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Nach dem altbekannten US-Motto «Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, ausser durch noch mehr Hubraum», tritt Anfang 2011 ein neuer Polizei-Dienstwagen seinen Dienst in den USA an: der Chevrolet Caprice PPV. Denn unter der langen Haube des neuen Cop-Cars arbeitet nicht etwa ein moderner Hybridantrieb oder ein sparsamer Diesel, sondern ein V8-Motor. Und was für einer: Das 6,0-Liter-Aggregat leistet 360 PS und soll den Dienstwagen bei der Jagd nach Verbrechern in weniger als sechs Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. «Dabei kann der Wagen auch mit E85 Bioethanol betankt werden», halten die Behörden ein grünes Fähnchen in die Luft.
US-Cops sind bereits seit 50 Jahren mit den verschiedensten Chevrolet-Modellen unterwegs. Den Auftakt der langjährigen Polizei-Karriere machte 1959 der Chevy Biscayne, der extra für die Verbrecherjagd mit einem exklusiven, 315 PS starken V8 ausgerüstet wurde. So schaffte die US-Limousine über 200 Stundenkilometer. Nach Biscayne, Bel Air und Impala rollte 1986 der erste Chevy Caprice als Police Car auf die Strassen von San Francisco – mit einem 5,7-Liter-V8. 1996 war vorerst Schluss – GM stoppte die Produktion des Caprice.
Gleiche Basis wie der Chevrolet Camaro
Trotzdem ist der neue Caprice eigentlich ein alter Bekannter und läuft in Australien als Holden Caprice vom Band. «Stimmt», bestätigt Chevrolet. «Der Caprice PPV basiert auf der globalen Heckantriebs-Plattform von GM. Auf der selben Basis ist nicht nur der Holden Caprice unterwegs, sondern beispielsweise auch der so erfolgreiche neue Chevrolet Camaro.»
Der Dienstwagen wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Chevrolet und den US-Behören entwickelt. «Wir haben Hunderte von Tipps und Anregungen von den Polizisten bekommen und verarbeitet», so Jim Campbell, der das Projekt geleitet hat. «Darum ist der Caprice PPV nicht nur das richtige Auto zum richtigen Zeitpunkt, sondern das beste Polizeiauto. Denn in den wichtigsten Bereichen sind wir klar besser, als der Crown Victoria von Ford.»
Videosystem liefert Live-Bilder
Im Vergleich zum Holden wurde der PPV nicht nur mit der üblichen Kriegsbemalung der US-Polizei, den Sirenen und der Lightshow auf dem Dach ausgerüstet, sondern auch technisch «gepimpt». Sowohl die 6-Gang-Automatik als auch das Fahrwerk, die Bremsen und die Servolenkung wurden den deutlich höheren Ansprüchen für die Verfolgungsjagden verstärkt. Und dort wo private Kunden ihre Handys und Sonnenbrillen verstauen, findet nun der Materialgürtel der Cops Platz – also Handschellen, Dienstwaffen und Schlagstöcke. Insgesamt bietet der PPC Platz für 3173 Liter – das genügt locker für Starsky & Hutch und maximal drei Ganoven.
Bei der Jagd nach diesen können sich die Cops zudem auf jede Menge elektronische Hilfssheriffs verlassen: Eine Kamera mit automatischer Nummernschilderkennung, ein Videosystem das Live-Bilder sendet, ein Nachtsichtgerät, ein Touchscreen-Computer mit der Fähigkeit, Fingerabdrücke oder Gesichter zu erkennen erleichtern die Arbeit der Cops. Und wenn es Downtown Detroit durch die Gassen geht, bringt ein Suchscheinwerfer Licht ins Dunkel.
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