Pontiac Can Am (1977)

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chief tin cloud*RIP*
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Pontiac Can Am (1977)

Beitrag #1 von chief tin cloud*RIP* » 19.12.2011, 11:31






(conceptcarz)


Der Can Am wurde nur 1977 angeboten. Namengebend war der Canadian-American Challenge Cup, eine SCCA/CASC Sportwagen-Rennserie die von 1966 bis 1986 durchgeführt wurde. Gemäss Prospekt war Pontiacs eigener 400 4BBL mit 200 HP die einzige mögliche Motorisierung, für Kalifornien und hoch gelegene Staaten war der der Oldsmobile 403 V8 vorgesehen. Der Can Am war nur in Cameo white lieferbar. Das Package umfasste ferner eine "Shaker" Motorhaube (wie beim Trans Am), Heckspoiler, Blenden für die hinteren Seitenscheiben, mattschwarze statt verchromte Scheibenrahmen und Grilleinsätze, schwarz lackierte Schweller mit Akzentstreifen, dünne aber knallige Dekorstreifen in orange, rot und gelb samt passendem Schriftzug und innen Bucket seats, Grand Prix Armaturenbrett samt Mittelkonsole und Automatikwahlhebel und Leder-Sportlenkrad. Servolenkung, Servobremsen, Scheibenbremsen vorn, Rally RTS Package (straffer abfgestimmte Aufhängung mit Schraubenfedern rundum), GR 70-15 Bereifung, Not-Ersatzrad, Stabis vorn und hinten, farblich abgestimmte Rally II Felgen zwei "Sport mirrors", rechts von innen verstellbar und Gummilippen auf den Stossstangen. Aufpreis kosteten A/C, Safe-T-Trak Hinterachse, Bereifung mit weissen Buchstaben (ebenfalls GR70-15), Sportlenkrad, getönte scheiben, Zweiklanghorn, Bodenmatten, Stereo-Radio mit 8-Spur tonband, CB-Funk, Tourenzähler (anstelle der Uhr im "Rallye gauges cluster!), eine andere Konsole und Motorhaubenentriegelung von innen.

Wenn die Ausstattung dem 76er GP unseres Admins entspricht dann gab es ausserdem Heckscheibenheizung und keine Intervallschaltung für den Scheibenwischer...

Anders als der als eigene Sub-Serie geführte Grand Am ist der Can Am ein Optionspaket des Pontiac LeMans Coupé erhältlich während der Grand Am als Sedan oder Coupé bestellt werden konnte. Die erste Serie des Grand Am lief von 1973-75, die zweite auf dem "downsized" 1978-80. Als der Can Am erschien hatte er also keine interne Konkurrenz vom Grand Am.

Aber er konkurrenzierte den Grand Prix, wenigstens in den Augen mancher Pontiac-Manager. Das brach ihm letztlich das Genick. Doch der Reihe nach...





Dieser Can Am hat den Pontiac 400 (erkennbar an der Bezeichnung "T/A 6.6 Litre") und die optionalen "Honeycomb" ("Bienenwaben") Alu-Felgen. (conceptcarz)


1977 war das "Colonnade" Styling bei GM im letzten Produktionsjahr, für 1978 waren völlig neue, "downsized" Intermediates in der Pipeline. Pontiac wollte eine preisgünstig herzustellende sportliche Variante die preislich unter dem GP liegen sollte. So wurde ein Mix mit Elementen des Grand Am, Grand Prix und Trans Am daraus. Der Umbau vom LeMans zum Can Am erfolgte ausser Haus, bei der Firma Motortown, Inc. von Jim Wangers.

Mit der Reduktion auf das Coupé und den dramatischen Auftritt wurde auch klar, dass der Can Am eher in Richtung GTO als die aufkommenden Euro-Sedan ausgerichtet war. Pontiac erwartete etwa 2500 Bestellungen und erhielt 5000.

Wie viele tatsächlich gebaut wurden ist unklar weil die Statistiken nur nach Karosserieform, nicht aber nach den einzelnen LeMans-Typen aufgeschlüsselt sind. Die Stückzahl liegt aber deutlich tiefer. Bei Motortown ging die Form zur Herstellung des Heckspoilers kaputt. Dies nahm das Pontiac-Management zum Anlass, die Uebung ganz abzubrechen. Die Schätzung beläuft sich auf 1'377 Stück wobei anscheinend nur 42 mit dem Olds 403 geliefert wurden.

Ob ein Auto ein echter Can Am ist oder eine Replica lässt sich heute nur noch über den Pontiac Historical Service (PHS) herausfinden. Dort kann man auch Auskunft geben über das original verbaute Zubehör.




Das Armaturenbrett samt "Rallye gauge cluster" und Uhr sowie die Konsole wurden vom Grand Prix "entliehen". Das Custom Sports" Lederlenkrad war Option. Interessant ist das Schaltgetriebe (wahrscheinlich 4-Gang Muncie), offiziell war nur Turbo Hydramatic erhältlich. (conceptcarz)



Dieser Can Am hat die Standard-Stahlfelge für dieses Modell, Rallye II (Wikipedia)



Der Schriftzug (ohne "T/A") weist auf den Oldsmobile 403 V8 mit 185 HP hin, wahrscheinlich ein Auto für Kalifornien. (conceptcarz)



(conceptcarz)




T/A 6.6 meint, dass hier der stärkere von zwei für den Can Am erhältlichen Motoren verbaut ist: Das Triebwerk des Trans Am mit 400 ci (6555 ccm), 4BBL Rochester und 200 HP @ 3600/min, Werkscode W72. (conceptcarz)



Ausgangspunkt:



1977 Pontiac LeMans Coupé (Ar-Chief)


Organspender:



Perfekter 1977 Pontiac Trans Am (conceptcarz)



Vetter:



1975 Pontiac Grand Am Coupe. 1976-77 wurde der Grand Am nicht angeboten. (dickeybetts)


Als ich den Can Am für dieses Türchen gewählt habe war ich erstaunt, wie wenig Informationen sich in der zu Pontiac recht gut dotierten Ar-Chief Bibliothek finden. Gerettet haben mich die englische Wikipedia (leider ohne Quellenangaben), conceptcarz.com und TOCMP wo ich den nachstehenden Folder fand.



(The Old Car Manual Project)




Bild


ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.

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