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Ultimativer Adventskalenderfred 2014

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Ultimativer Adventskalenderfred 2014

Beitrag #16 von v8.lover » 01.12.2014, 22:21

chief tin cloud schrieb:


...gibts übrigens auch als Modellauto in 1:18(!):
http://www.modelcarworld.de/de/Minichamps/188934/Modellauto-Cadillac-Le-Mans-Dream-Car-silber.htm
...nur nicht ganz billig... :D
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Beitrag #17 von chief tin cloud*RIP* » 02.12.2014, 01:52

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Beitrag #18 von chief tin cloud*RIP* » 02.12.2014, 01:52

Dienstag, 2. Dezember 2014


1938 Dubonnet "Xenia". 6 Zylinder, Versuchsträger des Ingenieurs André Dubonnet für eine Weiterentwicklung seiner unabhängigen Vorderradaufhängung ("Knee Action"). Das Fahrgestell stammt von einem Hispano-Suiza (1939) Hier war eigentlich Aerodynamik gefragt, die erstaunlich moderne Panoramascheibe ergab sich mehr oder weniger zufällig. (Ar-chief).

:weihnachten:

Liebe Gemeinde,
Derweil Euer Adventskalenderfredredaktor noch den Schock verdaut, dass es bereits zum dritten Türchen neue und sehr informative Angaben gibt, die unbedingt mit hinein gearbeitet werden müssen, fängt er inzwischen halt was anderes an. Die Entscheidung fällt leicht, auch wenn Ihr heute auf Bilder eines US-Autos verzichten müsst. Vorgezogen wird der

Dubonnet-Hispano "Xenia"

Einige Angaben habt Ihr ja gestern schon erhalten: "Xenia" war ein Versuchsträger für die Ideen des Ingenieurs André Dubonnet (1897–1980).
Doch der Reihe nach. André Dubonnet war nicht nur ein hervorragender Konstrukteur, ihm und seinem Bruder Émile standen schon bei seiner Geburt alle Türen offen. Sein Vater war der Chemiker Joseph Dubonnet, der ein Vermögen mit dem Dubonnet-Aperitif gemacht hatte.


Dubonnet-Werbung, 1980er (youtube)

André Dubonnet war vielseitig begabt Über seinen Freund Roland Garros (der als Erster das Mittelmeer überflogen hatte und 1914 (13 Jahre vor Lindbergh) einen Transatlantikflug mit einem Flugzeug mit Bugatti-Motor plante - den der Kriegsausbruch vereitelte) kam Dubonnet zur Fliegerei. Im Ersten Weltkrieg diente er erst in der Infanterie und kam 1917 zur Luftwaffe. Das Kriegsende erlebte er im Lazarett als Jagdflieger mit 6 bestätigten Abschüssen und 6 Erwähnungen im Heeresbericht. Er war Träger der Médaille militaire 4. Klasse und des Croix de Guerre. Zeitweilig hatte er in der berühmten "Storchen-Staffel" Escadrille N3/SPA 3 / Groupe de chasse 12 gedient, deren Wappen die Vorlage für die Hispano-Suiza Kühlerfigur bildete. Die Gruppe flog SPAD XIII Doppeldecker mit H-S Motoren.



Hispano Suiza Torpedo Type H.6C "Tulipwood" Torpedo. 6 Zylinder, 7981 ccm, 160 PS (1924) Tulpenholz-Karosserie hergestellt bei den Nieuport-Flugzeugwerken. (Wikipedia)

1921-1928 war er Autorennfahrer, zunächst auf Hispano-Suiza und danach auf Bugatti. 1922 gewann er auf H-S ein Rennen in Monza und 1923 wurde er Zweiter im Grand Prix de Guipúzcoa (Lasarte/Spanien). 1921 stellte er auf H-S einen Rekord an der Rally Nizza-Paris auf (12 Stunden 35 Minuten für 942 km. Mit 4 Personen samt Gepäck.) Er wiederholte den Sieg 1924, aber ohne Beifahrer, mit dem "Tulipwood" (Durchschnitt 85 km/h) und wurde mit dem gleichen Auto Klassensechster an der Targa Florio. 1925 wurde er Fünfter an der Targa Florio. 1926 wiederholte er diesen Erfolg, ebenfalls mit dem fünften Platz, dieses Mal mit einem privat erworbenen Bugatti Type 35, mit dem er sich sogleich in das Werksteam einbrachte. In Le Mans fiel er 1928 aus.




"Xenia" gehörte zur Petersen-Sammlung in Los Angeles. (supercars.net)

Danach gab er den Rennsport auf, nahm aber noch im gleichen Jahr als Bobfahrer im französischen Nationalteam an den Olympischen Winterspielen in St. Moritz teil. Fankreich erreichte den 15. Schlussrang in dieser Disziplin.
1936 wurde Dubonnet in die Ehrenlegion aufgenommen. Im Zweiten Weltkrieg diente er erneut als Flieger im Rang eines Leutnants der Reserve und wurde zweimal erwähnt. Nach dem Krieg arbeitete er im Dubonnet-Konzern bis zu dessen Verkauf an Cynar. Er war auch im Aufsichtsrat von SIMCA und arbeitete an Solarenergie-Systemen.
Dubonnet war vier Mal verheiratet. "Xenia" ist nach seiner zweiten, 1937 verstorbenen Ehefrau benannt.




Elegantestes Fahrzeug, geschlossen, Pebble Beach 2012 (Conceptcarz)

Ab 1927 arbeitete Dubonnet mit dem Ingenieur Antoine-Marie Chedru an einer unabhängigen Radaufhängung. 1931 erhielten sie darauf ein US-Patent. Am Pariser Salon 1932 zeigte Dubonnet einen Hispano-Suiza H.6B mit Dubonnet-Aufhängung. Schliesslich wurde sie von Fiat, SIMCA, Mathis, Delahaye und GM (Chevrolet) verwendet. 1936 experimentierte Dubonnet mit einer Stromlinienkarosserie auf einem anderen H-S-Fahrgestell. Mit dem "Dolphin" genannten Fahrzeug stellte er in Monthléry einen Rekord auf.
Das Fahrgestell Nr. 103 für Xenia kaufte Dubonnet bereits 1934 im Anschluss an den Pariser Salon. Es scheint, dass das Chassis 1937 umgebaut war. Ob es wirklich von einem H.6C stammt, wie die meisten Quellen vermerken, oder vom H.6B, wie der aktuelle Besitzer anmerkt (Peter Mullin) ist unklar. Letzteres ist wahrscheinlich, die Unterschiede sind sowieso geringfügig.





Die Karosserie entwarf der Designer und Aerodynamik-Spezialist Jean Édouard Andreau (1890–1953). Mit der Ausführung wurde Jacques Saoutchik beauftragt, eine der besten Adressen für Karosseriebau in Frankreich.





Das spektakuläre Fahrzeug hat die wahrscheinlich erste echte Panoramscheibe. Saoutchik hatte Mitte der 1930er Jahre ein neuartiges Scharniersystem patentiert, das er, in Anlehnung an das Zeichengerät, "Pantograph" nannte. Bei dieser besonderen Form der Schiebetür wird die Türe von Streben getragen und geführt. Beim Öffnen wird sie erst seitlich ausgezogen und, wenn sie weit genug von der Karosserie absteht, parallel an dieser entlang nach vorn oder hinten gezogen, bis sie die Türöffnung ganz freigibt. Sehr wenige Fahrzeuge wurden mit diesem Türsystem ausgestattet. Bekannt sind noch zwei sonst eher konservative Cabriolets; das eine auf dem Fahrgestell eines Delage D8-120 von 1939 konnte vor Kriegsausbruch nicht mehr fertiggestellt werden und wurde erst 1945 an den Élysée-Palast geliefert. Es diente Präsident Charles de Gaulle als erstes Regierungsfahrzeug. Das andere bekannte Cabriolet mit "Pantograph"-Türen scheint nicht mehr zu existieren. Saoutchik baute es auf dem Chassis des Achtzylindermodells Renault Suprastella für den späteren General und Kriegshelden Marie-Pierre Kœnig (1898–1970)






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Beitrag #19 von Eifelprinz » 02.12.2014, 21:59

In den späten ´70ern gab´s bei jedem Volltanken bei AGIP ein Blatt in etwa DIN-A4 mit wirklich schönen Oldtimern. Der Hispano Suzia hat mich schon damals fasziniert. Danke für das Türchen :)
Egal wie traurisch Du bisch, im Kiehlschronk brennt immer e Licht fer Dich!
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Beitrag #20 von blackmagic57 » 02.12.2014, 22:17

Ein bombastisch schönes Auto, nur beim Sitzgestell stand wohl ein Gartenmöbel Pate.:o
´
Wenn eine Fliege auf deinem Hoden landet wirst du lernen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen. :fiesgrins:


Cadillac, what else? :rolleyes: :arrow: zu meinem ´57 Cadillac Resto-Thread
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Beitrag #21 von chief tin cloud*RIP* » 02.12.2014, 22:19

Sowas ähnliches war sogar innem Bugatti drin.
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Beitrag #22 von chief tin cloud*RIP* » 03.12.2014, 00:04

Mittwoch, 3. Dezember 2014




1987-90 Ford Mustang III Notchback Coupé "Ultra-Fox".
[I](Alle Fotos: streetlegaltv.com)
[/I] :weihnachten:

Liebe Gemeinde,
Das war ein kleiner Kulturschock, der Euren Adventskalenderfredredaktor kurzfristig überfiel. Das Auto, um das es heute geht, ist äusserlich recht unscheinbar: Ein Ford Mustang III Coupé, wie man sie selbst hierzulande noch hin und wieder antreffen kann. Die Farbe tendiert in Richtung "bieder".



Ultra-Fox - Zur Nachahmung empfohlen...
Was damit gemacht wurde? Fast alles. Bis auf die Aufhängung entspricht dieses Auto einem Shelby GT500 von 2007. Ich verzichte darauf, Euch mit technischen Kommentaren zu verstören, die dürft Ihr gerne selber posten. Dann stimmt's wenigstens...

Der Erbauer ist Jason Hall aus dem Bundesstaat Mississippi. Ausgangspunkt waren ein zufällig vorhandenes 1987-90 Ford Mustang III Notchback Coupé (Fox-Plattform; sowas hat ja jeder bei sich rumstehen :rolleyes:)






...
und ein GT500 (S197) mit eigentlich nicht nur wirtschaftlichem Totalschaden, gekauft von einem Freund, der diesen Unfall nicht nur überlebt hatte, sondern auch beim Projekt mit half:




2007 Shelby GT500, umgeformt


Ursprünglich war der Plan gewesen, ein Basismodel des Mustang V (S196 V6) zu suchen und daraus einen Shelby GT500 Clone zu machen. Bis sich Hall an den Fox im eigenen Hinterhof erinnerte...
Die nächste Schwierigkeit liess sich wohl gar nicht lösen: Eine Schrauberbude zu finden. Also haben Hall und sein Freund das Projekt unter einem Carport und nur mit dem Nötigsten an Werkzeug durchgezogen. 2 Jahre und 4 Monate lang wussten die beiden ganz genau, wie sie Freizeit und Wochenenden verbringen würden...





Damit die Shelby-Sitze passen würden, musste auch das Bodenblech getauscht werden. Dazu musste es 3 Zoll (7,62 cm) gekürzt werden, zu Lasten des hinteren Beinraums. Das im Shelby ist verstärkt, und eine Rostkur im anfälligen Bodenbereich brauchte der Fox nun auch nicht mehr. Ausserdem passte es für das Tremec TR6060
Sechsganggetriebe aus dem Shelby. Hill brachte einen passenden K-Träger (OEM) an, und änderte ihn so ab, dass der Motor tiefer im Motorraum liegt. So passt die unveränderte Fox-Haube.



vorher - nachher

Nun wurde der Motor eingebaut. Ab Werk wird im 07er Shelby 500GT ein 5409 ccm dohc 32V V8 (B x H = 90,2 x 105,8 mm) mit 507 PS (372 kW) und 651 Nm Drehmoment verbaut. Serienmässig sind auch e
lektronische Einspritzung, Roots-Supercharger (Im Duesenberg J war sie optional :D) und ein Ladeluftkühler.




Erstaunlicherweise konnte Hall die gesamte Innenausstattung tauschen. Die Masse der beiden Armaturenbretter variieren nur etwa 6 mm. Hall verbaute auch die Konsole, das Sound System und sogar die Klimaautomatik aus dem S197. Wie erwähnt, passte das Gestühl nur wegen dem Shelby-Boden.



Beinfreiheit - was ist das?

Ausser einigen Plastikteilen, den Türpaneelen und dem Dachhimmel findet sich das komplette Shelby-Interieur nun im Fox. Letzterer wurde mit Origihnalstoff nachgemacht und die Paneele sind das Ergebnis einer Kooperation zwischen Hall und dem lokalen Autosattler.




Anscheinend war Hall mit der Power nicht ganz zufrieden, denn er spendierte dem Shelby-Fox einen flüssigkeitskekühlten Kenne Bell Kompressor. Die Leistung liegt jetzt bei 748 PS und wird über eine SPEC Zweischeibenkupplung und eine Coast Kardanwelle eher an die Hinterachse gewuchtet denn übertragen. Dafür genügen zwei seeehr diskrete 2 1/2-Zoll Auspuffrohre.



Mir persönlich gefällt das Ergebnis. Gerade, weil das Auto gepflegt und sehr "bürgerlich" ohne Superfelgen und Multirohrauspuffanlage im Oberarmformat daherkommt, dürfte der erzielbare Effekt umso grösser sein.
Und die beiden haben nicht nur optimale "Resteverwertung" betrieben, sondern gleich noch einen Strassenrenner gebaut, dem so schnell keiner folgen kann und der trotzdem bequem zu fahren ist. Für zwei Personen...

Den ganzen Bericht gibbet hier



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Beitrag #23 von Rubberhunter » 03.12.2014, 15:17

Das war mal ein Türchen zu 100 % nach meinem Geschmack :)
Gruss Sebastian



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Beitrag #24 von AmericanMuscle » 03.12.2014, 15:26

Was ne Mischung! Cool, weiter so :D
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Beitrag #25 von EscortDriver97 » 03.12.2014, 18:02

Alter Schwede der Mustang ist ja mal megageil!!!:cool::D
Ich musste es sofort in YouTube suchen, wer auf das Kompressor heulen steht draufklicken^^ -> Video

Auch die anderen Autos sehr interessant, weiter so Chief!
Gruß Dominik
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Beitrag #26 von Solo » 03.12.2014, 18:49

Toller Bericht :daumen:
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Beitrag #27 von chief tin cloud*RIP* » 04.12.2014, 00:28

Donnerstag, 4. Dezember 2014

:weihnachten:

Liebe Gemeinde,
heute öffnet sich eines dieser Türchen mit einer interessanten Geschichte, die nur einen Haken hat: Es gibt keine vernünftigen Bilder. Daher hat Euer nie verzagter Adventskalenderfredredaktor nachstehend Bilderchen eingestellt, die hoffentlich Euer Wohlgefallen finden aber mit der danach folgenden Geschichte rein gar nichts zu tun haben...

Bilder des Tages:











Alle Bilder: Cool McCool's Garage)


Ich habe keine weiteren Infos zu diesem grandiosen Gespann, ausser das die Zugmaschine ein End-40er Diamond T (der Cadillac unter den Trucks) ist, restauriert und verbessert, und der Trailer ein Spartan von 1947.
Falls jemand mehr dazu herausfindet (ich komme erst nach Weihnachten zu weiteren Recherchen :rolleyes:), bitte hier posten. Oder einen Fred anlegen :D

Der Blog

Google Bilder



Story des Tages:

Hackett Motor Car Company

Unternehmensgeschichte
Der Brite Mansell Hackett hatte die Disco Starter Company aufgebaut welche elektrische Anlasser herstellte. Zudem betätigte er sich mit dem Aufkauf und der Sanierung bankrotter Autofirmen. Eine davon, Argo, ein Hersteller von Cyclecars in Jackson (Michigan) und zuvor im Besitz von Benjamin Briscoe, behielt er und gründete im September 1916 die Hackett Motor Car Company. Chefingenieur wurde Fred M. Guy, produziert wurde in den ehemaligen Argo-Hallen.



1915 Argo Cyclecar (EAA)




Zur Finanzierung benötigte Hackett zusätzliche Mittel. Als Investor fand sich der Schiffbauer J. S. Johnston aus dem kleinen Ort Ferrysburg (Michigan). Ihm wurde schon früh die Präsidentschaft des Unternehmens übertragen. 1918 kam es zu einem Produktionsunterbruch infolge ausbleibender Materialien – eine Folge der Umstellung der US-Wirtschaft auf Kriegsproduktion, welche etliche Unternehmen betraf. Diese Zeit wurde genutzt für einen Umzug nach Grand Rapids (Michigan). 1919 wurde dort die Produktion wieder aufgenommen. Pro Woche konnten 12 Fahrzeuge fertiggestellt werden. Das Unternehmen geriet jedoch in finanzielle Schieflage; ein Rettungsversuch im Oktober 1919 scheiterte.




Anzeige für den Hackett (1916) (EAA)

Insgesamt dürften nur rund 118 Hacketts gebaut worden sein. Parallel dazu arbeiteten Guy und sein Assistent O. W. Heinz weiterhin an einem um etwa 1910 begonnenen Projekt für einen neuartigen Motor mit rotierenden Ventilen. Dieser Disc Valve Motor ist eine Variante des Schiebermotors, bei der im Zylinder angebrachte Ventilscheiben von einer Hauptwelle im Zylinderkopf betrieben werden, was sowohl Nockenwelle wie auch Ventilfedern überflüssig macht. Ein Vierzylinder-Prototyp wurde fertiggestellt, allerdings konnte der Motor nicht mehr rechtzeitig zur Serienreife gebracht werden. Guy nahm ihn mit zu seinem nächsten Arbeitgeber, der eben erst gegründeten Apex Motor Corporation in Ypsilanti (Michigan). Dort wurde 1920 tatsächlich das Sechszylindermodell Ace Six Model H mit einem Motor dieses Prinzips hergestellt.
Guy und Otto verfolgten danach kurzzeitig das Projekt eines eigenen Autos, das als Heinz auf den Markt kommen sollte, verlegten sich dann aber auf die Produktion ihres Motors in der Guy Disc Valve Motor Company in Ypslanti.
Die Produktionsanlagen von Hackett wurden von einer Gesellschaft übernommen deren führender Kopf David Dunbar Buick war. Ihr Produkt, der deutlich größere Lorraine, scheiterte aber nach kurzer Zeit genauso. Es scheint, dass Mansell Hackett an diesem Projekt nicht mehr beteiligt war und sich auf seine angestammten Geschäftsfelder konzentrierte.

Technik

Der Hackett Four war ein Assembled car, also ein "konfektioniertes" Auto mit zugekauften Komponenten und ein vollwertiger, konventionell gebauter Personenwagen der US-amerikanischen unteren Mittelklasse. Der Motor war ein seitengesteuerter Vierzylinder der von G.B. & S. in Buffalo (New York) bezogen wurde. Seine Bohrung und Hub betrugen 95.25 mm resp. 108 mm, was einen Hubraum von 3078 cm³ (187.8 c.i.) ergibt, als Leistung wurden 22,5 bhp (16,8 kW) angegeben. Die Kurbelwelle war dreifach gelagert. Serienmäßig wurde ein Carter-Vergaser verbaut. Das Getriebe wurde von Grant-Lees bezogen.
Das Fahrgestell bestand aus einem konventionellen Leiterrahmen mit Starrachsen von Walker-Weiss vorn und hinten. Der Radstand betrug 112 Zoll (2845 mm), die Spurweite vorn und hinten 56 Zoll (1422 mm). Der Hackett erhielt Artillerieräder (31,5 Zoll vorn und 32 Zoll hinten) und Ajax-Reifen, war aber spätestens 1917 auch mit lackierten Drahtspeichenrädern lieferbar.





Anzeige für den Hackett (1916) (EAA)






(CTC für Wikipedia)


Das Auto kam Ende 1916 als Modell 1917 in den Varianten „Four Passenger Roadster“ und „Five Passenger Touring“ zu je US$ 888 auf den Markt. Dieser Preis war moderat, konnte aber nicht mit jenem des Ford Modell T konkurrieren: Die für 1917 optisch etwas aufgepeppte „Tin Lizzie“ hatte einen Vierzylindermotor mit 20 bhp (15 PS) und einen Radstand von 100 Zoll (2540 mm). Sie kostete als Runabout nur US$ 345 und als dreitüriger Touring (mit geschlossener Flanke anstelle einer Fahrertür) US$ 360.

Facelift
Für 1918 erhielt der Hackett neue Karosserien: Der Roadster wurde vom „Two Passenger Roadster“ und „Three Passenger Roadster“ abgelöst und der „Five Passenger Touring“ wurde mit einem „Five Passenger All-Seasons Touring“ ergänzt. Leider fehlen Erläuterungen zu diesem Modell. Denkbar ist, dass es mit einem abnehmbaren Winter Top geliefert wurde, ein aufsetzbares Dach ähnlich dem aus der Nachkriegszeit bekannten Hardtop, welches in der kalten Jahreszeit das normale Verdeck ersetzte und den Nutzwert des zugigen Fahrzeug beträchtlich erhöhte. Auch andere Hersteller wie Dodge führten Versionen mit Winter Top, auch California Top genannt, im regulären Katalog. Im Unterschied zum Hardtop erforderte der Austausch dieser Dächer viel Zeit und wurde nicht spontan vorgenommen. Alternativ kommt für den All-seasons Touring auch ein festes Dach mit herausnehmbaren Seitenscheiben und B-Säule Frage, ähnlich dem als Zubehör erhältlichen White Permanent Top.



(CTC für Wikipedia)






Hackett Four Touring, erste Ausführung 1917 (vgl. Lüftungsschlitze in der Motorhaube) (EAA)
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Beitrag #28 von v8.lover » 04.12.2014, 17:32

seeeeeeeeehr cooles Gespann :cool:
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Beitrag #29 von chief tin cloud*RIP* » 04.12.2014, 17:38

Irgendwie hatte ich mir schon gedacht, dass Dich das zu einer zustimmenden Äusserung bewegen könnte :D

... Arbeit gemacht hat der Rest des Türchens :D:D
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Beitrag #30 von blackmagic57 » 04.12.2014, 18:49

Ich möcht bloß wissen, in welch tiefen Löchern du gräbst, um auf so Raritäten wie den Hackett zu stoßen.:rolleyes:
´
Wenn eine Fliege auf deinem Hoden landet wirst du lernen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen. :fiesgrins:


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