Die Geschichte des Urvaters aller Geländewagen
(wikipedia.de)
Die Firma(1930 – 1950/56) Als American Austin Car Co. Inc. gegründet
1935 in American Bantam Car Co. Inc. umbenannt.
Bantam baute und verkaufte als Lizenznehmer den britischen Austin Seven in einigen Karosserievarianten, darunter auch als Pick-up.
Der Kleinwagen verkaufte sich nur kurze Zeit gut. In den USA, wo Entfernungen gross und Benzin billig war, gab es ein sehr beschränktes Interesse an Kleinwagen. Um längerfristig überleben zu können brauchte man zusätzliche Absatzmärkte. Als die US-Army sich 1933 nach Ersatz für Motorräder, welche zu Aufklärungsaufgaben eingesetzt wurden umschaute, sah man darin eine willkommene Chance. Das britische Militär hatte schon Kleinwagen der Firma Austin im Einsatz. Bantam stellte dieselben Fahrzeuge auch der US-Army zu Testzwecken zur Verfügung.
Die US-Army schätzte die Eigenschaften dieser kleinen Fahrzeuge. Sie waren wendig, relativ schnell und wirtschaftlich überzeugend. Es gab Gespräche, sie für Aufgaben hinter der Front anzuschaffen. Sie scheiterten dann aber an budgetären Engpässen seitens der US-Army. Die Idee eines leichten Aufklärungsfahrzeuges blieb aber bestehen. Fahrzeuge wurden umgebaut, um im Gelände besser voranzukommen. Doch nach einer gewissen Zeit schlief das Projekt ein.
1938 versuchte Bantam wieder die US-Army als Käuferin zu gewinnen. Nachdem 1936 die Firma Bantam den Besitzer gewechselt hatte, war die ganze Firma umorganisiert worden. Das Unternehmen war aber wirtschaftlich noch immer angeschlagen (ähnlich erging es damals der Firma Willys-Overland; 1935 war der Gründer der Firma, John North Willys verstorben. Nach einem anschliessenden Bankrott wurde 1936 die Firma unter dem Namen Willys-Overland Motors neu gegründet).
In der Hoffnung auf einen Militärauftrag, stellte Bantam 1938 der Pennsylvania National Guard drei offene Fahrzeuge für Tests zur Verfügung.
Die neuen Soldatenautos waren komplett überarbeitet worden. Die Militärs zeigten sich beeindruckt.
In Gesprächen mit Bantam einigte man sich schlussendlich auf ein leichtes 4x4 Aufklärungsfahrzeug.
Bantam erklärte sich sofort bereit, dieses völlig neue Fahrzeug zu entwickeln.
Schuld an der Kategorie SUV, Offroader oder 4x4 ist die U.S. Army !
Die Basisanforderungen seitens der U.S. Army waren:
Zuschaltbarer Vorderradantrieb, eine zweistufige Geländeuntersetzung und eine Höchstgeschwindigkeit von mindestens 80 km/h. Die Karosserie sollte so einfach wie möglich gehalten werden. Das Fahrzeug sollte PKW-Größe nicht übersteigen und Platz für 4 Personen bieten.
Der Radstand wurde auf 203 cm und die Höhe auf 101 cm festgelegt
(bei umgelegter Windschutzscheibe). Die Bodenfreiheit unter der Achsmitte musste mindestens 158 mm betragen.
GENAU DIESE VORGABEN FUEHRTEN ZU EINER NEUEN FAHRZEUGKLASSE
Mit diesen Vorgaben wandte sich das Verteidigungsministerium an American Bantam Car Company in Butler (PA) , die den ersten Prototypen entwarfen und am 23. September 1940 an die U.S. Army übergab.
Die Nr. 1 des Jeep
(U.S. Army/wrangler4you.com)
Entwickelt wurde das Fahrzeug unter dem Kürzel BRC (für Bantam Reconnaissance Car = Bantam Aufklärungswagen).
Das Fahrzeug konnte aus bereits vorhandenen Bauteilen gefertigt werden.
Es brauchte keine teuren und zeitraubenden Neuentwicklungen.
Die Karosserie war aus nur wenig modifizierten Komponenten von Bantam-Automobilen - der Spritzwand, den Kotflügeln, der Motorhaube und einigen Kleinteilen - gefertigt. Das Chassis war eine Abwandlung des in PKW von Bantam verwendeten und bestand aus U-Profilen.
Ein Grossteil von Komponenten kam aus Regalen von Zulieferbetrieben und wurde bei Bantam zusammengebaut.
Der 45 PS starke Motor kam von Continental, das 3-Gang-Getriebe von Warner Gear. Die Achsen und die Geländeuntersetzung von Spicer.
(Die Ursprünge der Firma Spicer-Dana reichen zurück ins Jahr 1904, als Firmengründer Clarence Spicer mit der Herstellung von Kardangelenken in einer kleinen Ecke der Potter Printing Press Company in Plainfield, New Jersey (USA), begann.Das heute weltweit führende Unternehmen betreibt Technologie-, Produktions- und Service-Center in 30 Ländern)
Auch Willys und Ford verbauten später das Warner Gear-Getriebe, sowie die Achse und die Untersetzung von Spicer. Einzig der seit 1926 gebaute Willys-Motor (von Continental) war überarbeitet worden. Er leistete nach der Ueberarbeitung 61 PS, das waren 16 PS mehr als vorher.
Dieser "Go-Devil" Motor war dann laut einiger Quellen auch ausschlaggebend bei der Auftragsvergabe an Willys durch die U.S. Army. Die Verantwortlichen der Army waren von diesem Triebwerk, das durch mehr Leistung brillierte und über ein besseres Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen verfügte, begeistert.
Willys Overland begann 1941 mit 8.598 Einheiten des Willys MB, und bis zum Ende des WKII wurden 359.851 Exemplare gebaut, dazu kam eine ähnliche Zahl in Lizenz bei Ford.
American Bantam hat mit seinem Concept-Car eine Legende zum Leben erweckt ohne es zu wissen. Es sollte zunächst ein kriegerischer Siegeszug durch Europa sein und danach ein friedlicher um die ganze Welt.
Die Aufträge für die Massenfertigung des Jeep gingen an Willys und Ford. Schon seit der Zeit der Wettbewerbsausschreibung wurde die Ansicht kolportiert, Bantam habe keine ausreichenden Kapazitäten (laut anderer Quellen), um die vom US-Kriegsministerium geforderten Stückzahlen zu liefern. Genaue Nachweise für diese Ansicht gibt es nicht. Ehemalige Bantam-Beschäftigte widersprechen dem und legen aufgrund ihrer Erfahrungen mit dem Bau von ca. 2500 BRC-40 nahe, dass Bantam zu diesen Lieferungen in der Lage gewesen wäre. Der einzige wirklich große Hersteller unter den drei Bewerbern war Ford. Anscheinend aufgrund der Kapazitäts- und Finanzprobleme von Bantam wurde entschieden, den Auftrag für die Massenproduktion an Willys Overland zu vergeben. Wenig später wurde Ford dafür gewonnen, den Wagen von Willys in Lizenz zu bauen, was mit geringen Unterschieden auch so erfolgte. Bantam baute nach dem BRC-40 keine Autos mehr sondern den Jeep-Anhänger T-3.
Ab der Serienfertigung 1945 des zivilen CJ-2A von Willy-Overland hatte der Jeep die charakteristischen 7 vertikalenalen Kühleröffnungen, die bis heute einen Geländewagen als Jeep identifizieren.
Nach dem Krieg nahm Willys die Produktion von PKW's nicht wieder auf und konzentrierte sich lieber auf den Bau von Jeeps und darauf basierenden Fahrzeugen. Das erste Nachkriegsfahrzeug war der Jeep CJ-2A (1945-1949), ein Willys MB ohne die typischen militärischen Details, wie die Tarnbeleuchtung, und dafür mit einer Hecktüre.
Willys kämpfte um einen Markt für das ungewöhnliche Fahrzeug und versuchte, es als Traktor an die Farmer zu verkaufen. Traktoren waren in Kriegszeiten nicht hergestellt worden und daher schwer zu bekommen. Trotzdem verkaufte der Agri-Jeep sich schlecht, hauptsächlich weil das Fahrzeug zu leicht war, um ausreichende Traktion zu liefern.
Allerdings war der CJ-2A eines der ersten Zivilfahrzeuge, das ab Werk mit Allradantrieb ausgestattet wurde. Er wurde bei Farmern, Ranchern, Jägern und anderen Leuten beliebt, die ein leichtes Fahrzeug für unbefestigte Wege und schlechte Straßen benötigten.
Willys stellte später auch den Jeep M38 für die US-Army her und führte die Reihe der Jeep CJ fort.
Nachtrag:
Vom französischen Autohersteller Hotchkiss wurde ab 1958 ein Lizenzmodell unter der Bezeichnung M201 hergestellt (auffallend hier sind 9 statt 7 Kühleröffnungen, wie beim Willys MB). Technisch ist der Hotchkiss wesentlich besser als der originale Willys MB, auch wenn er äußerlich identisch ist. Die Bordspannung der Elektrik wurde von 6 Volt auf 24 Volt erhöht und der Leiterrahmen wesentlich verstärkt. Darüber hinaus bekam der Hotchkiss ein modifiziertes „Allradgetriebe“. Die Getriebewelle wurde um 13 mm auf 32 mm (beim M38 auf 30 mm) verstärkt. Auch die hinteren Steckachsen wurden verbessert, so dass die Wahrscheinlichkeit des Abscherens beim Anfahren deutlich reduziert wurde.
Weiterhin wird der Willys-Jeep von der Firma Mahindra in Indien in Lizenz gebaut. Dieses Modell entspricht dem Willys CJ3B, allerdings mit einem Peugeot-Dieselmotor (Model CJ340 und CJ540).
Auch in Japan wurde der Jeep MB von Mitsubishi einige Jahre in Lizenz produziert. Allerdings hatte Mitsubishi die Auflage, keines dieser Fahrzeuge zu exportieren, deswegen wird außerhalb von Japan kein Mitsubishi-Jeep zu finden sein.
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>M B Willys - Der Urvater aller Geländewagen
- Hightower
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Grüßle
Andy
Och, die paar Schritte kann ich auch fahren...
'75 Chevelle Malibu Classic Wagon, '98 Grand Cherokee 5,9i, '22 Dacia Jogger Extreme+ 100 ECO-G LPG
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