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Cadillac made by...

Wissenswertes über GM
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blackmagic57
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Cadillac made by...

Beitrag #1 von blackmagic57 » 04.01.2012, 19:24

...Carrozzeria Ghia, Turin (Italy)





In den 50-er Jahren boten Heerscharen italienischer Designer ihre Dienste in Amerikas blühender Automobilindustrie an und rannten mit äußerst preiswerten Dienstleistungsangeboten, billiger als dies in den Autofabriken Amerikas möglich war, offene Türen ein.

So verwundert es nicht, daß einige Show Cars und Sonderanfertigungen in Italien mitdesigned und auf den angelieferten Fahrgestellen aufgebaut wurden.
Auf diese Art entstanden auch die nachstehenden Fahrzeuge, die vermutlich mit einem 5,4l V8 mit 210hp angetrieben wurden.

..........

Im Pebble Beach Video (weinrotes Auto) spricht der Filmer irrtümlich davon, Aly Khan hätte das Fahrgestell zu Ghia gebracht um den Wagen für Rita Hayworth aufbauen zu lassen. Dem ist aber beileibe nicht so. Tatsächlich wurden von Cadillac zwei Fahrzeuge (aufzubauen auf Fahrgestellen der aktuellen Serie 62 DeVille) bei Carrozzeria Ghia in Auftrag gegeben. Diese wurden für den Pariser Autosalon 1953 nach gemeinsamen Entwürfen von Luigi Segre, Chef bei Ghia, Giovanni Savonuzzi, Designchef bei Ghia und Harley Earl, Designchef bei GM, angefertigt.

.



Das schwarze "Rita Hayworth"-Auto aus der Don Williams Imperial Palace Sammlung und der weinrote Cadillac Ghia aus dem Peterson Automotive Museum (supercars.net)




Prinz Aly Khan (Prince Ali Solomone Aga Khan), damals der reichste Mann der Welt, erwarb eines der Showfahrzeug (das schwarze) noch auf der Autoshow in Paris, als Geschenk für die Schauspielerin Rita Hayworth, mit der er seit 1949 verheiratet war. Geholfen hat es offensichtlich nicht – die Ehe wurde noch 1953 geschieden.

......
Die Innenausstattung des Hayworth Cadillac by Ghia mit Einzelsitzen (bucket-seats) (cadillacdatabase)





Nach einigen Zwischenstationen (u.a. spielte es in „Ironman 2“ eine Rolle) befindet sich das „Hayworth-Auto“ mit der VIN #536253053
derzeit in der Don Williams Imperial Palace Collection in Las Vegas, Nevada.




Um den zweiten Cadillac-Ghia ranken sich einige widersprüchliche Geschichten.


(cadillacdatabase)



Davon ausgehend, daß die Autos quasi als Zwillinge gebaut wurden, verwundert es, daß auf Fotos der Zeitschrift Road & Track aus 1955, ein blau lackiertes Auto mit weiß lackierter breiter Seitensicke, geänderter Front (Gitter-Grill, einteilige, glatte Stoßstange, Park-/Blinkleuchten im Kotflügel) und anderen Rädern (ohne Weißwandreifen) mit einfachen 53-er Serien-Radkappen anstelle der originalen, goldenen „sabre-spoke“ Alufelgen zu sehen ist, ohne zu wissen, wer diesen Umbau veranlasste.
Die nächsten Bilder zeigen wohl den aktuellen Zustand in „dark burgundy vine“ mit den Stoßstangenhörnern, die ergänzt wurden, der durchgehenden Sitzbank und Chrom-Speichenrädern vom 1953-er Eldorado.

.

.


(conceptcarz)



Im Besitz des Petersen Automotive Museum in Los Angeles, CA wird das Fahrzeug gelegentlich auf diversen Veranstaltungen wie dem „Glenmoor Gathering of significant Automobiles“ oder den div. „Concours d´Elegance“ gezeigt.

Ein wirklich bildhübsches Auto.
:)


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Beitrag #2 von blackmagic57 » 05.01.2012, 23:51

...Saoutchik, Paris (France)




1948 Cadillac Series 62 Convertible made by Saoutchik (conceptcarz)



Jakob (Jaques) Saoutchik (1880-1957), in Russland, nahe Minsk geboren, wanderte 1899 mit seiner Familie nach Frankreich aus, wo er sich zunächst als Kunst- und Möbeltischler verdingte. Bereits 7 Jahre später gründete er seine eigene Firma, in der er sich bald mit dem Karosseriebau beschäftigte und mit seinen kreativen Designs in Verbindung mit handwerklicher Spitzenqualität die Aufmerksamkeit finanzkräftiger Kunden erregte.
Für seine extravaganten, schweren Karosserien benötigte er entsprechend große, stabile Fahrgestelle und starke Motoren, u.a. von Cadillac, Bucciali, Delahaye, Hispano-Suiza, Mercedes-Benz, Panhard & Levassor, Pegaso, Renault, Rolls-Royce oder Voisin, mit denen er in den 1920er- und 1930er-Jahren in den Kreis der bekanntesten Carossiers Frankreichs aufstieg.

In den Kriegsjahren war nur äußerst schwer an Fahrgestelle zu kommen, weil diese für die ganze Kriegsmaschinerie benötigt wurden, daher konnte auch Saoutchik erst nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktion wieder aufnehmen.
Im Chassis des 1948 Cadillac Series 62 mit seinem 150bhp starken 5,7l (346cui) L-Head V8 und all den Komfortausstattungen sah er die Möglichkeit, luxuriöse, custom made concept cars zu bauen und sie in Amerika für Cadillac auszustellen. Also entlehnte er einige Design-Details von Cadillac-Modellen und verband sie mit seiner Handschrift, um die Aufmerksamkeit der hohen Herren in Amerikas Konzernzentrale zu erregen.
Auffälliges Merkmal der Vorkriegs-Cadillac ist der üppige Chromschmuck der Fahrzeugfront. Diesen hat Saoutchik überaus clever interpretiert und mit eleganten, konischen Fendertops um die vorderen und hinteren Kotflügel erweitert, die mit ihrer Form das, damals äußerst beliebte, „teardrop“ Design der späten Dreißiger, nochmals unterstreichen.

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(conceptcarz)



Obwohl die beiden 4-sitzigen Fullsize-Convertible sehr groß sind, wirken sie doch recht wohlproportioniert.
Dies erreichte Saoutchik mit optischen Tricks wie üppigen Fender-Skirts die den Großteil der Räder verdecken und einer raffinierten 2-Farb Lackierung, die in Verbindung mit den Chrom-Fendertops das Fahrzeug harmonisch in einzelne Sektionen aufteilen, ohne die glatten, geschwungenen Linien zu unterbrechen.

.


(supercars.net)



Beide Fahrzeuge sind ausgestattet mit allem, was die Autoindustrie an Annehmlichkeiten zu bieten hatte, auch mit elektrischen Fensterhebern und Sitzen und einem elektrischen Verdeck und wurden beide an prominente Kunden verkauft.

......


(conceptcarz)



Der erste Wagen mit der Chassis Nr. 46237307, lackiert in schwarz/violett wurde von Paul Kassoff geordert, der ihn aber bald darauf an Louis Ritter weitergab. Auf einer Auktion in Jahr 2010 von Gooding & Co in Scottsdale, wechselte dieser Wagen für US$ 649.000 den Besitzer.

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Das ehemalige Paul Kassoff Auto mit seinen Initialen als Kühleremblem (conceptcarz)




Der zweite Wagen mit seiner extravaganten Lackierung in flieder-weiß/violett mit zusätzlichen Linierungen im Flechtdesign (erinnert mich an frühere Stuhllehnen) ging an die mexikanische Schauspielerin und späteren Hollywood-Star Dolores del Rio und befindet sich nun in der Blackhawk Collection.


.

(conceptcarz)



In den Jahren nach Auslieferung dieser Fahrzeuge wurde das Geschäft in diesem Marktsegment immer schwieriger.
Immer weniger Hersteller boten ein entsprechendes Fahrgestell an, weil die großen Automobilhersteller zunehmend selbsttragende Karosserien anfertigten und schwere Luxusfahrzeuge verstärkt aus eigener Fertigung anboten.
Zudem hatten gleich nach dem Zweiten Weltkrieg einfach noch zu wenige Kunden ausreichend Geld, sich teure Spezialaufbauten auf ihre Autos leisten zu können.
1955 stellte Saoutchik seinen Betrieb ein.

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Beitrag #3 von blackmagic57 » 06.01.2012, 23:16



...Pininfarina, Turin (Italy)


1954 Cadillac Series 62 PF-200 by Pininfarina

Luigi Chinetti , New York, Rennfahrer und erster Ferrari Importeur in Amerika war wohl die treibende Kraft für die Herstellung dieses Prototypen.
Wie viele seiner Händlerkollegen zählte auch er ein paar wirklich gut betuchte Prominente zu seinen Kunden, deren ausgefallene Wünsche es zu befriedigen galt. Zudem war es damals „en vogue“ und besonders werbeträchtig, mit ausgefallenen Ideen und spektakulären Kreationen auf sich aufmerksam zu machen. Wenn man dann noch einen großen Automobilhersteller mit ins Boot holen kann, um die Werbung mit dessen Auftritten auf internationalen Autoshows weiterzutragen, ist das doch eine perfekte Symbiose.

Und so geschah es, daß ein 1953 Cadillac Series 62 Chassis nach Italien zu Pininfarina geschickt wurde mit der Maßgabe, einen 3-sitzigen Sport-Roadster zu bauen, der auf dem Pariser Automobilsalon 1954 und weiteren Shows als Concept Car ausgestellt werden soll.



(cadillacdatabase)



Der ursprüngliche Prototyp wurde mit einer Aluminium-Karosserie angefertigt die sehr tief liegt, was in Verbindung mit dem Cadillac 5,4l OHV V8 mit 210bhp@4150rpm Serienmotor doch recht sportliche Fahrleistungen versprach. Lackiert war er in silber-grau, die Innenausstattung aus braunem Leder gefertigt. Ein breites Cadillac-V ziert den runden Kühlergrill, dessen breite Chromeinfassung mit der Stoßstange und den kleinen bullet bumper guards, verschmilzt. Auf der Motorhaube war ein Cadillac-Crest ebenso angebracht, wie auf dem Kofferraumdeckel, oberhalb des Cadillac-V. Seitlich unten am vorderen Kotflügel weist ein Pininfarina Emblem auf den Erbauer hin.
Auch die Heckstoßstange ist aufgrund der Form recht schnell mit Cadillac in Verbindung gebracht.
Ob das Auto aber jemals ein Verdeck o.ä. hatte, mag bezweifelt werden, weil sich im Abteil hinter der durchgehenden Sitzbank das eigentliche Kofferabteil unter einer separaten Klappe verbirgt.

...
(cadillacdatabase)


Nach der großen Auto-Show Tournee Mitte 1954 kam das Auto zurück zu seinem Initiator Luigi Chinetti, der es alsbald an den bekannten Jazz-Produzenten Norman Granz verkaufte. Granz war wohl der Erste, der mit Jazz zum Millionär wurde und sich das Auto zum Preis von $15.000 easy leisten konnte, obwohl das damals schon eine riesige Summe war.
Bis hierhin ist es noch eine relativ normale Geschichte eines ungewöhnlichen Autos, doch plötzlich wird die Story doch noch recht mysteriös.

Etwa 2007 tauchen plötzlich Bilder auf, die ein wenig Licht in die Vergangenheit des PF-200 bringen und den heutigen Zustand des Wagens erklären.
Nach einer Recherche wurde bekannt, daß der belgische König Leopold III zwischen San Biaggio und Cortina dÁmpezzo die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und sich an einem Abhang überschlug. Er und seine Frau Lilian blieben nahezu unverletzt, während das Auto nurmehr ein Wrack war.
Dieser Unfall wurde vom belgischen Hof aus Rücksicht lange verschwiegen, da König Leopold III bereits
im August 1935 einen Unfall am Vierwaldstättersee (CH) verursachte, indem er schonmal die Gewalt über seinen Wagen verloren hatte und einen Uferböschung hinunterstützte, wobei seine erste Frau Astrid ums Leben kam.:(
Wie der Wagen aber in die Hände König Leopolds kam; ob er ihn gekauft oder für die Fahrt lediglich geliehen hatte, ist völlig unbekannt. Sicher ist nur, daß der ehemalige Besitzer Norman Granz ab 1957 in ganz Europa arbeitete und in der Schweiz lebte, bis er 22.11.2001 in Genf starb.


(cadillacdatabase)


Es ist nicht bekannt, wo das Wrack landete oder wie lange es wo lagerte und warum es nicht verschrottet wurde. Es hat wohl auch schon Spekulationen gegeben, Pininfarina hätte zwei dieser Fahrzeuge gebaut, aber in deren Bücher ist nichts dergleichen aufgezeichnet, so daß diese Gerüchte mit großer Sicherheit dem Reich der Fabel zuzuordnen sind.

.
(supercars.net)



Irgendwann 1992 gelangt das Auto/Wrack irgendwie in die Hände von Harry Yeaggy, CEO der Janus Hotels & Resorts Inc., Cincinnati, OH, der wohl auch den Wiederaufbau veranlasste und es immer noch besitzt.
Leider hielten sich die Restaurateure nicht ganz an das Original. Abgesehen von der Farbwahl des Lacks und der Innenausstattung, wurden auch die hinteren Stoßstangenenden mit den Rücklichtern umdesigned und in die vorderen Kotflügel wurden Entlüftungsschächte (air-scoops) eingebaut, die stark an den BMW 503 oder 507 Roadster erinnern.

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(supercars.net)


Unerklärlich ist, warum die vorderen Windleitscheiben (Dreiecksfenster) nicht mehr eingebaut wurden, lässt sich doch mit diesen der Luftstrom beim Fahren etwas umlenken und so angenehmer gestalten.
Das PF-Signet wanderte vom vorderen Kotflügel hinter die Tür, die 53-er Cadillac Crests auf Haube und Kofferraumdeckel (dort auch das V) fehlen, die Haube ziert nun ebenfalls ein PF-Signet.

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(supercars.net)



Im August 2002 wurde das Auto erstmals wieder auf dem Pebble Beach Concours dÉlégance in Kalifornien öffentlich gezeigt, wo es zu einem Preis von $300.000 erfolglos zum Verkauf ausgeschrieben war. Vermutlich störten sich die Kenner an der nicht eingehaltenen Originalität und befanden aufgrund dessen den Preis als zu hoch angesetzt.:rolleyes:

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Beitrag #4 von chief tin cloud*RIP* » 08.01.2012, 10:14

Wir haben bereits gehört, dass Pinin Farina (der Name wird erst seit 1961 in einem Wort geschrieben) in den Jahren 1959 und 1960 die Karosserien für den Cadillac Eldorado Brougham gebaut hat. Dabei handelte es sich nur um die Umsetzung eines Designs aus den GM-Studios.
Bei PF verfing die Idee und man begann sich selber mit der Thematik zu beschäftigen. Immerhin baute Konkurrent Ghia bereits "Specials" für Chrysler und selber hatte man Erfahrungen mit Nash und AMC - und Facel-Véga war mit einem Euro-US-Hybrid in der gleichen (obersten) Liga auf den Markt gekommen. Der älteste noch erhaltene Personenwagen mit PF-Karosserie in ein Cadillac V16 Series 452 von 1931…


Ein erster Entwurf entstand gemäss PF „auf einem Standard-Fahrgestell mit 130 Zoll (3302 mm) Radstand“. Normal war für 58er Caddies 129,5 Zoll (3289 mm), der Sixty Special hatte 133 Zoll (3378 mm). Im März 1958 wurde er als Cadillac Skylight Coupé mit attraktiver dunkelblauer Lackierung, weissem Dach und weiss abgesetzter Oberkante des Peilstegs der Öffentlichkeit vorgestellt. Der geräumige Innenraum war mit hellblauem Leder ausgeschlagen.


1958 Cadillac Skylight Pinin Farina Coupé. Dieses Auto war am Automobilsalon Genf im März 1958 zu sehen.(carstyling.ru und Cadillac Database)


Im Oktober des gleichen Jahres zeigte Pinin Farina eine Cabrio-Version am Salon in Paris. Bekannt sind Bilder von je zwei Cabriolets und zwei Coupés wobei unklar ist ob das eine oder andere Fahrzeug umgebaut oder umgestaltet und erneut gezeigt wurde. Zumindest eines dürfte 1959 fertiggestellt worden sein. Ferner scheint es, dass das bläulich schimmernde Cabrio (gemäss PF war es hellgrau metallic lackiert) umgebaut wurde zum zu jenem Coupé, das am Genfer Salon zu sehen war.






1958 Cadillac Skylight Pinin Farina Cabriolet (carstyling.ru)


Das gleiche Auto? Obere Reihe und Skizze wie von "The Autocar" vorgestellt, unten am Salon Paris, Oktober 1958.
(Cadillac Database)





1958 Cadillac Skylight Pinin Farina Coupé. Dieses Auto war am Automobilsalon Genf im März 1958 zu sehen. (carstyling.ru und Cadillac Database)



Das zweite Coupé war hell lackiert mit weissem Dach und hatte einen Lufteinlass auf der Motorhaube. Die Oberkante der Flosse war nicht weiss lackiert wie beim anderen Coupé. Seine Spur verliert sich nachdem es 1970 im "Hemmings" für $5,000 von einem Händler in New York angeboten worden war.
(carstyling.ru, Cadillac Database/Hemmings, PF-Archiv)



E
s scheint, dass das bläulich schimmernde Cabrio (gemäss PF hellgrau metallic lackiert) umgebaut wurde zum dunklen Coupé mit hellem Dach.

Innovativ waren die klaren, schnörkellosen Linien, eine Art Gegenkonzept zur Formen- und Chromfülle dieser Aera. Typisch PF aus dieser Zeit sind die strenge Kühlermaske, der "Hüftknick", der sich ähnlich auch am Peugeot 404 Coupé / Cabrio findet und das Heck, das an Triumph- und Hillman Sedan erinnert.

Am Pariser Salon 1959 zeigte Pinin Farina den Cadillac Starlight. Er var eine Variante des Themas das in den Skylight angeklungen hatte. Zahlreiche Details waren anders. Das Dach bestand zum grössten Teil aus Plexidach. Eine Art "Dachhimmel" bestand aus vier abnehmbaren Leichtmetallelementen die einzeln oder zusammen in einem Fach in der Hutablage versorgt werden konnten. Yann Saunders von Cadillac Data Base vermutet, dass für den Starlight einer der Skylights umgebaut wurde.


1959 Cadillac Starlight Coupé Pinin Farina (carstyling.ru)
Bild


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Beitrag #5 von chief tin cloud*RIP* » 08.01.2012, 10:14

Pininfarina hatte den Auftrag erhalten, den Eldorado Brougham der Baujahre 1959-60 zu karossieren. Als absehbar war, dass Cadillac nicht daran interessiert war, den Eldorado Broougham auch 1961 anzubieten, versuchte PF, das Cadillac-Management an einer anderen Version zu interessieren. Deshalb entstand "Jacqueline". Der Name wurde in Anlehnung an die First Lady Jacqueline Kennedy gewählt, der Gattin des US-Präsidenten John F. Kennedy.

Das Design war die letzte Design-Evolution der früheren Caddy-Specials von PF. Anklänge an spätere Serienwagen sind zu erkennen; der "Bogen" über den Scheinwerfern
zB oder der "Knick" am Heck finden sich in abgemilderter Form am Peugeot 504 Sedan.




"Jacqueline war ursprünglich in Cadillac Ermine White lackiert und erhielt ein Dach aus gebürstetem Chromstahl analog der 56-57er Eldorado Brougham. Es wurde so gestaltet, dass die normale Cadillac-Frontscheibe passte. Innen wurden Lenkad und Armaturenbrett übernommen, ausasen gab es serienmässige Radkappen. Die Innenausstattunfg bestand aus schwarzem Leder. Es gab Bucket seats mit Mitterlkonsole und ein separates Fach Gepäck, einen Picknickkorb oder einern Golfsack.

Cadillac zeigte "Jacqueline" 1961 auf verschiedenen Ausstellungen. Danach kam das Auto ins Pininfarina-Museum wo es über 30 Jahre blieb, Danach wurde es verkauft. Ich selber habe das Auto in den frühen 1990ern an einer Roth-Haendle Show im Rahmen des Genfer Automobilsalons gesehen.
An der
Monterey Sports & Classic Car Auktion von RM Auctions wurden 2007 $260,000 geboten. Damit blieb das Auto unter dem Schätzpreis von $350,000 - $450,000 und unterhalb der Verkaufslimite.



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Beitrag #6 von blackmagic57 » 18.01.2012, 23:41


Rechts das Hartmann-Emblem mit Cadillac-Crest, abgekupfert bei LaSalle (links) ? :rolleyes: (car-nection.com)



Hartmann, Lausanne
???
Nie gehört?
Nicht weiter verwunderlich; zählt er doch eher nicht zu den Großen des Business.
Willy Hartmann betrieb einen kleine Firma, die sich mit Modifikationen von Opel und Ballot Fahrzeugen über Wasser hielt, bis er 1932 mit dem preisgekrönten Aufbau eines Cabriolet für die Comtesse von Varax, auf einem Isotta-Fraschini Chassis für Aufmerksamkeit sorgte. Alles in Allem baute er zwischen 1928 und 1939 ca. 50 Fahrzeuge; danach spezialisierte er sich auf Sonderanfertigungen für die Schweizer Wehrmacht.
Der einzige Grund, warum er den Auftrag für den Bau des Roadsters erhielt, war sein Standort in unmittelbarer Nähe zu Lausanne, wo in diesen Jahren sehr viele vermögende Herrschaften an der schicken Schweizer Riviera des Genfer See (zwischen Lausanne und Montreux) lebten. Und eben dort lebte auch Philippe Barraud, einfach nur Sohn reicher Eltern, die es mit Backsteinen und Dachziegeln zu einem stattlichen Vermögen brachten.
Dem knapp 30-jährigen Playboy Philippe stand der Sinn nach einem aufsehenerregenden Wagen, der alle bis dato gesehenen Luxussportler wie Delahayes, Delages, Talbot-Lagos usw. in den Schatten stellen sollte und wollte den Erbauer in seiner unmittelbaren Nähe, um sich möglichst täglich um den Werdegang kümmern zu können.
Er malte sich schon aus, wie peinlich ein Delahaye oder Hispano-Suiza doch neben seinem eigenen Auto aussehen müsste.
Also machte er sich Ende 1936 auf den Weg zum Cadillac-Händler Edelweiß-Garage in Lausanne und orderte ein Cadillac Fahrgestell (von lediglich 2 produzierten in diesem Jahr) der Series 90 (37-90) mit dem 45° V-16 Motor (#5130328), von dem 1937 nur ca. 50 Stück hergestellt wurden. Der riesige Motor hatte einen Hubraum von 7,416 l, mit dessen Verdichtung von 6,0:1 enorme 185HP bei 3800RPM für mehr als ausreichend Schub sorgten. Mit dem überaus üppigen Radstand von 3912mm (Spur v/h 1508mm/1575mm) und den großen 17“ Rädern am größten jemals von Cadillac produzierten Chassis sollte sich doch etwas Imposantes bauen lassen.
Die Stromlinienform mit vollverkleideten Radläufen, erstmals auf der Automesse in Barcelona und Berlin 1935 von Erdmann & Rossi an einem umgebauten Mercedes 540K gezeigt und bald darauf auch von Figoni & Falaschi an einem Delahaye 135M für Paris 1936 übernommen, war die Ausgangsform für die Entwürfe von Hartmann.
Ja OK, er hat ganz schön abgekupfert; sogar die „tear-drop design“ Lampen, und eben dies sollte später für reichlich Verwirrung sorgen und gewiefte Geschäftsmänner in fast schon betrugsverdächtige Versuchung führen. Doch davon später mehr.

..
Der stolze Philippe Barraud 1937 neben seinem monströsen, über 6,70 m langen Roadster (car-nection.com)



Im April 1937 traf also das bestellte Chassis, per Zug aus Antwerpen angeliefert, in Lausanne bei Hartmann ein, wo alsbald mit der Arbeit begonnen und das fertige Auto in „off-white“ und kurvenbetonenden Akzenten in orange lackiert wurde.
Am 25. August 1937 konnte dann das Auto zur Zulassung bei den Schweizer Behörden vorgestellt werden, wo es aller verfügbaren Pläne, Zeichnungen und Bestätigungen des Herstellers und des Besitzers bedurfte, die Beamten schließlich davon zu überzeugen, daß es sich hier um einen 2-sitzigen Sportwagen und nicht um einen Lastkraftwagen handelt. Bei einer Gesamtlänge von immensen 6706 mm wahrlich nicht verwunderlich!
Letztendlich bekam der Roadster sein erstes Kennzeichen mit der Nummer VD2264 und wurde von seinem stolzen Besitzer noch 2 Jahre gefahren, bis im September 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach und es selbst für gutbetuchte Autofahrer immer problematischer wurde, Kraftstoff für einen sehr durstigen Sechzehnzylinder zu organisieren. Deshalb wurde der Hartmann-Cadillac erst mal für die nächsten 10 Jahre beiseite gestellt.

. .
Das absolut originalgetreue Modell 1:43 wurde nach Zeichnungen und Plänen Yann Saunders (Mr. Cadillac) von ECM in der Ukraine angefertigt und zeigt den Hartmann-Cadillac im ersten Farbkleid(car-nection.com)



Im Frühling 1949 erinnerte sich Philippe wieder an sein geliebtes Auto, das mittlerweile unter einer dicken Staubschicht in der Familiengarage stand und er entschied, das Fahrzeug neu lackieren zu lassen; Grundfarbe wieder off-white, das Orange ließ er aber durch ein helles Blau ersetzen, bevor er es mit dem Kennzeichen VD19044 im April 1949 wieder anmeldete. Um den ständigen Hitzeproblemen des V-16 entgegen zu wirken, baute ihm eine Werkstatt 2 Lüftungsklappen in die seitlichen Motorhauben ein. So gerüstet wurde der Roadster weitere 10 Jahre nur noch gelegentlich von Philippe Barraud gefahren.

. .


Auch dieses 1:43 Modell ließ Yann Saunders anfertigen- So sah der Wagen nach der zweiten Lackierung aus. (car-nection.com)



Bei einer dieser Ausfahrten Mitte der 50-er Jahre in einen Unfall verwickelt, mußte der Wagen erneut lackiert werden. Diesmal fiel die Wahl der Grundfarbe auf ein helles Milchschokobraun mit dunkelbraunen Akzenten. Die zerstörten doppelten Halb-Stoßstangen wurden (vorne und hinten) durch doppelte, durchgehende „hexagonal-section Batain-type“ Bumpers ersetzt und die Reste der alten „bumperettes“ fanden als Stoßstangenhörner eine neue Verwendung. Leider wurden die inneren „tear-drop“ Scheinwerfer nicht mehr nachgebaut, sondern durch welche im Bullet-Design ersetzt.
Anfang der Sechziger verlor Philippe die Lust an dem von den Jahren gezeichneten Auto und den damit verbundenen Kosten, brachte es zuerst als Ausstellungsfahrzeug in das Kaufhaus Eichenberger, Lausanne, dann 1963 zu seinem befreundeten Automechaniker Marcel Blaser, der ihn zuerst zu seinen Gebrauchtwagen auf den Hof stellte, später auf sein privates Grundstück, wo er von begeisterten „Anhängern“ im Laufe der Zeit ziemlich gefleddert und u.a. die inneren Lampen gestohlen wurden.


. . .
Obige Fotos zeigen den beige/braunen Roadster, wie er 1963 auf dem dem Blaser-Grundstück abgestellt wurde. Gut zu erkennen die geänderte Stoßstange und die neuen Bullet-Style-Lampen (car-nection.com)

......

...und hier 5 Jahre später - das Verdeck gerissen und innen wuchs Gras...

Doch damit ist die Story noch nicht beendet; jetzt wird´s erst richtig spannend!:rolleyes:
Es folgt Teil 2.
I
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Beitrag #7 von blackmagic57 » 20.01.2012, 00:29

Hier die Fortsetzung der 1937 Hartmann-Cadillac Roadster Story

Im Sommer 1968 erfuhr ein Herr Jean-Jaques Belet von dem Auto und als er realisierte, daß es sich hier um einen Cadillac Sechzehnzylinder mit echtem Sammlerpotential handelt, prüfte er erst die Ersatzteilsituation, um sich danach mit Marcel Blaser auf den Preis von 4000 Schweizer Franken (damals etwa US$ 925) zu einigen. Obwohl Blaser nicht der rechtmäßige Eigentümer war, war er überzeugt, Philippe Barraud wäre erfreut zu hören, daß er diesen alten amerikanischen Gebrauchtwagen zu so einem hohen Preis verkaufen konnte.
Schließlich ging er davon aus, daß er eigentlich nicht mehr als $200 wert wäre.
Der folgende, vom erbosten Philippe angestrengte, Prozess gegen Käufer und Verkäufer ging verloren und Belet wurde nun offiziell zum rechtmäßigen Eigentümer erklärt.
Jean-Jaques Belet hatte eine Mitsubishi Vertretung und eine Karosseriewerkstatt in Lausanne, in der der Hartmann-Roadster seine erste richtige Restauration erfuhr. Verständlich, daß Philippe seine Unterlagen und Bilder des Fahrzeugs nicht herausrückte, weshalb Belet auch nichts von den Änderungen nach dem Unfall wußte, geschweige denn, wie das Auto ehemals aussah. So mussten doch einige Details regelrecht erahnt werden; die verschwundenen inneren Scheinwerfer wurden einfach weggelassen und die einst am Schweller angebrachten Hartmann-Embleme waren unauffindbar. Während der Arbeiten bestätigte sich immer mehr, daß Hartmann, gelinde gesagt, handwerklich keinen besonders guten Job gemacht hatte.
Bis in den Frühling 1970 zog sich die Restauration hin, dann wurde der Roadster zwischen 1970 und 1972 gelegentlich auf Schweizer Oldtimertreffen gezeigt, wo er stets für Aufsehen sorgte.

............
Jean-Jaques Belet im Roadster nach seiner Restauration-ohne Fender Akzentlack, ohne innere Lampen(beachte CH-Kennzeichen) (car-nection.com)



Auf einem dieser Treffen lernten sich Belet und der französische Autosammler Patrice De Witte, der mit einem Hispano-Suiza anreiste, kennen und am späten Abend wurde beschlossen, die Fahrzeuge zu tauschen. So wurde der Hartmann-Roadster auf „Chateau de Montvaillant“ in der Nähe von Macon (F) gefahren und einer Sammlung edler Briten und antiker Franzosen zugeführt.
Im Laufe der folgenden Jahre wurde das Auto selbst in Amerika immer berühmter und nicht wenige Kenner der Szene reisten extra nach Frankreich, um den Roadster zu sehen. Die fehlenden äusseren Hartmann-Embleme verleiteten zu immer wilderen Spekulationen und immer öfters fiel der Name Figoni & Falaschi; selbst in der Fachpresse wurde u.a. von einem Figoni & Falaschi Design, Body by Hartmann berichtet. Das Hartmann Dashboard-Emblem war da ja schließlich noch dran...

............... ...
Jetzt als De Witte Roadster mit französischer Zulassung - auf dem 2. Bild von links erkennt man das noch originale Hartmann Emblem auf der rechten Armaturentafel; später entfernt und durch ein gefaketes ersetzt (car-nection.com)



Kurz vor seinem Tod verkaufte De Witte im Februar 1977 das Auto an Michel Payet aus Lyon (F) für den Gegenwert eines guten Mercedes-Benz ( evtl. ca.US$ 20.000 ?).
Um den Wagen mit den bombastischen, unübersichtlichen Abmessungen überhaupt auf öffentlichen Straßen in Lyon bewegen zu können, montierte Payet erst mal lange Peilstäbe an den Stoßstangenenden.
Nach kleineren kosmetischen Überarbeitungen lieh der Veranstalter der 1982 Veedol Star Parade Auto Show das Auto um es zusammen mit weiteren Schönheiten im Rampenlicht zu präsentieren.
Es folgte 1983 die Retro-Lyon und 1985 die Retromobile Paris und immer wieder beschrieb man den Roadster als Figoni & Falaschi, der früher mal dem vermögenden „King of Tin“ Antenor Patino, gehört haben soll. Dies stimmt aber nicht: Patino besaß vielmehr einen Delahaye 135MS by Figoni & Falaschi (dem Hartmann Roadster nicht unähnlich...), der auf mysteriöse Weise verschwand.
Es ist nicht bekannt, wer dieses Gerücht in die Welt setzte...;-)

...
Erst mit Peilstäben auf der vorderen Stoßstange versehen, traute sich Michel Payet mit dem riesigen Roadster auf Lyons Straßen (car-nection.com)
Auf dem rechten Bild, mit Payet am Steuer, erkennt man gut die Abdeckung des Verdecks aus Stoff, die bei der nächsten Restauration durch einen Bleckdeckel ersetzt wurde..



Vor der Retromobile Paris erfuhr der Wagen eine achtmonatige Restauration durch Andre´Lecoq, einem bekannten Auto-Restaurator aus Paris. Hierbei erhielt der Roadster nicht nur einen neuen Lack, sondern auch die aufwendigen breiten V-Chromleisten an den Seiten und die Chrom Fender Skirts, die für europäische Designer wie eben Figoni & Falaschi so typisch waren.
Wie Lecoq damals in den Besitz des Wagens kam ist nicht belegt, wohl aber, daß dieser ihn für geschätzte $ 150.000 an den iranisch-amerikanischen Geschäftsmann P.A.Parviz nach London veräusserte.
Angesichts der aufwändigen Restauration mag das noch einen gerechtfertigter Preis darstellen, aber dann kommt´s dick!!!

Im Januar 1986 stand er dann auf einer Auktion von Barrett-Jackson in Scottsdale, Arizona, wo das letzte Gebot i.H. von $ 475.000 den geforderten Mindestpreis nicht erreichte!!!
Ende 86 - Anfang 87 taucht er erneut auf; diesmal im Besitz von Thomas Barrett III. dem bekannten Auktionator und Sammler. Vermutlich als reines Spekulationsobjekt angeschafft, erhoffte sich Barrett wohl einen dicken Profit aufgrund des ganzen Hypes, der um das Auto gemacht wurde. Wer den wohl noch weiter angeheizt hat???
Es wurde einmal behauptet, der Roadster sei für $ 750.000 in Phoenix versteigert worden, was aber weit weg war von dem Preis, den Barretts ein Jahr später mit $ 3.500.000 ansetzte. Wieder ein Jahr später (1990) war in der Auto-Week der vermeintliche Verkauf an Ken Behring vom Blackhawk Auto Museum für $ 1.400.000 zu lesen und trotz zwischenzeitlicher Belehrungen wird immer weiter mit dem Namen Figoni & Falaschi hausiert und als Beweis auf das (gefälschte) F & F-Emblem verwiesen!
Und schließlich ging man noch so weit, den Wagen in einem besonders strahlenden Feuerwehr-Rot zu lackieren (es ist ja bekannt, daß rote Autos öfters die begehrten Preise auf den Ausstellungen absahnen). In dieser Zeit wurde auch das letzte Hartmann-Emblem vom Armaturenbrett entfernt und durch ein gefälschtes Emblem mit der Aufschrift „ Design Original – Figoni Falaschi“ ersetzt.


Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.(car-nection.com)

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Der Hartmann-Cadillac Roadster (und definitiv kein Figoni & Falaschi!!!) in der heutigen Ansicht - sehr aufwendiger Chromschmuck an Body und Fenderskirts, neuer Verdeckkasten statt Persenning.(supercar.net)
Setz dich mal gedanklich in das Auto unten rechts und erlebe die Dimensionen...:rolleyes:



Nach einer Stipvisite auf den Genfer Autosalon 1991 kehrt der Hartmann-Cadillac zurück nach Amerika, wo er seither als Leihgabe im Blackhawk Auto Museum ausgestellt ist.
Besitzer bis in´s Jahr 2009 war immer noch Tom Barrett III und erst 2010 wurde ein neuer Besitzer genannt: Der koreanische Milliardär Lee Kun-Hee, ehemals Chairman der Samsung Konzerngruppe.
Preis unbekannt.


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Beitrag #8 von blackmagic57 » 13.02.2012, 22:59

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Luigi Chinetti sen., seines Zeichens Rennfahrer und Importeur für Ferrari in Amerika (Greenwich, Conneticut) und Vater eines rennbegeisterten Sohnes, Luigi jun., unterhielt einen Rennstall (North American Racing Team = NART), mit dem er recht erfolgreich war. Zum Einsatz kamen natürlich ausschließlich Ferrari, die nach ein paar erfolgreichen Rennen immer wieder problemlos zahlungskräftige Abnehmer fanden.

Ende der 60-er Jahre sah man bei Chinetti aufgrund sinkender Nachfrage und immer strengeren Emissionsgesetzen, die Ferrari (noch) nicht einhalten konnte, Handlungsbedarf und der Plan reifte, ein 4-sitziges Sportcoupé mit V8 Mittelmotor und hochwertigen Komponenten als limitierte Serie bauen zu lassen.
Mit den Zeichnungen, die Luigi Chinetti jun. erstellte, begab man sich zu GM, wo alsbald das 1:1 Tonmodell entstand. Dieses wurde auch umgehend nach Rho (Mailand) Italien zu Zagato, den man als Erbauer des Prototypen auserkoren hatte, verschifft.

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Daß auf der technischen Seite nur Cadillac Eldorado Teile in Frage kamen, versteht sich von selbst. Lediglich die Rücklichter wurden vom Pontiac GTO „geborgt“.
Der Motor des 69-er Eldorado mit Frontantrieb war geradezu prädestiniert, als Mittelmotor mit Heckantrieb eingebaut zu werden und auch viele Fahrwerkkomponenten des Eldo hielten in die Konstruktion mit innenbelüfteten Scheibenbremsen rundum, Einzug.
Die Eldorado Maschine erhielt eine Kraftkur in Form von 500 ccm mehr Hubraum (8,2 l statt 7,7l) und so entlockte man dem Aggregat 400BHP@4400RPM und ein ordentliches Drehmoment von 746NM@3000RPM. Doch diese Angabe ist widersprüchlich, weil auf einem der Bilder der Aufkleber mit 472cid (7,7l) auf dem Luftfilter zu sehen ist. Möglicherweise wurde der aber irrtümlich nach der Restauration angebracht; who knows.
Um möglichst viel Gewicht zu sparen, wurden viele Teile in Aluminium angefertigt; die weitere Ausstattung mit Servolenkung, Bremskraftverstärker, el. Fensterhebern, Klimaanlage und Radio war obligatorisch und die Klappscheinwerfer betonen das italienische Flair dieses außergewöhnlichen Coupés.
Die großen Fensterflächen entstammen ebenfalls den Plänen Luigi Chinettis; schließlich sollten die Passagiere nicht nur gut nach draußen sehen können, sondern auch gesehen werden! Besonders auffällig ist dabei die nach innen gewölbte Heckscheibe, an die direkt die Motorraumklappe anschließt. Dahinter, im erhöhten Heck befindet sich sogar noch ein respektabler Stauraum.
Um Missverständnissen vorzubeugen :confused: wurden auf der Fronthaube und dem Kofferraumdeckel ziemlich große, unübersehbare NART Schriftzeichen angebracht, die Radkappen haben Cadillac-Embleme und an den vorderen Kotflügeln findet sich das Zagato-Z ebenso wie das NART-Emblem mit dem Ferrari-Pferdchen – alles klar?;)

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Ende 1970 war der Prototyp fahrbereit und debütierte 1971 auf der Autoschau in Turin am Messestand von Zagato, ein paar Monate später bei Chinetti auf der New York International Automobile Show, wo er bei den zahlungskräftigen Interessenten großen Anklang fand.
Trotz einiger Vorbestellungen sah man weder bei Cadillac noch bei Zagato das Potential für eine Serienproduktion und weil der Absatz von Ferrari in Amerika mittlerweile wieder die volle Aufmerksamkeit des Chinetti-Clans forderte, blieb es bei diesem einen Prototyp.
Bis etwa 1987 war er im Besitz der Chinettis, der 2. Besitzer, ein Sammler aus Illinois, versteigerte ihn 2006 bei RM Auctions für $ 57.750 und der 3. Besitzer versuchte ihn 2008 mit einem Tachostand von 6545 mls als "NART-Zagato Ferrari" :rolleyes: von Belgien aus bei Ebay.com zu verkaufen, was für großes Aufsehen in der Fachwelt sorgte.
Die Gebotsfrist endete am 15.12.2008 - das Angebot wurde entfernt.:o
(Bilder motortrend.com, carstyling.ru)

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