Sonntag, 13. Dezember 2014
3. Advent
Liebe Gemeinde,
:weihnachten:
Euer Adventskalenderfredredaktor ist nicht erfreut über die ihm aufgezwungene Notfallplanung, will aber das beste daraus machen. Das Design des Fahrzeugs, um das es heute geht, hat sich ganz offensichtlich nicht durchgesetzt.
Trotzdem war es ein ernstgemeinter Versuch, eine neue Formensprache zu finden. Zwei ganz grosse Namen fanden sich dazu zusammen: Gordon D. Buehrig, Designer, zeitweilig Chefdesigner bei Auburn und Duesenberg und in dieser Position auch verantwortlich für den Cord 810, und die Derham Body Company in Rosemont NY, einer der letzten der großen Karossiers.
Bedeutsam ist, dass es die ersten T-Tops hatte. Buehrig patentierte sie – und führte Jahre später einen Prozess gegen GM – den er gewann – weil Chevrolet 1968 eine Verson der Corvette mit T-Tops einführte.
Der Name des Fahrzeugs war TASCO, was für The American Sports Car Company. Diese Firma hatte ihren Sitz in Hartford CN.
Der TASCO hat ein Fahrgestell von Mercury und eine ungewöhnliche Karosserie, die weitgehend aus Aluminium besteht. Der schmale, schlanke Aufbau erinnert deutlich an einen Flugzeugrumpf. Zu jedem Rad gibt es einen abgesetzten Kotflügel; die vorderen drehen beim Lenken mit. Zumindest sie bestehen aus Fiberglas. Im Kühlergrill ist eine verchromte "Nase" eingesetzt, die als energieabsorbierendes Element wirkt und leichtere Parkschäden auffangen soll. Ein ähnliches System führte der Ford-Konzern 1958 mit dem Edsel erstmals in Serie ein.
Vom Design des TASCO distanzierte sich Gordon Buehrig später und nannte es misslungen. Immerhin stellte er den Kontakt zum Karosseriebauer Derham Body Company welcher mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt wurde.
Einer der Gründe für die ausgefallene Formgebung des TASCO scheint gewesen zu sein, das Interesse von Herstellern außerhalb des traditionellen Automobilbaus zu wecken. So versuchte man auch erfolglos, die Beech Aircraft Corporation für das Projekt zu gewinnen. Anfänglich sollte TASCO auch an Sportwagenrennen in Watkins Glen NY teilnehmen.
TASCO war einer von mehreren Versuchen, nach dem Zweiten Weltkrieg neue Automobilmarken in den Vereinigten Staaten zu etablieren. Dazu gehören unter anderem Kaiser-Frazer, Playboy, Crosley, Tucker oder Muntz. Wie die meisten scheiterte auch TASCO an ausbleibenden Investitionen.
Nur ein Prototyp wurde gebaut. Dieses Fahrzeug wurde dem Auburn Cord Duesenberg Automobile Museum in Auburn IN geschenkt, wo es heute noch zu sehen ist.
Der TASCO ist die zweite und letzte Zusammenarbeit zwischen Buehrig und der Derham Body Company; die erste war das Tourster Phaeton, das Buehrig als Chefdesigner von Duesenberg für deren Modell J entworfen hatte und von dem Derham einige Exemplare fertigte.
Quelle: conceptcarz