Die Moreland Motor Truck Company wurde 1911 von Watt Moreland gegründet und auf Betreiben lokaler Unternehmer in Burbank CA angesiedelt. Die Marke war ein Pionier von LKW mit Doppelachsen, der Leichtbauweise im Nutzfahrzeugbereich und des Dieselantriebs.
Moreland-Werk mit 6-Wheelern; Burbank, 1927 (US Dept. of Transport / Wikipedia)
Die ersten Moreland-LKW waren mit einem Gesamtgewicht von 1½, 3, 3½ oder 5 tons erhältlich. Die Kraftübertragung erfolgte bei den kleineren Modellen mit Kardanwelle, bei den größeren (wie damals üblich) mit Antriebsketten. Moreland kaufte die Motoren von externen Zulieferern, vor allem Hercules, Continental oder Waukesha. Getriebe kamen üblicherweise von Brown-Lipe sofern sie nicht selber hergestellt wurden, die Elektrik von Dixie oder Auto-Lite und Vergaser von Miller (die Firma des Rennwagenkonstrukteurs Harry A. Miller) oder Dixi.
1919 Moreland Model 19C 2½ ton Truck; unrestaurierte Zweiachs-Chassis/Kabine mit 350 ci (5,6 Liter) Vierzylinder Continental Motor mit paarweise gegossenen Zylindern. In dieser Form kostete der C-19 $ 3775. (trombinoscar)
1919 Moreland Flatbed Truck (youtube)
1924 ergänzte eine Version mit 6 tons das Angebot nach oben und Moreland stellte einen Doppeldeckerbus mit Doppelachse für 60 Passagiere auf die Räder. Der Antrieb erfolgte durch einen Sechszylindermotor von Continental auf beide hinteren Achsen. Das Fahrzeug hatte sowohl hydraulische Bremsen von Lockheed wie Luftdruckbremsen von Westinghouse. Es war für einen rentablen Busbetrieb jedoch zu teuer und ging nicht in Serie.
Frühe Moreland-Doppelachser mit Vollgummibereifung bei der Forstarbeit (WA, 1927) (National Archives and Records Administration NARA / Wikipedia)
Mit dem TX6 erschien im folgenden Jahr ein größerer LKW mit einem Continental-Sechszylindel Modell 14H und einer Doppelachse eigener Konstruktion. Moreland war damit praktisch zeitgleich mit einem kalifornischen Mitbewerber, Fageol als erster auf dem Markt. Einige Modelle erhielten Waukesha-Motoren.
1929 Moreland Road Runner. Chassis/Kabine des 2-Tonners kostete ab $ 1595. (Prospektbild, hankstruckpictures)
Mit dem Ace erschien ein Zweiachser mit 1,7 tons. Ebenfalls zwei Achsen hatte der deutliche schwerere Californian mit einem Leergewicht von 4 tons und einer Zuladung von 3 tons. Das für die Zeit günstige Leistungsgewicht wurde durch konsequente Leichtbauweise ermöglicht.
Moreland war Ende der 1920er Jahre der grösste Nutzfahrzeughersteller im Westen der USA. Das beste Jahr des Unternehmens war 1929. Das Unternehmen lieferte annähernd 1000 LKW, Busse und Anhänger aus und unterhielt in Kalifornien neben dem Hauptsitz in Burbank das Unternehmen Niederlassungen in Los Angeles, San Diego, Bakersfield, Stockton, Oakland, Santa Ana, El Centro, Fresno, Sacramento und San Francisco. Weitere gab es in Portland (Oregon), Spokane (Washington), Salt Lake City (Utah) und Seattle (Washington). Die grossen Moreland-Modellle erhielten Doppelachsen eigener Konstruktion; für kleinere Modelle wie den Road Runner RR wurden sie von Timken zugekauft. Die Road Runner Baureihe umfasste Zweiachser mit 2-5 tons und Road Preserver Dreiachser mit 5-6 tons oder 10 tons.
1929 Moreland Road Preserver als Schwerlaster zum Holztransport (Werbebild, hankstruckpictures)
Dank der Doppelachsen wurden Lastwagen für den Einsatz in der Forstwirtschaft eine Spezialität. So erhielt das Forstamt von Los Angeles (LA Division of Forestry) 1930 einen Moreland 3-Tonner und rüstete ihn selber zu einem Feuerwehr-LKW zur Bekämpfung von Buschbränden aus.
1930 Moreland Road Runner EXX 3 ton Brush Fire Truck; Los Angeles Division of Forestry mit Tank 600 gal, Wasserpumpe (100 gal/Min.) zum Betrieb während der Fahrt, 2 Unterstützungsleitungen, 4 Nachfüllanschlüsse. Nachdem die Feuerwehr des Forstamts in das LAFD integriert worden war wurde der Truck rot umlackiert was anlässlich der Restaurierung rückgängig gemacht wurde. (trombinoscar)
In den folgenden Jahren ging die Produktion deutlich zurück. Moreland verlegte sich zunehmend auf den Anhänger- und Karosseriebau und entwickelte ein Kühlfahrzeug. 1931 wurde mit Fageol über eine Fusion verhandelt die jedoch nicht zustande kam. Das Unternehmen produzierte schliesslich mehr oder weniger auf Bestellung. Durch den Ausbruch des 2. Weltkriegs wurde es zunehmend schwieriger, notwendige Materialien zu erhalten. Die LKW-Herstellung endete deshalb 1941. Im Moreland-Werk montierte die Vega Aircraft Corporation mehrere Tausend Kampfflugzeuge und Bomber. Moreland selber bestand als Ersatzteillieferant bis 1949.
1940 Moreland WM3 Tractor der Lyon Van Lines (hankstruckpictures)
Modelle (Auswahl)
*19C (Zweiachser, 2½ tons, Motor Continental E4 Vierzylinder mit 5,6 Liter Hubraum, ab ca. 1919)
*TX6 (Dreiachser, 6 und 10 tons; ab 1925)
*Ace (Zweiachser, 1.72 tons, Motor Continental)
*Californian (Zweiachser, 7 tons, Motor Hercules)
*Road Runner RR (bis 2 tons, Zweiachser; Motoren Continental Six Red Seal; ab 1929)
*Road Runner BR (2-2½ tons, Zweiachser; Motoren Continental Six; ab 1929)
*Road Runner EXX (2½-3½ tons, Zweiachser; Motoren Continental Six; ab 1929)
*Road Runner AXX (3½-5 tons, Zweiachser; Motoren Continental Six; ab 1929)
*Road Preserver SX (5-6 tons, Dreiachser; Motoren Continental Six; ab 1929)
*Road Preserver TX (10 tons, Dreiachser; Motoren Continental Six; ab 1929)
*WM3
1929 Morelands: Oben Road Preserver 6 ton, und Road Runner RR 2 ton (Anzeige, hankstruckpictures)
Anzeige von 1929 für den Moreland Road Runner RR 2 ton (hankstruckpictures)
1930 Moreland Road Runner RR 32 ton (Anzeige, hankstruckpictures)
Für den Mann mit Fantasie und Tatkraft:
(youtube)
Dieser Bericht beruht auf einem Artikel den ich für Wikipedia verfasst habe.
