien, Afrika und natürlich auch in den USA...

Was man hingegen an Nachrichten zu hören und sehen bekommt, wird hauptsächlich von einigen grossen Medienkonzernen bestimmt. In Eurpoa ist da bekanntlich der deutsche Axel Springer Verlag und ganz besonders das Medienimperium von Rupert Murdoch (geborener Australier), dem u.a. die britische "The Sun" und die nunmehr eingestellte "News of the World" gehören. Aber zudem eben auch "Fox News" und da wird's interessant.

Murdoch ist erzkonservativ und das spiegelt sich nicht zuletzt gerade bei Fox News wieder. Der sendre könnte auch als Satire durchgehen, tritt aber als ernstzunehmender und unparteiisches Nachrichtenorgan auf. Und europäische Medien bringen mit schöner Regelmässigkeit nahezu wörtlich die Schlagzeilen von Fox als das was alle Amerikaner denken und was die USA bewegt. Wenn man sich nicht auf Fox berift, dann gerne auf die New York Times, ein ebenfalls erzkonservatives Blatt.
Auf der anderen politischen Seite stehen MSNBC, The Washington Post, etc.

Wer ein umfassendes Bild haben möchte, muss sich stets beide Seiten anhören/sehen und auch zwischen den Zeilen lesen. Aber das muss einen halt wirklich interessieren.
Wenn man in Europa hingegen nur eine halbe Schlagzeile überfliegt, wie zBsp. "Die USA in Angst vor implantierten Körperbomben", o.ä. und dann nicht weiterliest, dass das einer von vielen Artikel in der LA Times war und eine Nachricht die in den USA bei den meisten Sendern gerade noch im Abspann der News erwähnt wurde, könnte man ja allen Ernstes annehmen, dass 300 Millionen Amerikaner völlig in Panik aufgelöst durch die Strassen laufen und sich die Haare ausreissen.

In den USA gibt es eine Medienpluralität, die man so nicht einmal ansatzweise in Europa kennt. Wir haben so ca. 160 TV-Sender. Wenn man noch mehr will, muss man halt zusätzlich erweiterte Kabel- oder Satellitenpakete kaufen (bin mir zu neidig dafür). Alleine im Grossraum LA gibt es weit über 100 Radiostationen. Wer sich bei seinem US-Car schon einmal gewindert hat, warum das Radio nur ungerade Frequenzen zulässt: Das deshalb, weil es in Ballungsräumen so viele Stationen gibt und man Frequenzüberlagreungen halbewgs vermeiden möchte.

Jede dieser Stationen und jeder TV-Sender kämpft um sein Publikum. Daher gibt es eine dermassen riesige Fölle an Nachrichten, dass man sich natürlich nur einen Teil davon herausfiltern kann. In Europa bekommt man zwangsläufig auch nur einen Filtersatz an Nachrichten aus den USA vorgesetzt und da aber auch in Europa die Schlageilen möglichst reisserisch und fett sein müssen, werden eben gerne besonders abstruse und vermeintlich sensationelle Schlagzeilen hinausposaunt.
Für viele gelernte Europäer macht es dann keinen Unterschied, ob es nur ein Dörfchen in Texas ist, das seinen Schulkindern dort keine Evolutionslehre mehr beibringen will, oder ob das ganz Amerika betrifft.
Es betrifft einfach immer "ganz Amerika".

Mich hat einmal ein Bekannter aus München (wenn auch wohl - hoffentlich - ein bisschen im Scherz) gefragt, ob mir meine Frau einen blasen darf, weil das ja in Amreika verboten sei... :rolleyes:
Er hatte offensichtlich eines der (amerikanischen) Bücher über lustige Gesetze und Vorschriften gelesen. DEmnach darf man ja in dem einen Örtchen zu Mittag keine elefanten übre die Hauptstrasse treiben und im anderen Örtchen darf man seine Frau nur mit einem Stock schlagen, der nicht dicker als der eigene Daumen ist, usw.
Das ist alles super lustig. Aber in Europa gleuben dann manche Leute nicht nur, dass das eben für die ganzen USA so gilt, sondern sie glauben auch, dass das tatsächlich aktuelle, exekutierte Vorschriften und Gesetze sind.

Ich will's jetzt nicht zu lang werden lassen. Schreib' eh immer zuviel. Aber nur soviel: Wer sich ein wirklich umfasendes Bild machen möchte, darf nicht nur die paar Schlagzeilen und Nachrichten in den europäischen Medien hernehmen.
Man muss ich schon ein bisschen darüber hinaus informieren, denn sonst kann man keine ernstzunehmende Meinung abgeben bzw. verteten.
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Beitrag #98 von centurymarc » 14.07.2011, 23:51

Hier der jetzige stand des American Way of Life, in Zahlen ausgedrückt, da ist Griechenland eine Bagatelle im Vergleich :
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,774078,00.html
:eek::erschreck:
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Beitrag #99 von Sebb » 15.07.2011, 06:29

Das hat aber weniger mit dem American Way of Life zutun, als das es ein weitverbreitetes Problem ist: Die Staaten versuchen auf Pump ihr Wachstum anzukurbeln. Auf der einen Seite gut, weil wir sonst das rasante Wachstum der letzten Jahre sicher nicht gehabt hätten. Auf der anderen Seite muss man das Geld auch irgendwann zurückzahlen, die Schuldenspirale geht ja nicht ewig weiter. ;) Aber darüber sollen sich dann die nächsten generationen Gedanken machen. ;)
Für mich ist das ganze eh nicht nachvollziehbar, weil irgend jemand muss das Geld ja haben, um es verleihen zu können. Doch in einem System in dem das "Geld" nur durch Luft gedeckt wird, juckt das niemanden. Da können dann Banken die gerade mal 20 oder 30% Eigenkapital haben, plötzlich das drei oder vierfach des Eigenkapitalwertes verleihen und werden, auf Grund der zu erwartenden Zinseinnahmen, auch noch super positiv bewertet.
Die Bankenchefs bekommen dicke Bonuszahlungen, die Mitarbeiter werden gut entlohnt usw... Aber wofür? Welchen Gegenwert hat die "geleistete" Arbeit dieser Menchen. Oder auf gut Deutsch: Wo bleibt die Wertschöpfung bei deren Tätigkeit??? Man muss sich das mal vor Augen halten, die bekommen noch Geld dafür, dass die das Geld ANDERE Leute verleihen oder damit "Wetten" an der Börse betreiben...
Ich glaube Dieter Nuhr oder Volker Pispers hat da mal nen schönen Satz gebracht, der Sinngemäß lautet: "Je mehr Schluden du hast um so freundlicher sind die Banken zu dir. Wenn du nur nen "Klein" Kredit hast mit um die 100t€ wirst du im Kassenraum abgefertigt. Ab einer Milliarde kommt sogar der Bankchef persönlich und hält dir die Tür auf. Verkehrte Welt."
Gruss
Sebb
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Beitrag #100 von centurymarc » 15.07.2011, 07:28

Ja, das schlimmste ist dass es den kleinen Bürger am stärksten trifft,jetzt müssen 70 jährige Rentner (und mehr) wieder arbeiten gehn, weil Rentenkassen pleite sind.....stellt euch mal sowas in D oder F vor....
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Beitrag #101 von rosch64 » 15.07.2011, 16:21

Das muss ich mir nicht vorstellen, das sehe ich jeden Tag mit an. Da rufen Rentner an und fragen nach der "Zuverdienstgrenze", weil die Rente nicht reicht. Eingezahlt haben sie aber alle. Und zwar so, daß es zum Lebensabend reichen sollte.
Wir, die guten Willens sind,
Geführt von Ahnungslosen,
Versuchen für die Undankbaren
Das Unmögliche zu vollbringen.
Wir haben soviel mit so wenig
So lange versucht, daß wir jetzt
Qualifiziert sind, fast alles
Mit Nichts zu bewerkstelligen.
[FONT=Book Antiqua]Manchmal gewinnt man und manchmal verlieren die anderen.

[/FONT]
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Beitrag #102 von Munzel » 17.07.2011, 21:34

Das Problem ist, daß keines der Fiatgeldsysteme (Euro, DM, ...) ewig funktioniert. Früher oder später bricht es eben zusammen.

MfG
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