Hier beschäftigen wir uns mit einem Auto, das wohl nur wenige im Sucher haben wenn die Frage nach dem schnellsten US-Sedan des Jahres 1957 gestellt wird.
Es geht weder um den superteuren Chrysler 300-C oder ein anderes Mopar-Produkt mit Hemi-V8 noch um einen der Hubraumriesen aus dem Hause GM oder Ford und auch nicht um einen Kompressor-Studebaker. Unser Sedan beschleunigte volle 1.5 Sekunden schneller auf 60 MPH als ein handgeschalteter Chevy Bel Air mit Benzineinspritzung. Selbst ein Ford T-Bird (nicht wirklich ein Sedan) mit ultra-rarem Supercharger hatte keine Chance....
Und so sieht das Wunderding aus:
1957 Rambler Rebel (howstuffworks.com)
AMC war 1954 aus der Fusion von Nash und Hudson entstanden. Rambler war bereits von 1900-1914 eine Marke gewesen. Der Hersteller Jeffery wurde später von Charles Nash gekauft.
Nash "rezyklierte" den ehemaligen Markennamen 1950 für eine neue Baureihe unterhalb des Statesman / 600. Das Auto war enorm erfolgreich. Als AMC 1957 die Marken Nash und Hudson aufgab wurden deren Zwillingsmodelle Ambassador und Hornet zum Rambler.
Die ersten V8 von AMC kamen von Packard., 1955 als 320 mit 208 HP und 1956 mit 352 ci und 225 HP. Der Motor war sehr schwer, in den für AMC erhältlichen Versionen nicht stark genug und stand ab 1957 nicht mehr zur Verfügung. Bereits ab 1954 arbeitete AMC an einem eigenen V8 der mit 327 ci für Nash und Hudson entwickelt wurde. Als sich zeigte, wie gut V8 auch in unteren Preisklassen aufgenommen wurden leitete AMC davon auch eine 250 ci Version für den Rambler ab den es 1950-56 nur als Six gegeben hatte.
1957 Rambler Rebel (howstuffworks.com)
Der moderne ohv V8 leistete mit 250 ci 190 HP. Damit zog AMC auf Anhieb gleich mit dem 272 "Y"-Block von Ford und übertraf 260 und 283 (ohne Einspritzung) von Chevrolet. Das war mehr als ausreichend für den kompakten und dank selbsttragender Bauweise relativ leichten Rambler aber natürlich viel zu wenig für den genannten Strassenrenner.
Der entstand aus der Kombination des Rambler Sedan mit der stärksten Version des 327. Die Standard-Ausführung, wie erwähnt nr für die grossen Nash und Hudson erhältlich, leistete 240 HP mit hydraulischen Stösseln, serienmässigem Vierfachvergaser sowie Doppelauspuff und einer Verdichtung von 9 :1.
Der Rebel erhielt den 327 in einer getunten Version mit mechanischen Stösseln und auf 9.5 : 1 verdichtet. Das brachte volle 65 PS mehr (255 HP) als im Rambler V8 sonst zur Verfügung stand.
1957 Rambler Rebel (Wikipedia)
Und so sehen die Werte aus im Vergleich:
Rambler Rebel (w/manual transmission) 7.5 Sekunden
Chrysler 300-C (w/manual transmission) 7.6 Sekunden
Plymouth Fury(w/manual transmission) 8.0 Sekunden
Ford Thunderbird (supercharged w/manual transmission) 8.0 Sekunden
Studebaker Golden Hawk (w/manual transmission) 8.7 Sekunden
Dodge D-500 (w/manual transmission) 8.8 Sekunden
Chevrolet (fuel injected) ca. 9.0 Sekunden
(Quelle: howstuffworks.com)
Warum aber ein Sedan? Ganz einfach: Die einzige Alternative wäre der Hardtop Station gewesen. Etwas anderes gab es schlichtweg nicht.
Eigentlich war sogar noch mehr Leistung angedacht. Als der Rebel im Dezember 1956 vorgestellt wurde, hatte das Ausstellungsauto eine EFI-Einspritzanlage von Bendix unter der Haube. Das System hatte bereits eine komplexe transistor-gesteuerte Steuerung zur Dosierung des Benzingemischs. Damit leistete der Motor 288 HP. Es wurde als Option (u $ 395) für den Rebel angekündigt, ist aber nie erschienen: Bendix brachte seine EFI nie zuverlässig zum Laufen und gab schliesslich auf. Der Rebel wäre der erste Produktionswagen mit Einspritzer gewesen, noch vor Gutbrod und Mercedes-Benz.
Der Rebel war nur in silber metallic mit gold-eloxiertem Seiten-Trim erhältlich. Zu Basisausstattung gehörte ein 3-Ganggetriebe mt Lenkradschaltung und serienmässigem Overdrive, gegen Mehrpreis gab es eine "Flashaway" Hydramatic von GM. Die Ausstattung umfasste einen Kurvenstabilisator und verstellbare Stossdämpfer. Dass das Auto trotz seiner Leistung auf Komfort ausgerichtet war (angesichts der viertürigen Auslegung wohl eine sinnvolle Entscheidung) zeigt ein Auszug aus der weiteren Grundausstattungsliste: Custom-Ausstattung, volle Radkappen, Weisswandreifen, extraweiche Liegesitze Uhr, Radio, elektrische Antenne (auf dem Kofferraumdeckel, bei anderen Rambler sitzt sie vorn auf dem Kotflügel), "Wheather Eye" Heizung und Rückfahrlampen, Mit $ 2'786 war der Rebel nicht einmal richtig teuer.
In dieser Form gab es den Rebel nur 1957. Bereits im nächsten Jahr wurde er zur oberen von drei Ausstattungsstufen reduziert mit einer etwas stärkeren Version des 250 V8. Der Name wurde bis 1960 verwendet und erschien erst wieder für den Nachfolger des Mittelklasseautos Classic.
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AMC Rebel (1957)
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Es ist kompliziert.
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