(wikipedia.org)
Zum Anfang/Mitte der 50iger Jahre benötigte die US-Armee einen leichteren Ersatz für 0,25 und 0,75 to Fahrzeuge aus dem WKII.
Die Anforderungen an dieses neue Fahrzeug waren:
Ein Eigengewicht unter 350 kg und eine Nutzlast von 0,5 to.
Genügend Platz für den Fahrer, stapelbar und luftverladetauglich.
Willys-Overland, konstruierte abermals nach dem Willys MB und dem M38 ein kleines, allradgetriebens und allradgelenktes Fahrzeug mit einer Ladekapazität von ca. 390 kg, das mit einigen Modifikationen und einer Erhöhung des Zuladungsgewichts den Anforderungen der US-Army entsprach und ab Ende 1956 als M274 in Dienst gestellt wurde.
Willys-Overland produzierte von 1956 bis 1960 2452 Exemplare der Ursprungsversion mit Vierzylinder-Benzinmotor.
1962 begann dann die Produktion des A1-Modells, von dem 1905 Fahrzeuge gebaut wurden. Aufgrund von Problemen mit dem 4 Zylinder Willys-Motor wurde bei der A2-Serie, die ab 1964 bei Bowen McLaughlin/York gebaut wurde, ein luftgekühlter Zweizylinder-Benzinmotor von Continental-Hercules mit 17 HP Leistung verwendet. Bis 1967 wurden 3609 Exemplare der neuen Version gebaut, zudem wurden die älteren Modelle mit dem neuen Motor ausgerüstet und als M274 A3 beziehungsweise A4 bezeichnet.
Ab 1965 begann Baifield Industries mit dem Bau der A5-Serie, bis 1969 liefen 2400 Fahrzeuge vom Band. Die von 1968 bis 1970 bei der Brunswick Cooperation gebauten 874 Fahrzeuge besaßen nur eine Lenkachse. Insgesamt wurden 11.240 Fahrzeuge aller Baureihen produziert.
(wikipedia.org)
Das drei Meter lange, 1,18 Meter breite und knapp 0,7 Meter hohe Fahrzeug bestand aus einem Leiterrahmen aus Leichtmetall, an dem die beiden ungefederten Pendelachsen mit Niederdruckreifen aufgehängt waren. Es hatte ein unsyncronisiertes 3 Gang Getriebe und ein 2 Stufen Vorgelege. In der kleinen Gruppe fuhr das Fahrzeug im 1. Gang ca. 1 mph, 2. ca. 4 mph, im 3. ca. 9 mph, in der grossen Gruppe 7, 18 und 25 mph. Der Antrieb sowie Tank und Getriebe befinden sich unterhalb der Ladefläche, die bei den ersten fünf Versionen aus einer Magnesiumlegierung, beim A5-Modell dann aus Aluminium gefertigt war. Die Bodenfreiheit betrug 30 Zentimeter, die Wattiefe 45 Zentimeter.
Mit dem 30-Liter-Treibstofftank betrug die Reichweite auf der Straße ca. 240 Kilometer bei einer Geschwindigkeit von etwa 8 Kilometern pro Stunde. Außer beim A5-Modell waren beide Achsen lenkbar, was dem Fahrzeug eine sehr hohe Manövrierfähigkeit und einen Wendekreis von nur etwa 6 Metern verlieh.
Die 874 gebauten Fahrzeuge der Brunswick Cooperation hatten einen Wendekreis von etwa 12 Metern.
Die Ladefläche war von einer Reling umgeben, die das leichte Befestigen und Verzurren der transportierten Lasten erlaubte. Der Fahrersitz als einziger Aufbau konnte demontiert und unter der Ladefläche verstaut werden, ebenso konnte das Lenkrad, das sich zusammen mit der Schaltung in der Mitte der vorderen Ladekante befand, verstellt werden, um der Ladung Platz zu machen. In der Mitte der Ladefläche befand sich ein Adapter, an dem verschiedene Halterungen für Waffen montiert werden konnten.
Der M274 blieb bis in die achtziger Jahre bei den US-Streitkräften im Einsatz, wurde dann aber ausgemustert. Teilweise werden die Aufgaben des Fahrzeugs durch Quads übernommen, seit dem Jahr 2000 benutzt die Army auch wieder ein geländegängiges Transportfahrzeug, den M-Gator von John Deere Landmaschinen, für verschiedene Einsatzzwecke.
Bild eines M-Gator der belgischen Armee.
(primeportal.net)
Die deutsche Bundeswehr hatte auch so ein Transportfahrzeug mit Namen Faun Kraka.