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1971 AMC Hornet SC/360

Wissenswertes über AMC
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chief tin cloud*RIP*
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1971 AMC Hornet SC/360

Beitrag #1 von chief tin cloud*RIP* » 12.10.2016, 12:07

Das nachfolgende Markenporträt basiert auf einem Bericht im Adventskalenderfred 2015.


Ihr wollt mehr Muscle cars sehen? Hier kriegt Ihr den nächsten.


Aber nur einen ganz kleinen. Einen, den kaum jemand auf dem Schirm hat, wenn es um Muscle cars geht. Und einen, der überhaupt eher versehentlich einer geworden ist.


Es geht um American Motors Allzweckwaffe der 1970er, den Hornet. Das Modell wurde 1969 als Nachfolger des kompakten Rambler American eingeführt und war eigentlich ein braver Compact, der mit Ford Maverick / Mercury Comet und Import-Modellen konkurrieren sollte. Er hatte eine selbsttragende Karosserie und konnte anfangs nur als zwei- und viertüriger Stufenheck-Sedan bestellt werden. Es gab ihn in zwei Ausstattungsstufen, Grundmodell und SST; erst 1971 kam der Sportabout Wagon (mit untypischer, oben angeschlagener Klappe) und 1973 das Hatchback hinzu. Der Kunde hatte zunächst nur die Wahl zwischen einem Six und noch einem Six:

199.0 c.i. (3261 ccm); 128 HP (94.2 kW) @ 4400 RPM
232.0 c.i. (3802 ccm); 155 HP (114.1 KW) @ 4400 RPM



1971 AMC Hornet SST Six Two Door Sedan (Quelle: Ar-Chief)

Das ist natürlich nicht der Stoff, aus dem Muscle cars gemacht sind. Andererseits hatte man sich gar nicht erst die Mühe gemacht, neue Aufhängungsteile zu konstruieren. Die größeren Ambassador / Matador hatten ja welche gekriegt, und was gut genug ist für Straßenkreuzer, müsste doch auch für einen Compact reichen.

Zweifellos: Das Auto hatte Potential. Die Aufhängung war zwar konventionell (bei welchem Muscle car ist sie es nicht?), dafür aber besonders robust. Heavy Duty im Grundpaket, sozusagen. Mit oberen Trapez-Dreieckquerlenkern vorn und einer Starrachse an Halbelliptikfedern hinten, rundum Teleskopdämpfern und einer Kugelkreislauflenkung mit optionaler Servolenkung. Rundum gab es Trommelbremsen ( Scheibenbremsen vorn und Bremshilfe gegen Aupreis), die Feststellbremse wurde mit dem Fuss betätigt. Der Benzintank fasst 62 l (21 Gal.).

Die Entwicklung kostete 40 Mio Dollar und wies den Weg, den CEO Roy D. Chapin, jr, und sein V-P of Design, Richard A. Teague (der persönliche Held des Autors; er hat auch den 55er/56er Packard entworfen), gehen wollten: Zurück zum Nischenmarkt für Kompakte, den AMC mit dem Rambler einst dominiert hatte.

1971 wurde der 232 zum Standardmotor. Im Frühling kam ein Stoffschiebedach für Hornet und Gremlin auf die Zubehörliste. Wer es orderte, erhielt auch Weisswandreifen, Custom Radkappen, Pinstripes oder Rallystripes, Light group innen und Extraspiegel dazu. Warum auch immer...

Der Grundpreis rutschte von $1990 im Vorjahr auf $2175.

Und es gab neu eine V8-Version, eben den SC/360.


Und das kam so: Die Versicherungen waren dazu übergegangen, horrende Prämien für Muscle cars zu verlangen (siehe auch das Rally 350 Türchen). Chapin dachte offenbar, er könne die Versicherungen austricksen indem er Muscle cars harmloser darstellte, als sie tatsächlich waren. Dazu war angedacht, den 360er als reguläre Option für alle Hornet einzuführen. Weil die Grundlage für die Prämienberechnung im Verhältnis von Hubraum und Leistung lag, bot man den 360 mit 2 oder 4 BBL und mit 3-Gang-Schaltgetriebe und optional mit Torque Command (AMC-Sprech für die baugleiche Torqueflite) an. AMC rechnete mit 10.000 Autos jährlich, begann aber vorsichshalber nur mit dem 2 door Sedan. Einen Muscle car erhielt der Kunde durch Kreuzchen an den richtigen Stellen im Kaufvertrag. 4BBL mit 285 statt 245 HP, Vierganggetriebe Borg-Warner Super T-10 und das GO-Package, bestehend aus Ram Air induction, Doppelauspuff, Handlingpaket und Tourenzähler war schon mal ein guter Anfang...

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1971 AMC Hornet SC/360 4BBL GO (Quelle: Hemmings)

Der Erstbesitzer dieses weissen Schmuckstücks – restauriert aus einer „Basis“, die nur noch entfernt an ein Auto erinnerte – orderte zudem Twin Grip 3.54:1 Rear end, Scheibenbremsen vorn, Servorbremsen und -lenkung, Bumper guards vorn und hinten Gepäckträger, AM Radio und Custom Lenkrad.


Es zeigte sich bald, dass die Versicherungen bei ihren hohen Prämien bleiben würden. Damit machte der 360 im Hornet keinen Sinn und AMC stellte ihn zum Ende des Modelljahres ein.

Nur 784 SC/360 wurden gebaut. Davon waren 578 4BBL-Versionen und von diesen kamen 306 mit dem Borg-Warner Super T-10 Vierganggetriebe.

Insgesamt baute AMC 244.758 Fahrzeuge im Modelljahr 1971. Davon waren 123.304 Hornet, unter denen 8.600 Standard und 19.395 SST Two door Sedan gelistet sind. SC/360 basierten auf dem SST und sind in den genannten 19.395 inbegriffen. Ach ja: Der Six leistete nur noch 135 HP.










1971 AMC Hornet SC/360 4BBL GO Torque Command (Quelle: Ar-Chief)


Dimensionen:
Radstand 274,5 cm;

Spur 143,5 / 145 cm
Wendekreis 11,6 m
Länge 470 cm
Breite 180,5 cm
Höhe 135 cm





Technische Daten 360: ohv-V8, 5899 ccm; 2BBL mit 245 BHP (180.3 kW) @ 4400 RPM; 4BBL 285 HP,, Gusseisen-Block, Zentrale Nockenwelle, 5fach gelagerte Kurbelwelle, Bohrung 4.1 in (104 mm), Hub 3.4 in (87 mm)




















1971 AMC Hornet SC/360 4BBL GO Torque Command (Quelle: Ar-Chief)



Aus dem Hornet wurden später Concord, Eagle und der Spirit/AMX abgeleitet. Der Gremlin ist übrigens ein Hornet, dem das Heck amputiert wurde. 30 Jahre vor dem BMW 3er compact...





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ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.

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