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Coachbuilder: Brooks-Ostruk und Ostruk 1923-1932

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chief tin cloud*RIP*
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Coachbuilder: Brooks-Ostruk und Ostruk 1923-1932

Beitrag #1 von chief tin cloud*RIP* » 18.07.2011, 16:32

Paul Ostruk (1886-1967) war Tscheche und hatte seinen Beruf in der Heimat von der Pike auf gelernt. 1908 wanderte er in die USA aus wo er für verschiedene Betriebe tätig war, zuletzt für den renommierten Kutschen- und Karosseriebauer A.T. Demarest in New York City. Hier lernte er Emerson Brooks (1860-1948) kennen der als Designer bei J.M. Quinby & Co. in Newark, New Jersey angestellt war. Die beideten freundeten sich an.
1915 hatte Demarest den Kutschenbau aufgegeben und richtete den Karosseriebau in New Haven, Connecticut ein und die Besitzer von J.M. Quinby & Co. suchten einer Käufer für ihr Geschäft.




1919 Minerva mit Brooks-Ostruk-Karosserie (1)

So kam es im Februar 1917 zur Gründung von der Brooks-Ostruk Co. Dabei kamen dem Betrieb auch die Beziehungen zugute welche Brooks als Schatzmeister des Automobile Club of America (AACA) knüpfen konnte.
Die Firma spezialisierte sich auf Karosserien in europäischem Stil auf amerikanischen Fahrgestellen. Unüblicherweise wurden oft auch Kühlergrill, Motorhaube und Kotflügel verändert um den "europäischen" Eindruck zu verstärken und die Herkunft des Fahrgestells zu verschleiern.

betrieben welche zu den besten der USA gehörte. Die Firma lieferte vor allem Chauffeur-Limousinen (die sie Sedan Elite nannte) und hatte so unterschiedliche Kunden wie Bühnen- und Stummfilmstar Alla Nazimova (Rolls-Royce Silver Ghost), Schauspielerin Billie Burke (Minerva), Louise Vanderbilt, Gattin des Eisenbahn-Tycoons Frederick William Vanderbilt (New York Central, Pittsburgh and Lake Erie und Chicago and North Western Railroad) welche ihren Crane-Simplex Touring bei B-O zur limo umkarossieren liess.
Den Vogel schoss aber zweifellos ein gewisser Marschall Chang Tso-Lin, Generalinspektor der Mandschurei, ab, welcher einen 1921 einen Packard Twin Six als Limousine karossieren liess mit Feinheiten wie einem komplett gepanzerten Fond (alle Scheiben liessen sich mit Stahllamellen sichern die in der Art früherer Büroschränke in der Tür versenkbar waren), mit Öffnungen für MGs hinten und einem fest installierten MG auf dem Armaturenbrett!





Brooks-Ostruk, NYC 1922. Links ein Minerva Roadster, wahrscheinlch Type OO 40CV (6 Zyl., 5,9 Liter, 82 PS) ähnlich dem oben abgebildeten. Das Club Coupé in der Mitte ist ev. Lincoln L oder Locomobile 48; rechts ein Rolls-Royce 40/50 h.p. "Silver Ghost". (2)


Entworfen hat das Auto Raymond Dietrich und gebaut hat es Le Baron. Und das kam so:











Innenausstattung mit dem Sessel des Swami Oom the Omnipotent:






(Quelle: alle Bilder Coachbuilt.com)





Nachdem Brooks sich zur Ruhe gesetzt hatte begann Ostruk sich nach anderen Tätigkeiten umzusehen. Er wurde Generalimporteur für Minerva in den USA und Importeur für Isotta-Fraschini in NYC. Zu einer so exklusiven Niederlassung gehörte damals zwingend die Möglichkeit, Sonderkarosserien liefern zu können; I-F hatte überhaupt keine Werkskarosserien und Minerva nur für die in den USA bedeutungslosen kleinen Modelle. So kam es zur Kooperation mit Le Baron, Inc., die von den Herren Ramond Dietrich, Thomas L. Hibbard und Ralph Roberts geleitet wurde. Ostruk lieferte Ideen und Zeichnungen, Dietrich detaillierte diese und Le Baron baute die Fahrzeuge in ihrer Fabrik in Bridgeport auf. Zuvor hatte Ostruk auf ähnliche Weise mit Locke & Co. gearbeitet.

Die Wirtschaftskrise brachte schlechte Zeiten für alle Beteiligten - ausser Ostruk: Le Baron wurde von Chrysler gekauft weil WPC unbedingt Dietrich als Chefdesigner haben wollte. Das bekam letztlich beiden Seiten nicht gut: Dietrich, der heute als Design-Genie gilt, arbeitete bei Mopar unter der Fuchtel der Ingenieure und der Haussegen bei Chrysler hing jahrelang schief.

Ostruk verlegte seine Tätigkeit auf ein völlig anderes Gebiet. Die Aufhebung des Alkoholverbots (Prohibition) in den USA am 17.2.1933 brachte ihn auf die Idee, das Bier einer kleinen tschechischen Brauerei einzuführen und als "imported Original Bohemian Budweiser Beer from Budweis City" zu verkaufen. Budweiser Budvar (tschechisch Budějovický Budvar) ist eine der Parteien im Budweiser-Streit um die Namenrechte. Gegenpartei ist Anheuser-Busch. Doch damit hatte Ostruk nihts mehr zu tun. Mit dem Kriegseintritt de USA (in Europa am 10.1241 nach Hitlers Kriegserklärung) endete der Import.




http://www.coachbuilt.com/bui/o/ostruk/ostruk.htm
Bild


ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.

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