 Dienstag, 20. Dezember 2011
 Dienstag, 20. Dezember 2011  Liebe Gemeinde,
 
	 
	 
	 
	 
	Liebe Gemeinde,
	
	heute wäre es wohl sehr eng geworden mit nem Türchen wenn...    
	ja, wenn nicht rosch64 eingesprungen wäre und für uns einen Beitrag verfasst hätte. Das Thema ist ein ziemliches Kontrastprogramm zum gestrigen. Und ebenfalls hoch interessant:
	
	Checker Modellgeschichte ab 1955
	
	
 
	Quelle: Internet, rosch64
	 
	 War in dem 1922  von Markin gegründeten Unternehmen durch den  Zusammenschluss von Taxibetreibern und Herstellern eine einzigartige  Mischung aus Produktion und Absatz entstanden, so sollte dies die beste  Verbindung in der amerikanischen Automobilgeschichte sein, um sich im  Kampf um Marktanteile und Kunden einen sicheren Absatzmarkt zu schaffen.
	 
	 Alle Hersteller, von der kleinen Hinterhofmanufaktur bis hin zu den  großen Companies boten seit der Erfindung des Autos, und damit des  Taxis, Modelle an, die als Taxis konzipert waren. Meist handelte es sich  um Serienfahrzeuge, die mit weniger Extras, aber dafür mit robusteren  Materialien (vor allem im Innenraum) ausgestattet waren und damit den  einzelnen Betreibern preiswert angeboten werden konnten.
	 
	 Nicht so die CMC, die 
Checker Motor Company.
	 Sie war von Anfang an darauf aus, Fahrzeuge zu bauen, die einzig und allein einem Zweck dienen: Der Verwendung als Taxi.
	 
	 Bis zum 2. Weltkrieg hatte sich die CMC einen sicheren Marktanteil  erworben, da sie die Modelle nicht alle paar Jahre wechselte – sie  setzte auf Reparaturfreundlichkeit, Verfügbarkeit von Serienteilen und  einfacher Instandsetzung. Nämlich all dem, was dem Kutscher und seinem  Betreiber in seiner täglichen Arbeit wichtig war.
	 Gewonnen wurden die Anforderungen aus dem (fast) firmeneigenen Unternehmen, der Yellow Cab Company.
	 Doch nicht nur sie, sonder auch viele andere Flottenbetreiber nutzen  die robusten Arbeitstiere. Wenn Kosten eine Rolle spielen, war man beim  Checker am besten bedient. Bei fast identischen, meist jedoch leicht  über den Preisen der Konkurrenz gelegenen Abgabepreisen, war die  Lebensdauer oft entscheidend. Und welcher Hersteler konnte schon  behaupten, eine verschraubte B-Säule und verschraubte Kotflügel zu  haben. Mal von Nash abgesehen.
	
 
	 Quelle: Checker Katalog for 1959, Bild rosch64
	 So kostete der letzte Checker im MJ 1982 $10.995,-; ein Chevrolet  Impala/Caprice in der Basisausstattung ging schon bei $6.650,- los. 
	Ohne Taxi Options´, versteht sich.
	 
	 Die City of New York begann 1929 strenge Regelungen für Taxis. Ab  diesem Jahr war eine  Voraussetzungen, daß jedes Fahrzeug eine  bestimmte, gelbe, Lackierung und einen Taximeter haben musste um im  Stadtteil Manhattan verwendet werden zu können.Weiterhin musste es in  der Lage sein 5 Passagiere im Fond aufzunehmen. Vor dem Zweiten  Weltkrieg produzierte die meisten Hersteller mit langem Radstand  9-Personen-Limousinen, die die Anforderungen erfüllt. Nach dem Krieg  wurde die Zahl stark reduziert und nur Checker, Desoto und Packard  stellten noch Fahrzeuge her, die den Platzbedarf und die erforderlichen  Sitze hatten.
	Ab Mitte der 50er Jahre erließ die Stadtregierung von NYC neue   Bestimmungen für Taxis, so das sich Checker – die eigentlich landesweit   lieferten und in Kalamazoo, MI, beheimatet waren – Gedanken um einen   neues Modell machen musste.
	 
	 
	 1954 wurde die Verordnung gekippt und man konnte jetzt jedes Auto als Taxi zulassen.
	 Ford und GM hatte sich durchgesetzt;  der Radstand musste nicht, wie  vorher, 120 inch haben. Auch die 5 Personen Regelung für den Fond war  obsolet. Damit war der Weg im lukrativen Taxigeschäft frei für die  großen Massenhersteller.
	 
	 Checker konnte und wollte sich nicht vom Markt verdrängen lassen; waren  doch 1954 von 12.000 registrierten Taxis 9.000 Checker auf den Straßen  Manhattans unterwegs.
	 Bis 1965 sollte die Zahl jedoch auf gerade mal 2.000 sinken. Aber das ist eine andere Geschichte.
	 
	 The All New Checker für 1956
	
 
	 Quelle: The Gillmore Archive, Bild rosch64
	 Im Jahre 1955 wurde ein komplett neuer Checker in den  „fortschrittlichen“ Checker Styling Studios entwickelt.Das Studio war in  einer Ecke der Fabrik, welche mit Vorhängen vom restlichen Hallenteil  abgeteilt war.  
	 Der neue A8 wurde entwickelt, um Manhattans neue Taxi-Vorschriften zu  erfüllen. Als erstes wurde eine Einzelradaufhängung an der Front  entwickelt, die erste für die CMC. Nicht, daß der Checker berühmt für  seine Straßenlage gewesen wäre, jedoch die Fahrwerks -  Konstruktionsabteilung lebte damals wohl in der Besenkammer und durfte  nun erstmals fortschrittlich tätig werden.
	 Wahrheit ist, daß CMC Fahrwerkskomponenten bei allen Herstellern  zukaufte und somit ein moderneres Fahrwerk Einzug hielt. Eine  Eigenentwicklung wäre zu teuer gewesen.
	 
	 Nicht selten findet man bei frühes Checkern dieser Jahre so ziemlich  alle Hersteller vertreten, die auch die Großen 3 belieferten. Sei es nun  Bremsen, Kardan, Lenksäulen oder was auch immer. Bis hin zu den "Opera  Windows". Aber dazu kommen wir noch.
	 
	 Im Gegensatz zu den anderen Herstellern blieb man beim 120 inch  Radstand und bot für die verlängerte Version, immer mit einem E im  Modellnamen gekennzeichnet (A12E), 129 inch an. Diese Version bot dann  die wieder den 5 Passagieren im Fond platz, da hier mit „Rumpleseats“  gearbeitet wurde, also kleinen Klappsitzen, die man je nach Bedarf,  ausklappen konnte.
	Mit diesem Feature schloss Checker wieder an seine alte Tradition an  und bot von allen Anbietern den meisten Platz. Nicht unerheblich, wenn  man bedenkt, daß sich oft mehrere Fahrgäste ein Taxi teilten oder auf  dem flachen Land gemeinsam unterwegs waren.
	 
	 
	 Der Innenraum war immer das Highlight des Checkers. Das bedeutete beim  A8 und dem -  erstmals angebotenen Marathon  - ein großes Dach, völlig  ebenen Boden im Fonds und zwei ausklappbare Sitze.
	
 
	Quelle: Checker Katalog for 1959, Bild rosch64
	
	
 
	Quelle: Checker Katalog for 1959, Bild rosch64
	
 
	Quelle: Checker Katalog for 1959, Bild rosch64
	
	Von Anfang an gab es eine umfangreich Optionsliste, welche hier mal stellvertretend aus dem 1962er Katalog abgebildet ist:
	
 
	Quelle: Checker Katalog for 1962, Bild rosch64
	 Checker konstruierte seinen neuen Wagen so, daß der Fondboden eben war  und erreichte damit eine ungeahnte Steifigkeit, die ein langes Taxileben  braucht.
	 
	 
 
	Quelle: Checker Katalog for 1962, Bild rosch64
	
  
	  Quelle: Checker Katalog for 1962, Bild rosch64
	
 
	Quelle: Checker Katalog for 1962, Bild rosch64
	Es kann ausgeschlossen werden, daß die Dame den Rahmen selbst gefertigt hat....:D
	 
	 Nicht überraschend bei dieser Art von Konstruktion des Rahmens, verlieh  doch der robuste Checkerrahmen auch im benutzerdefinierten  Karosseriebau, wie dieser Schweizer Krankenwagen beweisst, dem  Manufacturers die Möglichkeit, jede Art von Aufbau ohne Kompromisse zu  verwirklichen. Lediglich als Funeral- oder Hearsecar fand der Checker  nie Verwendung. Seinen letzten Weg wollte man dann wohl doch nicht in  einem Fahrzeug machen, welches an jeder Ecke herangewunken werden  konnte.
	Anderen Quellen zufolge soll es in Florida bei einem Tochterhersteller  mal eine Bestatterversion gegeben haben. Diese fand jedoch nur in der  Gerichtsmedizin anwendung, da der Besteller schnell merken musste, daß  niemnd in diesem wagen seine letzte Reise antreten wollte.
	 
	 
 
	Quelle: Bild rosch64
	 Checker bot auch Limousinen an, deren Radstand auf 129 inch verlängert  wurde und bewarb sie als eine alternative Limousine zu den Produkten der  BigThree. Gepolsterte Dächer (padded Vinyl-Roof) und sogar eine Opera  Window waren jetzt möglich. Letzteres hatte man sich vom Lincoln  „entliehen“. Das sah nicht sehr stilvoll aus und fand daher auch nur  einige Käufer.  Aber die Zeit war bewegend und die grellen siebziger  Jahren  liessen diese Checker bald aussehen wie altbackenes Brot.
	 
	 Hier mal ein Wagen mit Opera Window. Leider habe ich kein passendes Bild gefunden für die Chromstoßstangenära.
	
 
	 
	Quelle: Internet, Bild rosch64
	
	 Checker Motors betrieb gewinnbringend eine jährliche Produktion von  6-8k Autos, aber nach 1970 wurden die Zeiten immer schwieriger, da auf  den wichtigsten Märkten wie New York und Los Angeles, die Lockerung der  Taxivorschriften es ermöglichte, herkömmliche Limousinen einzusetzen.  Sie waren offensichtlich billiger für den Big Three zu bauen, und die  Dumpingpraktiken für die Flotten in den siebziger Jahren wurde der  Sargnagel für Checker als Produzent. Spätestens ab dem Jahr 1974 (?)  mussten alle Wagen mit sog. Sicherheitsstoßstangen ausgerüstet sein  (5mph Crash schadlos überstehen) und Checker – wollten sie nicht wieder  ein völlig neues Auto entwickeln – hatte große Mühe die Vorschriften zu  erfüllen.
	 Sie entwickelten in aller Eile monströse Stoßstangen aus Aluminium, die  bei der DOT (Department of Transport) erst nach mehreren Versuchen ihre  Gnade fanden und konnten sich so die Produktion erhalten. Entsprechend  sah das Fahrzeug dann auch aus. Schön ist was anderes.
	 
	 Checker selbst hatte den Mehraufwand - und damit höhren Preis schon in den frühen 60ern in einem Werbeblatt so begründet:
	 
	 
 
	Copyright: rosch64
	
	Neben dem Taxigeschäft hatte Checker auch die Privatkunden für sich ab 1959 entdeckt.
	 Ihnen bot man neben der  bereits erwähnten Langversion als Limousine auch einen Kombi an.
	 In den ersten Jahren hießen die Modelle Superba und Marathon, später  dann nur noch Marathon, da man die Ausstattungsvarianten nicht mehr ab  Werk bestellen konnte. Dies übernahm fortan der freundliche Checker  Dealer.
	 
	 Ausgestattet mit den Continental L6 Triebwerken bot man dem  Privatkunden 141 bhp an und versuchte ihn durch entsprechende Werbung  vom Kauf zu überzeugen:
	 
	 
	
 
	Quelle: Checker Katalog for 1962, Bild rosch64
	(Anmerkung: Man beachte den Hintergrund: Eines der "Case Study Houses",  die in den 60ern in den USA von führenden Architekten entwickelt wurde)
	
 
	Quelle: Checker Katalog for 1962, Bild rosch64
	
 
	Quelle: Checker Katalog for 1962, Bild rosch64
	
	
 
	Quelle: Checker Katalog for 1962, Bild rosch64
	
	Die neue Modelle bietet eine Reihe von modernen Optionen: einen  elektrisch verstellbaren Fahrersitz, Backup-Warnung und eine  Fernbedienung zur Öffnung der hinteren  Beifahrertür. Weitere typische  Optionen sind ein automatisches Getriebe von Borg Warner oder GM,  Anhängerkupplung (Towing Package) und einen Dachgepäckträger.  Checkerkunden konnten angeben, welche Marke und Typ des Reifens  installiert werden sollten und die Continental-Motor konnten mit 3  verschiednen Zylinderköpfen geordert werden.Einen Overhead-Ventilkopf  für maximale Leistung und einem Standard-L-Kopf und einem besonders  günstigen Presskopf für den Einsatz mit Kraftstoffen mit niedriger  Oktanzahl.