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Euro-Autos mit US-Motoren

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chief tin cloud*RIP*
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Euro-Autos mit US-Motoren

Beitrag #1 von chief tin cloud*RIP* » 18.09.2010, 20:55

Hier wird laufend aktualisiert...



US-Motoren waren schon vor dem Krieg in etliche (auch exklusive) europäische Autos eingebaut worden. Die wichtigsten Lieferanten waren GM, Ford, Chrysler, Continental und Lycoming.

Ab den 50er-Jahren gelangten viele der einfach konstruierten aber leistungsfähigen US-V8 in sportliche und luxuriöse Europäer.

Umgekehrt gab es in den USA gebaute Autos europäischer Konstruktion (mit oder ohne US-Motor). Diese werden in einem eigenen Kapitel behandelt oder erhalten einen eigenen Artikel.



Deutschland




Opel Diplomat B (Wikipedia)

Am bekanntesten ist wohl der Opel Diplomat mit dem Chevy-V8 der über diesen Umweg auch in den Bitter CD gelangte.

Karmann
Karmann in Osnabrück hat eine kleine Stückzahl von AMC Javelin aufgewertet.


Steiger
Der deutsche Hersteller Steiger hatte Martini (CH) übernommen. Die beiden Marken hatten gemeinsame Modelle, das letzte wohl mit 4,4 Liter Continental Six.




Italien



1981 De Tomaso Deauville (Wikipedia)


De Tomaso
1967-71 De Tomaso Mangusta (289 & 302 ci Ford)
1971-93 De Tomaso Pantera (351 Cleveland / Windsor)
1982-89 De Tomaso Longchamps Coupé / Spider (351 Cleveland / Windsor; das Schwestermodell Maserati Kyalami hatte einen Maserati-V8)
1971-88 De Tomaso Deauville Sedan (351 Cleveland / Windsor; Serie 1 mit Lincoln-Lenksäule)

Der Mangusta, Vorgänger des wesentlich bekannteren Pantera, basierte auf Entwürfen für Caroll Shelby - Mangusta ist das italienische Wort für Mungo. Und die fressen bekanntlich Cobras :D

Das Design aller De Tomasos (nach dem Vallelunga) stammte von Carozzeria Ghia (die Firma wurde um 1970 an Ford verkauft. Deshalb gibt es heute einen Mondeo Ghia :D). Zuständig war bei Ghia Tom Tjaarda, der einzige Designer der Firma und Amerikaner. Sein Vater hat übrigens den Lincoln Zephyr entworfen. Die Fahrwerkabstimmung machte Giampaolo Dallara (Formel 1).

Iso / Iso Rivolta
Iso IR-300 / 340 GT (Chevy 327 und 350)
Iso Grifo (GM 327, 350, 400, 454 und ca. 20 Expl. mit Ford 351)
Iso-Rivolta Lélé
Iso-Rivolta Fidia





1957 Dual-Ghia Convertible (hubcapcafe.com)


Ghia
Ghia und Dual-Ghia verwendeten unter anderem Chrysler V8. Der Ghia V-280 basierte auf dem Valiant Six.

Apollo
Der Apollo 5000GT war eine ziemlich unverblümte Kopie des Ferari 250 GT resp. America Spider, gebaut 1962-64. Der Motor mit 215 und später 300ci (der später an Rover verkauft wurde) kam von Buick. Das Design kam von Franco Scaglione, der schon die Alfa-Romeo-BAT Prototypen, den Lamborghini 350 / 400GT oder den Posche Abarth Carrera entworfen hatte. Die Karosserie (Coupé oder Spider) wurde bei der Carozzeria Intermeccanica in Turin von Hand gedengelt. Unter dem Namen Vetta Ventura wurde das Auto noch bis 1966 weiter gebaut.


Intermeccanica
1959 in Turin gegründet, baute Intermeccanica anfangs Tuning-Komponenten und ab 1960 Formel Junior-Rennwagen, teilweise als Intermeccanica-Puch (IMP). Ab 1962 erschien mit dem Indra ein Roadster mit GM V8. Intermeccanica baute auch Autos für andere Hersteller, der Indra wurde ein Vorläufer des Bitter CD. 1975 zog die Firma nach San Bernardino (CA) und begann mit der Herstellung von Porsche Speedster Replicas. 1981 ein erneuter Umzug nach Vancouver. Neben dem Spedster gibt es eine Replica des VW Kübel, ausserdem wurden in den 1980ern ca. 1200 Mustang zu Cabrios umgebaut.


Bizzarini
Bizzarini baute neben dem 1900 (mit Alfa-Romeo-Motor) auch zwei Modelle mit Chevrolet V8: Den GT 5300 als Coupé und Spyder (Technik vom Iso Grifo; eine Rennsportversion war erhältlich) und den P 538, ein reines Wettbewerbsfahrzeug für Langstreckenrennen. Letzterer konnte auch mit einem Lamborghini V12 bestellt werden.

Lamborghini
Der Prototyp des Lamborghini LM001 von 1981 hatte einen 5,7 l V8 von AMC. Danke für den Hinweis...



Grossbritannien

"Hybids" mit US-V8 (die wurden damals wirklich so genannt :rolleyes: ) waren in GB recht verbreitet:

AC 289, AC, 428, 429, AC Cobra
Der AC Ace/Aceca aus den Fünfzigerjahren wurde ursprünglich mit dem 6-Zylinder des Frazer-Nash (der wiederum eine Lizenzfertigung des BMW 328 war) angeboten. Als diese Motoren nicht mehr verfügbar waren kamen erst englische Ford Zephyr Six und dann, angeschoben von Caroll Shelby, Ford V8 in das verstärkte Chassis. Die Grundzüge der Karosserie blieben im Prinzip jene des Ace. Der AC 429 ist ein Kuriosum: Die Frua-Karosserie dieses Autos wurde für Monteverdi angefertigt aber nicht ausgeliefert. Danach wurde sie modifiziert auf ein AC 428 Chassis gestellt. Der 429 blieb ein Einzelstück.

Bristol 408, 409
Auch Bristol stützte sich auf US-V8 ab nachdem der gleiche Frazer-Nash Six ausgelaufen war. lieferant war Chrysler. Bristol entwickelte daraus eigene V8.

Ginetta
G10, G11 (Ford 289)






Gordon Keeble GT Coupé Bertone (ca. 1964) (Wikipedia)


Gordon-Keeble
Der Gordon-Keeble GT war ein luxuriöser und kurzlebiger Brite eines kleinen Herstellers in Slough, später Eastleigh und Southampton. Das Coupé erinnerte etwas an den Iso IR 300. Das wiederum ist wenig erstaunlich: Beides sind Kreationen von Giorgio Giugaro für das Haus Bertone... Urspünglichsetzten die Briten Gordon und Keeble einen SB Buick V8 in ein britisches Peerless-Chassis und toppten den Gordon GT mit einem Corvette-Motor. Änlich wie Monteverdi verwendete G-K ein Chassis mit Rechteck-Rohren. Das Ergebnis war 1960 am Automobilsalon Genf zu besichtigen. Für die Serie wurde eine GFK-Karosserie (statt Alu) gewählt. Mit dem Segen von GM wurden 327 und 350 SBC verbaut. Erst 1963 gelang es, eine Vorserie von 90 Fahrzeugen zu bauen die zu £2798 verkauft wurden. Danach ging das Geld aus. 1965 erfolgte eine Reorganisation unter den neuen Besitzern Harold Smith und Geoffrey West als Keeble Cars Ltd. eintragen. Bis 1966 entstanden so weitere 9 Fahrzeuge; ein 100. und letztes wurde 1967 aus Lagerteilen zusammengebaut. Eine Rettung scheiterte 1968. Typisch ist die Front mit schräg gestellten Doppelscheinwerfern.


Jensen 541-R, C-V8, Interceptor, FF
Nachdem Jensen begann als Karosseriefirma. Der von Clark Cable in Auftrag gehebene Jensen-Ford auf Basis des Ford V8 war der erste "Hybrid" dieser Art. Erst in den 60ern kam mit dem CV8 wieder ein US-V8 ins Haus. Lieferant war Chrysler. Anfänglich wurden 383 ci Motoren verwendet. Der Nachfolger Interceptor mit einer von Touring entworfenen und bei Vignale, später Jensen selber gebauten Karosserie wurde mit V8 bis 440 ci bestückt.





Nash-Healey Roadster und Coupe (beide Pininfarina) (Nash Club of America)

Nash-Healey
Der Nash-Healey (1951-54) ist eine internationale Angelegenheit: Das vom Rennsportcoupé Healey Silverstone abgeleitete Fahrgestell wurde bei der Donald Healey Motor Co. in Warwick (GB) gebaut. Der Antriebsstrang war amerikanisch: Motor, Kardanwelle, und Hinterachse stellte Nash, das Schaltgetriebe kam von Borg-Warner (USA) und die ersten Roadster-Karosserien, gebaut in bester britischer Handwerkstradition mit einer handgetriebenen Alu-Haut über einem Eschenholzgerippe, lieferte Panelcraft in Birmingham (GB); das Design lieferte Healey. Den Vertrieb organisierte Nash über sein Händlernetz. Der Nash Dual Jetfire Six mit 234.6 ci (3845 ccm) war ein Grauguss-ohv mit Doppelzündung, mechanischen Stösseln und kam mit einer Verdichtung von 7.3 : 1 und Carter-Einfachvergaser auf 115 HP @ 3400/min. Healey nahm ihn in die Kur mit einer "schärferen" Nockenwelle, Alu-Kopf, Verdichtung 8.0 : 1 und zwei SU-Vergaser. Das Ergebnis waren 125 HP @ 4000/min. 1952 erfolgte eine Überarbeitung. Mechanisch identisch, kam nun noch noch eine italienische Komponente dazu: Der Entwurf kam von Pininfarina aus Turin wo nun auch die Stahlblechkarosserien gebaut wrden; Klappen und Türen waren weiterhin aus Alu. 1953 gab es ein zweisitziges Coupé dazu und als Running Changefloss der grössere Le Mans Dual Jetfire Six in die Serie mit 252.5 ci (4138 ccm) in die Serie ein. Healey tunte ihn mit den üblichen Kunstgriffen von 130 HP auf 140-142 HP @4000/min. 1954 gab es nur noch das Coupé, die letzten unverkauften Exemplare erhielten 55er-Fahrgestellnummern. Der Nash-Healey scheiterte vor allem an einem exorbitanten Preis der nicht zuletzt auf die Logistik zurückzuführen war. Der Show Car Nash Palm Beach von 1956 entstand auf einem Rambler-Chassis.



Ford
Fords erstes europaïsches Werk entstand in GB (Trafford Park, 1909), gefolgt von Cork (Irland, 1919) und Dagenham (1923). Neben den kleinen Modellen wurden auch US-V8 montiert. Der einzige eigenständige britische Ford mit US-V8 war der von 1947 bis 1951 gebaute Pilot.


Cosworth
Viele Jahre war der "Basismotor" der Cosworth V8 der aus dem US Ford Smallblock entwickelt worden war


Rover
Eine Sonderrolle nahm Rover ein: Anfang der Sechzigerjahre kaufte man Buick einen kleinen V8-Motor ab der dort für den kompakten Skylark entwickelt worden war aber gerade nicht benötigt wurde. Daraus entwickelte Rover den 3500, der Generationen von englischen Autos antrieb: Rover (P5, P6, SD1), Range Rover, Land Rover, MG B GT V8, Morgan +8 und Aero, Triumph TR8, GinettaG33 mit der 3,9 Liter-Version, TVR 350i und sogar der finnische Raupenschlepper Sisu Nasu.

Buick versuchte später erfolglos, den Motor zurückzukaufen...


Railton
Die kleine Marke verwendete in den 30er-Jahren Motoren von Hudson (auch den kleineren Terraplane des gleichen Herstellers) für ihre eleganten und sportlichen Autos der Oberklasse.



Frankreich




Facel Vega Facel II, ca. 1962 (Wikipedia)



Facel-Véga
Facel-Metallon war ein Karosseriebetrieb, eingerichtet für Serienfertigung. Durch die Produktion des Ford Comète kam man auf die Idee, ein eigenes Auto zu bauen. Preislich im allerobersten Segment, wurden Facel-Véga mit V8 von Chrysler und DeSoto ausgerüstet; Baureihen FV1, FV2, FV3, HK1 (HK500), HK2 (Facel II) und Excellence (EX, EX1, EX2). Facellia, Facel III und Facel VI hatten europäische Motoren.


Matford, Ford F, Simca
Ford hat bereits den T und A in Europa gebaut: Berlin/Köln, Frankreich (vor dem Zusammenschluss mit Mathis zu Matford; daraus entstand Simca) und Dagenham. Somit wurden bereits 4-Zylinder (T, A, B) hier gebaut; eine Besonderheit war der AF und BF mit 2,1 statt 3,2 Liter Hubraum zur Anpassung an die F-Steuerformel. Den Motor gab es auch nach dem Krieg noch als Ford / Simca Vedette und zuletzt als Simca Versailles. Besonders elegant war der Ford Comète / Monte Carlo mit Facel-Karosserie.

Mathis hat bereits Anfang der 30er einen Continental Six verbaut. Die Zusammenarbeit mit Ford begann per Modelljahr 1935. Matford wurden Strasbourg gefertigt, Ford in Poissy.

Monica
Der Monica 560 war ein in GB entwickelter aber in Frankreich gebauter Sedan. Er hatte den 383 ci Chrysler V8 und wahlweise Torqueflite oder ZF 5-Gang. Es wurden bis 1974 nur 22 Prototypen und 8 Produktionsfahrzeuge gebaut. Eine Weiterführung der Produktion in GB durch Panther kam nicht zustande.

Voisin
der kleine und extravagante Hersteller verwendete für seine Automobile stet nur ventillose Motoren (4, 6, 8 und 12 Zylinder-Reihe!) eigener Produktion. Mit 2 Ausnahmen: Den Kleinstlieferwagen Biscuter (C31) und den letzten Voisin-PW, den C30, letzterer mit Continental Six.



Schweiz

Martini
Ich muss noch etwas recherchieren aber der letzte Martini (Modell NF) hatte wohl ein 4,4 Liter Continental Six.

Monteverdi
Die berühmteste CH-Marke hat verschiedene Modelle mit Chrysler V8 gebaut: Verschiedene, von Frua oder Fissore karossierte Modelle der 375er High Speed Baureihe, den Palm Beach, (allesamt Chrysler 440), die Berlinetta (425) oder den Sierra (318 oder 360) und natürlich den Supersportler Hai 450SS / GTS (425). Daneben baute Monteverdi den Offroader Safari (IH 345 oder Chrysler 318, 360 oder 440) und wertete den IH Scout zum Sahara auf (IH 345 oder Nissan 3,3 L Diesel-6)

Felber
Die Westschweizer Firma Felber veredelte verschiedene GM-Fahrzeuge wie den Chevrolet Camaro oder die X-Bodies von 1980-84 und bot sie mit eigenständiger Front als Felber an.


MOWAG
MOWAG baute Spezialfahrzeuge für Armee und Feuerwehr. Basis waren Dodge-Nutzfahrzeuge.


... und aus meinem familiären Umfeld weiss ich, dass der Traktorenbauer Hürlimann nach dem Krieg gerne Hudson-, Essex- und Terraplane-Six Motoren (gebraucht) verwendete und Panzer-Attrappen der CH-Armee hatten einen Ford Flathead...




Belgien



Minerva TT Lizenz Land-Rover mit Continental-Motor. Vgl. Kühlermaske und vordere Kotflügel (Wikipedia)


Minerva
Die letzten der berühmten Luxuswagen von Minerva, M4 und M6, hatten einen Continental mit 4 resp. 6 Zylindern. Den Vierzylinder verwendete Minerva nach dem Krieg auch für den TT resp. C20/C22, seine Lizenz-Version des Land Rover, ebenfalls mit Continental-Motor. Eine Jeep-Version mit Continental-Motor blieb ein Prototyp.
Bild


ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.

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