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Cord 810 und 812 (1936-1937)

Echte Klassiker - große Namen
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chief tin cloud*RIP*
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Cord 810 und 812 (1936-1937)

Beitrag #1 von chief tin cloud*RIP* » 18.08.2017, 21:42

Cord-Automobile sind in mehrerer Hinsicht einzigartig. Als Marke gehörten sie zur Cord Corporation, die auch weitere Automobilhersteller und auch mehrere Karfosseriebauer und den Motorenhersteller Lycoming kontrollierte.

Wie schon der Vorgänger L-29 von 1929 bis 1932, wurde auch der 810 von Auburn entworfen, wo auch die Fahrgestelle gebaut wurden. Der Motor kam von Lyoming, die Karosserien entwarf Chefdesigner Gordon Buehrig, die Tochtergesellschaft A.H.  Walker baute den Prototyp und eine andere, Central Manufacturing, und stellten sie her. Letztere existiert übrigens noch und stellte lange Zeit die kantigen Karossien der UPS-Lieferwagen her.

 
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1937 Cord 812 Beverly Sedan mit integriertem Kofferraum ($2,545) (Werkbild / Ar-Chief)


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1936 Cord 810 Westchester Sedan; V8-Motor von Lycoming, 289 ci (4,739 ccm), 125 hp (93 kW), Frontantrieb, elektrisches Cotal-Vorwählgetriebe mit Mini-Schalter am Lenkrad, "Schlafaugen", konstruiert aus den Landescheinwerfern eines Stinson-Flugzeugs, 2-stufiger (!) Scheibenwischer und serienmässiges Radio ($2,145; 812 Westchester $2,445). (conceptcarz)


Der Cord 810 war 1934/35 vom ACD-Chefdesigner Gordon M. Buehrig mit einem Team entworfen worden, dem auch der Designer Vince Gardner angehörte. Das Auto war als "Baby Duesenberg" mit Heckantrieb geplant. Nur 15 Wochen vor dem Produktionsstart fiel die Entscheidung, Frontantrieb zu verwenden und das Auto als Cord zu vermarkten - der bereits früher erwähnte Cord L-29 von 1929-32 mit einem Design von Graf de Sakhnoffsky war ebenfalls ein Fronttriebler gewesen.

Ende 1935 als Cord 810 vorgestellt, erregte das Auto sofort riesiges Aufsehen. An der Motor Show in New York im November wurden von enthusiastischen Besuchern sogar Autos auf benachbarten Ständen beschädigt weil sie darauf herumkletterten um einen Blick auf den neuen Cord zu werfen... Am aufregendsten war das kompromisslos moderne und aerodynamische Design. Der traditionelle Kühlergrill entfiel zu Gunsten von Lamellen die am Torpedoblech ansetzten, die Motorhaube war hinten angeschlagen wie bei modernen Autos . Üblich waren damals noch die seitlich zu öffnenden "Schmetterlingshauben". Die Kotflügel hatten eine Pontonform und nahmen den leichten "Knick" der Motorhaube auf. Sie enthielten auch die einzeln zu bedienenden Klappscheinwerfer. Der Frontantrieb erlaubte eine sehr niedrige Bauweise sodass Trittbretter entfielen. Alle Hauben- und Türscharniere waren unsichtbar angebracht und der Tankdeckel saß unter einer eigenen Klappe. Chrom wurde sehr zurückhaltend eingesetzt.




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1936 Cord 810 Convertible Phaeton. Das äußerst vollständig bestückte Armaturenbrett mit Zapfenschliff-Einlage schien einem Flugzeug entliehen. 810 sind von 812 ohne Kompressor nur anhand der Fahrgestell-Nr. zu unterscheiden. $2,195; 812 (1937) $2,645. (conceptcarz)/i]


Das Design gilt heute zu Recht als Meilenstein der Automobilgeschichte und Ikone der Autoentwerfer. Buehrig wurde für den Rest seines Lebens an diesem einen Design gemessen...




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[i]1936 Cord 810 Convertible Phaeton mit nachgerüstetem Kompressor (125/170 HP).  (conceptcarz)




Ende 1936 wurde die Modellbezeichnung auf Cord 812 geändert. Gleichzeitig wurde ein Roots-Zentrifugalkompressor (analog Duesenberg) optional erhältlich (812 S/C). Dieser ließ sich auch am 810 nachrüsten, was mit den Jahren an so vielen Fahrzeugen gemacht wurde, dass der Kompressor oft irrtümlich als Option auch für den 810 gesehen wird. Äußeres Kennzeichen solcher Cord sind die je zwei Auspuffschläuche auf jeder Seite der Motorhaube. Somit sind alle Kompressoren an Cord 810 nachgerüstet, was allerdings im Werk oder in einer Markenvertretung vorgenommen wurde. Hingegen sind viele Cord 812 ohne Kompressor ausgeliefert worden.

Cord wurden in den Produktionsanlagen von Auburn hergestellt, die Karosserien lieferte Central Manufacturing. Das Fahrgestell hatte 125 Zoll (3175 mm) Radstand. Erhältlich waren Phaeton Convertible, Sportsman Roadster, Westchester Sedan und Beverly Sedan mit angesetztem Kofferraum zu Preisen zwischen $1,995 und $2,195. Eine technische Herausforderung waren die Limousinen. 1935 war es noch branchenweit üblich, so große Dächer als Holzkonstruktion zu fertigen und diese in den Dachrahmen einzusetzen. Das Ganzstahldach war erstmals beim Ruxton-Prototyp 1929 verwendet worden und setzte sich erst allmählich durch (bei GM ab 1934 mit dem "Turret Top" Design). Auburn hatte keine so grossen Presssen, also mussten kleinere Elemente geformt und dann verschweisst werden.



Der 812 von 1936/37 bot die gleichen Karosserien, nun mit Preisen zwischen $2,445 und $2,665, sowie auf langem (132 Zoll = 3353 mm) Radstand neu den Custom Beverly Sedan ($2,960) und die Custom Berline Limousine ($3,060). Der Kompressor kostete $2,000 Aufpreis - locker der Gegenwert von zwei gut ausgestatteten, neuen Ford V8. Eine Quelle nennt für alle 812 außer Beverly und Westchester den Radstand 132 Zoll.


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1937 Cord 812S Supercharged Beverly Sedan (gaspumpclassics)


Der Zusammenbruch des Cord-Imperiums wurde durch die eingebrochenen Verkäufe bei Auburn ausgelöst. Nachdem der letzte Auburn und Duesenberg bereits früher fertiggestellt worden waren wurde am 17. August 1937 das Fließband hinter dem letzten Cord 812 endgültig gestoppt. Knapp 3'000 810 und 812 sind gebaut worden. Es kam also zur Liquidation durch den Zwangsvollstrecker. Eine Position auf der ellenlangen Liste des zu veräußernden Inventars umfasste den kompletten Satz Presswerkzeuge für Cord-Karosserien bei Central Manufacturing. Norman DeVaux blätterte dafür $45,000 hin und wähnte sich bereits wieder als Autobauer. Seine Idee: Ein neuer DeVaux mit Hinterradantrieb und Cord-Karosserien auf einem eigenen, etwas kürzeren Chassis. Doch diesmal fand sich kein Partner oder Investor. Unter anderem lehnten auch Hupmobile und Graham-Paige dankend ab. Joseph Graham zeigte immerhin Interesse, war aber außerstande zuzugreifen: Soeben hatte man einen Ersatz für die zugekauften Reo-Karosserien (1935-36) finden müssen und daher viel Geld für ein neues Design in die Hand genommen. Das Ergebnis war der "Shark Nose", den Amos Northup entworfen hatte.



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1936-37 Cord 812 Convertible Phaeton. Das praktisch identische Vorgängermodell 810 gab es nicht mit dem Chromauspuffrohren. Normalerweise waren diese Rohre an einen McCullough-Zentrifugalkompressor angeschlossen (812/SC) doch gab es werksseitig ein Optik-Kit für einen nicht aufgeladenen Motor. (ronny)


Das Ende des Cord 812 bedeutete jedoch nicht das Ende dieser außergewöhnlichen Karosserien.[/i]
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ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.

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