Edsel-Ford Era
Leland begann noch in 1919 zusammen mit seinem Sohn Wilfried und den Ingenieuren Ernest Sweet und Frank Johnson die L-Serie mit einem 5,9l V8 Motor zu entwickeln, welche ab 1920 ausgeliefert wurde. Leider behinderte die Wirtschftskriese spätestens ab 1921 den Absatz von Luxuskarossen derart, dass Leland sich einen Plan zur Rettung seines noch jungen Unternehmens überlegen musste. Die Idee war es, Henry Ford zu fragen, ob er sich an Lincoln beteiligen möchte. Henry Ford beschloss nach einer Beratung mit seinem Sohn Edsel, die Firma gleich ganz zu kaufen. Am 4. Februar 1922 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet. Henry Leland bekam die damals stattliche Summe von 8 Millionen Dollar für die Transaktion.
.
Edsel Ford übernahm am 13. Juni 1922 das Amt des Präsidenten bei Lincoln. Obwohl nun Lincoln neue Besitzer hatte und unter einem neuem Direktorium arbeitete, war man sich bewusst, dass die Marke die positiven Attribute: Qualität und Luxus unbedingt weiterverkörpern musste, wenn Lincoln auch in Zukunft erfolgreich sein sollte. Edsel Ford hatte hierfür die richtige Hand. Aus dem Schatten seines übermächtigen Vaters tretend hatte er mit Lincoln eine Möglichkeit gefunden, welche es ihm erlaubte seine Vorstellungen von einem Automobilunternehmen umzusetzen. Henry Ford ließ ihn gewähren – als „Vater des Massenmarktes“ war er an Luxus-Karossen in überschaubaren Stückzahlen eher weniger interessiert. Obwohl Lincoln bis 1922 nur ca. 3.500 Fahrzeuge fertigte und verkaufte, wurde nicht primär eine Stückzahlerhöhung angestrebt. Edsel Ford startete vielmehr eine Design-Initiative, um das eher technische Gesicht der L-Reihe durch etwas Ästhetischeres zu ersetzen, welches den Anspruch einer Luxus-Marke weiter untermauerte. Zu dieser Zeit war es nicht unüblich, das die Käufer der L-Reihe nur das Fahrgestell mit Motor erwarben, um sich bei einem Karosseriebauer ihrer Wahl eine individuelle Karosserie anfertigen zu lassen. Edsel Ford verstand es, diese Situation auszunutzen und bis in die 1940er Jahre eine Art Wettkampf zwischen den berühmteren der Karosserieunternehmen: Le Baron, America, Anderson, Brunn, Judkins, Fleetwood, Lang & Towson, Dietrich, Holbrok, Locke und Willoughby zu inszenieren.
.
Ab 1931 wurde daher auch die K-Baureihe als für den externen Auf- und Umbau optimiertes Plattformprodukt eingeführt , welches ab 1932 auch mit einem 12-Zylinder Motor (7,4 l) verfügbar war (Modellreihen: 541, 301 und 300). Ford beobachtete in den 1930iger Jahren, dass die Käufer von Lincolns immer älter wurden. Lincoln brauchte also etwas, neues, frisches, welches auch für jüngere Generationen von Käufern attraktiv war. Für Lincoln entstand so durch Zusammenarbeit mit John Tjaarda ab 1934 der Lincoln Zephyr, ein Fahrzeug mit einer komplett stromlinienförmigen Karosserie, welches einen ganz eigenen Markt schuf und definierte. Obwohl Crysler mit dem „DeSoto Airflow“ den ersten Stromlinienwagen produziert hatte, wurde der Zephyr aufgrund seiner höheren Bekanntheit in der Öffentlichkeit als erste Stromlienenienkarosse wahrgenommen. Es gibt die Legende, das Ferdinand Porsche Mitte der 1930er Jahre bei einem Besucht des Automobilsalons in Chicago den Zephyr sah, beindruckt war und sich einige wesentliche Ideen für den späteren „Käfer“ holte. 1939 positionierte Edsel Ford zusätzlich die Marke Mercury als zwischen Lincoln und Ford angesiedelte, junge Fahrzeugklasse– eine Nische in die bis her nur Chrysler mit „Dodge“ und GM mit „Buick“ verkauften. Mecury bekam daher seine eigene optisch leicht abgewandelte Zephyr-Variante mit einem etwas schwächeren Ford V8-Motor. Zeitleich stellte Lincoln 1939 als Ergänzung zum Zephyr den ersten Continental vor. Als „Lincoln Zephyr Continental“ besaß dieser einen längeren Radstand, als der einfache Zephyr und das für die weitere Geschichte der Continentals nicht wegzudenkende und omnipäsente Reserverad zwischen Kofferaum und Stoßstange. Als Ersatz für die nun eingestellte K-Serie brachte Lincoln 1940 den „Custom Sedan“ mit 6 Sitzplätzen heraus. 1940 folgte auch eine Cabriolet/Coupe Variante vom Continental.
.
Anfang 1942 stellte Lincoln wegen des Kriegseintritts der USA die Fahrzeugproduktion ein. Der letzte Vorkriegs-Lincoln war ein schwarzer Custom Sedan und verließ die Hallen in Dearborn am 27. Februar 1942. Als Edsel Ford dann 1943 im Alter von 49 Jahren an Magenkrebs starb, hinterließ er zwar eine große unternehmerische Lücke, jedoch wurde der Verlust seiner Initiative zur Weiterentwicklung der Marke Lincoln erst 1945 spürbar, als Lincoln mit dem Herstellen von Fahrzeugen wieder begann. (to be continued…)
Ein Herzliches Willkommen im US-Car Forum - schön, dich in unserer Mitte zu wissen!
Es gibt viel zu entdecken, aber bitte schau zuerst in deinen persönlichen Bereich (oben rechts das vierte Icon) ändere dein Passwort und mach alle Einstellungen nach deinen Wünschen.
Dabei bitte jede Seite/Tab mit Änderungen sofort speichern (Absenden).
Viel Spaß beim Durchprobieren.
Es gibt viel zu entdecken, aber bitte schau zuerst in deinen persönlichen Bereich (oben rechts das vierte Icon) ändere dein Passwort und mach alle Einstellungen nach deinen Wünschen.
Dabei bitte jede Seite/Tab mit Änderungen sofort speichern (Absenden).
Viel Spaß beim Durchprobieren.
Lincoln History – Part2
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast