Cadillac ist seit Menschengedenken die Top-Marke des General Motors Konzern. In den 1950er Jahren war sie die verbreitetste Luxusmarke der Welt.
Ihre Anfänge liessen das nicht erwarten und sind nicht ohne Ironie denn involviert waren Henry Ford (ausgerechnet!), William Maybury, der Bürgermeister von Detroit, William H. Murphy, Geschäftsmann und einer der grössten Holzhändler der USA, den US-Senator für den Staat Michigan Thomas W. Palmer, Henry Martyn Leland, Ingenieur und Geschäftsmann, und natürlich der umtriebige Geschäftsmann William Crapo Durant.
Das kam so:
Henry Ford war seit 1891 als Ingenieur in der Firma des grossen Erfinders Thomas Alva Edison (Erfindungen und Entwicklungen in den Bereichen elektrisches Licht, Telekommunikation, Medien für Ton und Bild, Verfahrenstechnik in den Bereichen Chemie und Zement) angestellt und wurde dort 1893 Chefingenieur. Nebenbei arbeitete er an seinen ersten Automobilen. Sein Quadricycle wurde 1896 fertig. Dessen Eigenschaften überzeugten Edison und er ermutigte Ford, einen weiteren Prototypen zu bauen den er 1898 beendete.
Mit diesem Auto als Referenz und einer Empfehlung seines lebenslangen Freundes Edison gelang es ihm, Investoren für die Gründung einer eigenen Automobilfabrik zu finden, eben die Herren Maybury, Murphy und Palmer.
Delivery Truck der Detroit Automobile Co. (1900) (Wikipedia)
Detroit Automobile Company
Am 5. August 1899 wurde die Detroit Automobile Company gegründet. Anscheinend kümmerte sich Henry in seinen jüngeren Jahren zu sehr um seine Rennautos statt um seine Autoproduktion. Bereits im Januar 1901 stand die Firma vor dem Aus weil die Entwicklung zu lange dauerte und das Ergebnis nicht befriedigte. Murphy holte darauf den erfahrenen Geschäftsmann und Ingenieur Henry M. Leland (Leland & Faulconer Motoren) als Berater um die Firma mit möglichst wenig Verlust abzuwickeln. Dieser wiederum erkannte das Potential in Fords Konstruktionen und empfahl stattdessen, die Firma neu aufzustellen.
Murphy sprang also noch einmal ein nachdem Henry Ford einen Rennwagen gebaut hatte der im Oktober 1901 den übermächtigen Winton Bullett schlug.
1901 Henry Ford Sweepstakes Racer, Sieger des Grosse Point Wettrennens gegen Alexander Winton (Winton Bullett) (Early American Automobiles)
Henry Ford Company
Am 30. November 1901 kam es zur Gründung der Henry Ford Company. Murphy übergab die Geschäftsleitung aber nicht Ford, zu dessen Geschäftssinn er kein Verttrauen mehr hatte, sondern Leland. Dieser hatte völlig andere Vorstellungen als Ford über die künftige Modellpolitik - und Ford war nicht der Mann, der sich Vorschriften machen liess. 1902 kam es zum Knall, Ford verliess die Firma mit 900$, seinen Plänen für das von Leland abgelehnte preiswerte Automobil und dem Recht, unter eigenem Namen Autos zu bauen (das blieb zB R. E. Olds oder Dvid Dunbar Buick in vergleichbarer Lage untersagt). 1903 gründete er die Ford Motor Company.
[INDENT]Es ist wenig überraschend, dass die Querelen um die Henry Ford Co. zum Beginn einer jahrzehntelangen Feindschaft zwischen Ford und Leland wurden. Dieser gründete mit seinem Sohn Wilfred 1919 seine eigene Firma zur Herstellung von Luxuswagen und musste diese, um einen Konkurs abzuwenden, 1922 ausgerechnet an Henry Ford verkaufen. Die beiden blieben noch einige Monate, dann verliessen sie die Firma...
[/INDENT]Cadillac
Nun wurde ein neuer Name gesucht. Man fand ihn im Gründer der Stadt Detroit (1701), dem französischen AristokratenAntoine Laumet de La Mothe, Sieur de Cadillac und die Umbenennung erfolgte am 22. August 1902. Leland blieb vorerst bei Einzylindermodellen. Die Motoren lieferte Leland & Faulconer.
Der erste Cadillac trug noch keine Typenbezeichnung, wird heute aber als Modell A bezeichnet. Bis 1908 erschienen die Modelle A, B, C, E, F, K, M, S und T wobei das Modell B am erfolgreichsten war.
1903 Cadillac Model A Detachable Rear Entrance Tonneau; 1 Zylinder,
6 ½ HP (Eqrly American Automobile)
Ab 1905 ergänzten auch Vierzylindermodelle das Programm. Das erste war das Modell D, das schon im folgenden Jahr durch den L ersetzt wurde - der erste wirklich luxuriöse Cadillac und der erste der auch mit einer geschlossenen Karosserie (eine Limousine) erhältlich war.
Es folgten die 4-Zylinder Baureihen G und H.
Cadillac straffte in der Folge das Programm. Mit dem T lief 1909 die Produktion der Einzylinder aus. In diesem Jahr war der H, nunmehr "Thirty" genannt nach der Motorenstärke (30 HP), das einzige Vierzylindermodell. Nicht ganz so extravagant wie der L mit seinen 40 HP aus knapp 8 L Hubraum aber etwas grösser als der 20 HP Modell G, traf der H die Kundenbedürfnisse ideal zumal er für die Serienproduktion optimiert worden war.
1909 Cadillac Model 30 Demi Tonneau (conceptcarz)
1908 hatte William Crapo Durant um die Buick Motor Company in Flint, deren Mehrheit er besass, die General Motors Company als Holding gegründet. Nach Buick gelangte Oldsmobile in den Besitz von GM und danach kaufte er 1909 die Cadillac Motor Co. für 5,5 Mio. $. Die Geschäftsleitung verblieb bei Henry M. Leland und dessen Sohn Wilfred.
Im gleichen Jahr lief die Produktion der Einzylinder aus. Mit diesen Fahrzeugen etablierte sich Cadillac in der oberen Mittelklasse.
Bis September 1910 tätigte Durant insgesamt 25 Firmenübernahmen für GM. Obwohl sich einige dieser Aquisitionen als ausgesprochen glücklich erwiesen,
(Buick, Oldsmobile, Oakland und Cadillac) höhlte die aggressive Geschäftspolitik die junge Gesellschaft aus und brachte die General Motors Co., in Verbindung mit Überkapazitäten als Folgen einer kurzen Rezession und gesättigter Nachfrage, finanziell an den Rand des Abgrundes. Im September 1910 zogen die Kapitalgeber die Notbremse. Durant musste seinen Posten verlassen und die Holding wurde mit Hilfe einer Bankengruppe als General Motors Corporation reorganisiert. Charles W. Nash, den Durant zum Geschäftsführer von Buick gemacht hatte, wurde 1912 zum neuen Präsidenten der Gesellschaft gewählt. Etliche Marken wurden liquidiert; dass GM diese Krise überstand ist weitgehend das Verdienst von Nash und den Chefs von Buick und Cadillac, Walter P. Chrysler und den Lelands.
Das Modell H, später umbenannt in Modell 30, erwies sich als besonders erfolgreich und wurde bis 1914 gebaut. Dieses Auto war ab 1912 mit dem ersten serienmässig angebotenen elektrischen Anlasser erhältlich den Charles F. Kettering für seine Dayton Engineering Laboratories Company (oder kurz: DELCO) entwickelt hatte.
Ende 1914 erschien für das Modelljahr 1915 der Type 51, der erste US-Serienwagen mit V8-Motor.
Die Marke drang erst ab der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre in den Luxusbereich vor.
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Cadillac Teil 1
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