Ford verwendete die Bezeichnung "A" zweimal. Für das allererste Modell 1903- allerdings nachträglich, ursprünglich wurde es als "Fordmobile" oder schlicht "Ford" verkauft - und für den Nachfolger des Modell T.
Henry Ford hatte am Konzept des Modell T zu lange festgehalten. Es gab hin und wieder ein Facelift, ansonsten beschränkte sich Ford darauf, das Produkt rationeller zu produzieren und somit billiger anzubieten.
Diese Strategie hatte lange funktioniert und reihenweise Konkurrenten aus dem Feld befördert welche Fahrzeuge ähnlicher Leistung 2-3 Mal so teuer anbieten mussten.
Seit Anfang der 1920er-Jahre war deutlich geworden, dass der Kunde mehr von seinem Auto ewartete als nur Zuverlässigkeit und einen günstigen Preis. Der Nachfolger des T sollte
Für die Formgebung war Henrys Sohn Edsel verantwortlich. Er lehnte das Design an die grossen Lincoln an; diese Marke war 1922 von Ford gekauft worden. Es gab wiederum einen einfachen Leiterrahmen mit Starrachsen vorn und hinten die an Querblattfedern aufgehängt waren - ein System, dem Ford bis 1948 treu bleiben solte. Erstmals gab es Vierrad-Trommelbremsen die über Stahlstäbe angesteuert wurden.
Der Motor war wiederum ein Vierzylinder, der Hubraum wuchs von 2,8 auf 3,2 Liter und die Leistung von 28 auf 40 PS. Dahinter kam ein unsynchronisiertes Dreiganggetriebe (bei bestimmten Modellen: Viergang), die Kraft wurde über eine Kardanwelle und differential an die Hinterachse weitergegeben. Um auf dem europäischen Markt mit seinem anderen Besteuerungssystem einigermassen attraktiv zu bleiben wurde eine schwächere Version mit 30, später 34 PS, angeboten. Sie bestand im Prinzip aus dem gleichen Motor mit kleinerem Hub und einem Volumen von 2033 ccm. Diese Modelle hiessen AF (F stand für Frankreich wo der Motor entwickelt worden war.
Es gab eine breite Pallette an Karosserievarianten und die meisten davon (aber nicht alle) in Standard- und Deluxe Trim. Die Holzspeichen ("Artillerie-") Räder des T waren verschwunden; A kamen mit Drahtspeichenrädern. Der Benzintank sass immer noch direkt vor dem Fahrer. Die Konstruktion diente gleichzeitig als Karosserieverstärkung, als Torpedo-Blech und der hintere Teil formte auch noch das Armaturenbrett mit einem zentralen, vernickelten Instrumententräger der Zündschloss, Tacho, Motortemperatur und Benzinstand anzeigte. Letzteres war ein raffiniertes Instrument das im wesentlichen aus ein gebogenen Glasröhrchen bestand das vom Tank aus hinter einem Schauglas im Instrumententräger geführt wurde.
Der Boden bestand aus imprägnierten Holzplatten. Die Batterie war in einem Bodenfach vor dem Beifahrer untergebracht. Geschlossene Aufbauten hatten einen Dacheinsatz der aus einem Holzgerüst bestand in das Wärmedämmaterial gestopft wurde. Nach aussen wurde das Dach mit Kunstleder abgedichtet, innen kam ein Stoffhimmel dran (n richtiger, keine steife, vorfabrizierte Ware). Radio und Heizung gab es nur auf dem Zubehörmarkt, AC überhaupt nicht (das erfand Packard gut 10 Jahre später )
Standard und Deluxe
Wie erwähnt, waren die meisten Varianten des A als Standard- oder Deluxe-Modell erhältlich. Die zuverlässigste Methode zur Unterscheidung (vorausgesetzt, das Auto ist original oder korrekt restauriert) ist der Rahmen der Windschutzscheibe: Isser schwarz isses n Standard, isser vernickelt isses n Deluxe und isses verchromt isser überrestauriert :D.
Die meisten äusserlichen Attribute des Deluxe konnten als Werkszubehör auch für den Standard geordert werden. Dies betrifft die Positionslampen auf dem Torpedoblech, das verchromte statt schwarze) Klaxon-Horn, Felgen in Alternativfarbe (statt schwarz) und die zweite Schlussleuchte (in einigen europäischen Staaten damals schon vorgeschrieben). Innen gab es bessere Polsterbezüge. Geschlossene Deluxe hatten mehr Dämmmaterial und einen "Woodgrain"-Holzeffekt auf Teilen des Armaturenbretts und den inneren Fensterrahmen. Dieser wurde durch ein "DuNoc" genanntes, fototechnisches Verfahren appliziert, also nicht aufgemalt.
Aufpreispflichtiges Zubehör für alle Modelle waren u. a.: Kühlerfigur "Quail" ("Wachtel"), Reserveradmulde(n) in den vorderen Kotflügeln (ein am Heck montiertes Reserverad gehörte zur Grundausstattung), Reserveradabdeckung (Textil), Reserveradverschalung (Metall), Gepäckträger am Heck, Koffer dazu, "Wing Window"s (ausschenkbare Fensterflügelchen; bei offenen Autos an der Windschutzscheibe angebracht, bei geschlossenen in der Türe).
Modellpflege
In den vier Modelljahren seines Bestehens wurden 4.320.446 Ford "A" gebaut. Für 1930 gab es ein Facelift das vor allem durch den Wegfall der optischen Verlängerung der A-Säule in die Karosserie charakterisiert wurde sowie durch ein neues Chromstahlband welches hinter der Motorhaube um die Karosserie lief und den Lack am Torpedoblech vor Kratzern durch die geöffnete Motorhaube schützte. Die Speichenräder schrumpften bei gleichem Design von 21 auf 19 Zoll. Technisch veränderte sich wenig. Der Motor wurde als "B" und "C" noch 1932 und 1933 in Nachfolgemodellen verwendet.
1929 Ford Model A Standard Roadster. Praktisch nur noch der schwarz lackierte Scheibenrahmen lassen diesen Roadster als Standard-Modell erkennen. Dies war der billigste Ford im Programm, zum Basispreis von $325 kamen aber noch sidemounts, windwings, step plates (auf dem Trittbrett)Steinschutzgitter am Kühler, Kühlerfigur und - damals sehr aussergewöhnliche - Weisswandreifen dazu.
(Quelle: Wikipedia)
Auch dieser Ford A De Luxe Roadster von 1930 hat viele Extras: Twin sidemounts mit passendem Cover und Rückspiegeln, windwings, step plates, grille guard vor dem Kühler, Kühlerfigur, Weisswandreifen... Nachdem der VIN (oder besser: Der Motornummer, die als VIN diente) die Extras nicht entnommen werden können gilt als Original was als Zubehör offiziell erhältlich war.
(Quelle: Wikipedia)
Während der Bauzeit kamen laufend neue Varianten dazu und andere verschwanden wieder.
Nur als 'Standard' zu haben: 1928 Ford Model A Business Coupe mit durchgehendem Gepäckraum von der Rücklehne zur hinteren Klappe. Nur als 'Deluxe' gab es eine "Sports Coupe" genannte Version mit Kunstlederbezug auf dem Dach, imitierten "Sturmbügeln" (das von aussen sichtbare Gestänge an manchen alten offenen Auto) und "Schwiegermuttersitzen.
(Quelle: Wikipedia)
Fahren mit dem "A"
Model A war der erste Ford mit der heute üblichen Anordnung von Pedalen und Ganghebel; bis zum T hatte man ein eigenwilliges System von Pedalen (ein Pedal kombinierte Geschwindigkeit und die beiden Gänge des Planetengetriebes; Durchtreten schaltete in den oberen Gang), ein zweites Pedal war für den Rückwärtsgang und ein drittes für die Bremse)
Model A hatte ein Dreiganggetriebe mit einem langen Schalthebel in der Mitte. Die H-Schaltkulisse hatte den Leerlauf in der Mitte, 1. Gang links vorn, 2. Gang rechts vorn, 3. Gang rechts hinten und Rückwärtsgang links hinten. Zum Starten wurde die Zündverstellung (ein Quadrant im Lenkrad) auf Spätzündung gestellt, Handgas (verbunden über ein System von Stahlstäben mit dem Pedal vorgestellt, bei kaltem Wetter musste der Hebel für das Benzingemisch nach links auf "Rich" gedreht werden ("Choke"-Funktion). Hatte man kontrolliert, dass der Gang im Leerlauf stand konnte der Zündschlüssel eingesteckt und gedreht werden was den Zündkreislauf schloss (Diebstahlsicherung). Nun konnte der Schlüssel abgezogen werden. Gestartet wurde durch Druck auf den Knopf im Fussraum neben dem Gaspedal während gleichzeitig der Choke vorsichtig zurückgedreht wurde. Dabei musste aufgepasst werden, dass nicht zu viel Sprit gefördert wurde weil der Motor sonst "absoff". Nun noch Handbremse lösen, ersten Gang rein und dann Kupplung kommen lassen...
In den 2. Gang wurde bei 5-8 mph geschaltet, in den dritten bei 12-15 mph. Runterschalten: Nach Betätigen der Kupplung möglichst rasch den Gang einlegen (nicht zögern in N). Es funktioniert auch mit "Zwischenkuppeln" mit kurzzeitigem Leerlauf, das erfordert aber etwas Übung. Zum Motor abstellen einfach in den Leerlauf schalten, den Schlüssel einstecken und drehen, der Zündkreislauf ist unterbrochen und das Auto gegen Diebstahl gesichert. Handbremse nicht vergessen...
Weder für die Bremsen noch die Lenkung gab es irgendeine Art von Servo. Die Stabbremsen neigten zum Verstellen was zu gewöhnungsbedürtigen Bremsmanövern führen konnte. Das Lenkrad enthielt zusätzlich zur erwähnten Zündverstellung auch noch den Hupenknopf in der Nabe und den Lichtschalter.
Betriebsanleitung Ford Modell A, 1930
Nutzfahrzeuge
Auf der Basis des Model A waren auch leichte Nutzfahrzeuge erhältlich welche in dr Regel im NF-Katalog (nicht PW) aufgelistet wurden. Dazu gehörten verschiedene 1/2-Tönner Pick Up (mit festem Dah oder als Roadster Pick Up), Delivery Van u. ä.
1928 Ford Model A Roadster Pick Up (76A Open Cab)
(Quelle: Wikipedia)
Wie schon vom T wurden auch vom A schwerere Nutzfahrzeuge abgeleitet und als AA vermarktet. Während die auf PW basierenden Varianten manchmal nur einen längeren Radstand und verstärkte Federn besassen, jedoch die Speichenräder behielten, hatten AA Stahlräder.
Normalerweise waren Kühlermaske, Felgen, Stossstangen und Lampengehäuse des AA schwarz lackiert.
1930 Ford Model AA Stake-bed Truck. Man beachte das Facelit des A, das hier bereits integriert ist.
(Quelle: Wikipedia)
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