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1952/55 Bailon-Muntz Jet

Kleinere Marken ganz groß..
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1952/55 Bailon-Muntz Jet

Beitrag #1 von chief tin cloud*RIP* » 12.10.2016, 14:03

Das nachfolgende Markenporträt basiert auf einem Bericht im Adventskalenderfred 2015.




Das Auto, das ich Euch heute vorstellen möchte, ist ein Einzelstück, das auf einem ohnehin sehr seltenen Modell aufgebaut wurde


Zuerst zur Basis Es ist ein Muntz Jet, in knapp 394 Exemplaren gebaut von 1951 bis 1954. Das Fahrzeug wurde vom Indy-Konstrukteur Frank Kurtis aus Glendale CA entwickelt, wobei er von seinem sehr erfolgreichen Rennsportwagen ausging. Der Kurtis Kraft Sport hatte einen Ford Flathead V8 mit 3917 ccm Hubraum, 100 HP Leistung und ein Dreiganggetriebe. Der selber entwickelte Rahmen hatte einen Radstand von 2540 mm und war 4293 mm lang. Die Alu-Karosserie entwarf Kurtis wohl selber.


Der Autoverkäufer Earl “Madman” Muntz sah Potential in diesem Sportwagen und bestellte zwei davon. Dies war die Zeit, in der aus Europa zurückkehrende GIs allerlei Sportwagen mitbrachten. Marken wie Triumph oder MG wurden in den USA so erst bekannt. Kurtis hatte jedoch Probleme, das Auto zu verkaufen;, denn es kostete deutlich mehr als ein Cadillac. Von 1949 bis 1950 setzte Kurtis gerade mal 36 Exemplare ab.
Muntz hatte sich inzwischen Gedanken gemacht, wie der Wagen serientauglicher gemacht werden könnte. Er kaufte Kurtis Werkzeuge, Lagerbestände und Rechte am Sport ab und richtete in Evanston IL eine kleine Fabrik ein. Das Auto erhielt ein optisches Facelift und zunächst eine Fiberglaskarosserie, die bald einer aus Stahlblech weichen musste. Zudem gab es ein abnehmbares Hardtop aus GFK. Als Antrieb diente ein Lincoln V8 in Verbindung mit einer Hydramatic (kein Versehen; Lincoln musste von GM Automatikgetriebe beziehen – und gut bezahlen - weil Ford es versäumt hatte, selber eines zu entwickeln...)


Die letzten Muntz Jet erhielten potentere Cadillac 331 ci.
Auch Muntz hatte die Kosten nie im Griff. Er verlangte stolze $5200 pro Stück – später $5500 - und legte bei jedem einzelnen noch $1000 drauf. Ursache waren die horrend hohen Arbeitskosten ohne Automationsmöglichkeit.


Einer seiner Kunden war Bandleader Freddy Martin „Mr. Silvertone“ aus Los Angeles. Er kaufte seinen weissen Jet 1952. Drei Jahre später fand er ihn nicht mehr modern und kräftig genug. Mit einem solchen Problem wandte man sich an einen Customizer. Martin suchte Joe Bailon für diese verantwortungsvolle Tätigkeit aus. Der nahm das teure Stück in seinen Shop nach SF und machte sich ans Werk.


So dürfte der Muntz Jet vor seiner Sonderbehandlung ausgesehen haben. Dieses Exemplar ist von 1953.

Der Lincoln V8 wurde gegen einen Cadillac 331 in Eldorado-Ausührung getauscht. Er erhielt zudem etwas Tuning, unter anderem eine Batterie von drei Stromberg Doppelvergasern.







Bailon passte der Karosserie einen modifizierten Buick-Grill ein, änderte die Stossstangen, fügte Flossen und ein Continental-Kit ein.







Das Fahrzeug erhielt eine schwarz-weisse Lackierung und ein schwarzes Verdeck.






Das rote Lederinterieur war mit weissen Nähten abgesetzt. Im März 1955 war das Auto auf der Titelseite von Motor Life. Danach stand das Fahrzeug lange Zeit und wurde dann aufwendig restauriert.


Weil nicht jeder präsent hat,wie ein unmodifizierter Muntz Jet aussieht, hier ein Prachtstück von 1953:










Quellen:
Serious Wheels (1953, weiss)
Hyman (1951, schwarz-weiss)

Hemmings (1953, gelb)
Bild


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Beitrag #2 von chief tin cloud*RIP* » 12.10.2016, 14:07

Nachträglich gefunden:







So wurde das Auto bei Bonhams präsentiert. 2009 wurde es an der Quail Lodge Auktion (gehört zu Pebble Beach) für $100.000 versteigert.









Impressionen von Kustomrama.





So sah das Auto um 1999 aus..




Freddy Martin


Eine Titelstory war es nicht, trotzdem ein schöner Bericht in Motor Life.




Quellen: Bonhams und Kustomrama
Bild


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