Sonntag , 4. Dezember 2016 (offizielles Adventskalenderfreddatum) 2. Advent Liebe Gemeinde,
zuerst: Mittlerweile ist der Adventskalenderfred eine volle Woche im Rückstand. Es gibt zwei Möglichkeiten. Die erste: Wir machen mit dem heutigen Türchen weiter und tun als ob nichts wäre. Die zweite: Wir ziehen den Adventskalenderfred durch bis alle 24 Türchen offen sind. Dann geht das letzte um Silvester auf. Die Dritte: Euer unermüdlicher Adventskalenderfredreaktor bemüht sich, den Rückstand aufzuholen und öffnet mehrere Türchen bis das Datum wieder stimmt. Die erste, minimalistische Variante fällt schon mal weg. Die dritte ist besser als die zweite, weil dann der Kalender zu Weihnachten beendet ist, wie es sich gehört.
Und ja, Euer unermüdliche Adventskalenderfredreaktor weiss, dass da oben (mindestens eine Kerze zu wenig brennt. Die wird etwas später angezündet.
Dass Euer unermüdlicher Adventskalenderfredreaktor dabei ist, für Wikipedia die Geschichte des Chevrolet Nova aufzuarbeiten, ist kein Geheimnis. Dies ist noch lange nicht abgeschlossen, und das Ergebnis würde allein einen ganzen Adventskalenderfred füllen, wenn es denn fertig wäre.
Nach und nach wird die Nova-Story auch in diesem Forum entstehen. Bis es so weit ist, kann Euer unermüdliche Adventskalenderfredreaktor ein anderes, eng verwandtes Türchen aufstossen...
Ladies und Gentlemen: Es folgt die Buick Apollo / Skylark Story.
Der Apollo war also die Buick-Version des Chevy Nova ab dessen vierter Generation. Die 1975 zunächst nur für das Coupé (wieder) eingeführte Bezeichnung Skylark löste im folgenden Jahr den Markennamen Apollo ganz ab.
Schwestermodelle waren der genannte Chevrolet Nova Gen 4, Oldsmobile Omega und Pontiac Ventura. Mit ihnen teilte der Apollo die Technik und die Grundzüge der Karosserie. Wie alle diese Baureihen war auch der Apollo auf der X-Plattform von General Motors aufgebaut und somit trotz einer Länge von über 5 Metern ein compact car nach amerikanischer Definition. Nur 1975 wurde der Name Apollo für die viertürige Ausführung verwendet; die Coupés wurden umbenannt in Skylark.
Modellgeschichte
Die langlebige und vielseitige X-Plattform war bereits 1962 eingeführt worden. Eine Besonderheit war die Karosseriestruktur, die teilweise selbsttragend aufgebaut war. Der Vorderbau mit der Motoraufnahme war als Hilfsrahmen ausgeführt, der mit dem Karosseriekörper mit Bolzen verbunden wurde. Die vorderen Kotflügel waren angenietet, nicht verschweißt. Die Karosserien wurden bei der Konzerntochter Fisher hergestellt. Der Buick Apollo basierte auf der 1968 eingeführten zweiten Generation dieser Plattform. Das Fahrwerk bestand aus MacPherson-Federbeinen mit Querlenkern vorne und einer hinteren Starrachse an Blattfedern, deren Federrate nach eigener Darstellung von einem Computer je nach gewählter Ausstattung gewählt wurde. Mehrfach wurde auf eine weiche Abstimmung der Federung hingewiesen, was Buick-Kunden wohl erwarteten.1973 Buick Apollo Coupé (Werkbild)
1973 Buick Apollo Coupé (Werkbild)
Buick Apollo Lineup 1973: Sedan, Hatchback, Coupé (Werkbild)
1973
Das Modelljahr begann bei Buick am 21. September 1972, der Apollo erschien aber erst am 12. April 1973 und war damit eine nachgeschobene Baureihe. Die optischen Unterschiede zu den Schwestermodellen der anderen Konzernmarken waren gering. Der Apollo erhielt eine schlichte, rechteckige Kühlermaske mit integrierten [font=Times New Roman]Blinkern und Positionsleuchten. Die M[/font][font=Times New Roman][font=Times New Roman]aske wurde von einzelnen Rundscheinwerfern in einem rechteckigen Zierrahmen flankiert. In der Mitte des Kühlergrills prangte ein grosses Buick-Wappen. Ma[/font]rkentypisch waren die schmalen, liegenden Rückleuchten und vor allem die Zierelemente auf den vorderen Kotflügeln, die Lufteinlässe andeuteten, aber funktionslos waren. In diesem Jahr wurden in den USA energieabsorbierende Stoßfänger vorn vorgeschrieben, die auch der Apollo erhielt.[/font]Wie die anderen Mitglieder dieser GM-Modellfamilie war auch der Buick Apollo als viertürige Limousine, zweitüriges Coupé oder dreitüriges Kombi-Coupé lieferbar. Kleinster erhältlicher Motor war der Chevrolet "250" Reihensechszylindermotor mit 4097 cm³ Hubraum, hydraulischen Stößeln, einer Verdichtung von 8,25 : 1, Einfachvergaser und 100 nhp (74 kW) Leistung bei 3600/min. Auf Wunsch war auch der Buick 350 V8-Motor mit 5735 cm³ Hubraum in je einer Version mit Doppel- oder Vierfachvergaser verfügbar. Ersterer leistete 150 nhp (110 kW) bei 3800/min und mit einer Verdichtung von 8,5 : 1. Die stärkere Version wird mehrfach erwähnt, Leistungsangaben dazu fehlen aber. Allerdings wird ein optionaler Buick 350 V8 mit 175 nhp (128 kW) erwähnt.
Erhältliche Sonderausstattungen umfassten das Automatikgetriebe Turbo Hydramatic TH 350, Servolenkung, Bremskraftverstärker, vordere Scheibenbremsen, elektrische Fenster- und Sitzverstellung, Klimaanlage, verschiedene Kunstleder- und Stoff-Innenausstattungen, Vinyldächer in verschiedenen Farben und dazu passende Seitenstreifen mit Vinyleinlage und chromfarbenen Randlinien, die den Eindruck von Luxus verstärkten. Sie verliefen von den Chromzierelementen auf den Kotflügeln die Flanke bis zum Heck. Ebenso gab es Chromzierleisten für die Seitenfenster und großflächige Chromverkleidungen im unteren Teil der Türen beim Zwei- und Dreitürer. Auch waren getönte Scheiben, verschiedene Naben- und Radkappen, sowie Weißwandreifen erhältlich, ebenso wie Sportspiegel links und rechts und verschiedene Radios und Achtspur-Tonbandgeräte. Die Radioantenne war zwischen den beiden Glasschichten der Windschutzscheibe untergebracht, daher war eine Außenantenne nicht notwendig. Die Sicherheitsausstattung umfasste eine Zweikreisbremsanlage mit zwei Hauptbremszylindern, Warnblinkanlage, ein gepolstertes Armaturenbrett, eine energieabsorbierende Lenksäule und versenkte Türgriffe innen.
Buick ging in der Werbung bemerkenswert offen mit Nachteilen um. Den für einen compact hohen Basispreis rechtfertigte man damit, dass dies ein eben ein Buick sei (traditionell die Marke des gehobenen Mittelstands) und auch das gegenüber Konkurrenzmodellen bis zu 250 kg höhere Gewicht sei auf markentypische Besonderheiten wie bessere Geräuschdämmung und Materialien zurückzuführen.
1974 Buick Apollo Sedan (TOCMP)
1974 Buick Apollo Coupé (Ar-Chief)
1974 Buick Apollo GSX Coupé (GSX_ 1974
Die Änderungen für das Modelljahr 1974 waren minimal. Es gab eine neue Kühlermaske mit einer breiten Chromlippe am oberen Abschluss und eine geänderte Motorhaube. An den technischen Spezifikationen änderte sich nichts. Der V8 350 kostete US$ 118.- Mehrpreis, mit Vierfachvergaser US$ 167.-. Innen gab es neue Sitzbezüge und optional erstmals Einzelsitze mit hohen Rückenlehnen ("bucket seats"). Zudem waren neu vier Aussenfarbtöne allein dem Apollo vorbehalten.
Neu war ein GSX-Paket für das Stufenheck-Coupé. Die Bezeichnung erinnert an die potenten Muscle Cars von 1969 und 1970, bot aber nur eine optische Aufwertung ohne technische Verbesserung. Für einen Aufpreis von US$ 96.- erhielt der Käufer ein weiß oder rot lackiertes Fahrzeug mit weißen Kunstlederbezügen. Diese hatten rot abgesetzte Nähte. Dazu kamen ein ein schwarzer (statt verchromter) Kühlergrill, besondere Zierstreifen, Bucket seats und andere Sonderausstattungen. Das GSX-Paket war auch mit dem Sechszylindermotor erhältlich.
Die Verkaufspreise waren 1974 deutlich erhöht worden.
1975 Buick Apollo Sedan und Skylark Coupé (Prospektbild)
1975Das Modelljahr begann am 27. September 1974. Die X-Bodies wurden komplett überarbeitet. Sie mirkten sachlicher und kantiger aber auch etwas braver. Bei Buick war der Apollo sogar das Modell mit den weitreichendsten Änderungen des Modelljahrs, wenn auch der Name nur noch für die viertürige Version verwendet wurde; die Coupés hiessen nun ja Skylark. Neben der neuen Kühlermaske mit feinen horizontalen Stäben gab es wiederum einzelne Rundscheinwerfer in einem rechteckigen Rahmen. Die Maske wurde von einem Chromstab über die ganze Breite unterteilt; optisch fand er eine Fortsetzung in den gleichermassen geteilten, wuchtigen Blinker- und Parkleuchteneinheiten. Diese sassen nun ganz aussen an der Kotflügelspitze und waren auch von der Seite zu sehen. Dadurch entfielen die vorderen Side Markers.
Die Baureihe bestand aus drei Ausstattungslinien. Das Basismodell war der Skylark S, der nur als Notchback Coupé angeboten wurde und ab US$ 3234.- angeboten wurde. Die mittlere Linie hatte keine Zusatzbezeichnung und bestand aus Skylark Coupé und Kombicoupé sowie dem Apollo Sedan. Alle drei waren auch in einer gehobenen S/R-Version erhältlich.
Außer in den Karosserievarianten gibt es zwischen Apollo und Skylark einen technischen Unterschied. So stand als Basismotorierung beim Apollo der bekannte Chevrolet-Sechszylinder mit nun 105 nhp (75 kW) Leistung bei 4000 U/min (Verdichtung 8,0 : 1) zur Verfügung, der Skylark erhielt stattdessen einen 3785 cm³ (231 c.i.) V6 mit 110 nhp (78 kW) bei 4000 U/min. Die Verdichtung betrug ebenfalls 8,0 : 1. Die V8-Optionen waren bei beiden die gleichen. Als Basis-V8 stand der Oldsmobile 260 mit 4261 cm³ (260 c.i.) zur Verfügung. Er leistete ebenfalls 110 nhp (81 kW). Der 5,7 Liter V8 blieb als Option mit Zwei- und Vierfachvergaser erhältlich. Die Leistung mit Zweifachvergaser war allerdings auf 145 PS bei 3800 U/min gesunken.
Den V6 hatte Buick aus seinem V8 abgeleitet und gleichzeitig mit dem Skyhawk eingeführt. Das Triebwerk war sehr erfolgreich und wurde in weiter entwickelter Form, etwa als Buick 3800, noch viele Jahre verwendet.
1976 Buick Skylark (Prospektbilder)1976
Die Bezeichnung Apollo entfiel, die Aufteilung in drei Ausstattungslinien wie im Vorjahr blieb jedoch erhalten. Der V6 löste den Reihensechser ganz ab, aber alle Versionen konnten weiterhin mit dem Olds- oder Chevrolet-V8 bestellt werden. Das Erscheinungsbild wurde nur geringfügig verändert. Die Kühlermaske erhielt nun schmale horizontale Stäbe, die horizontale Unterteilung wurde jedoch beibehalten.
1978 Buick Skylark Coupe (Wikipedia)
1978 Buick Skylark Coupe (Wikipedia)
1978 Buick Skylark Coupe (Wikipedia)
1977 bis 1979
Die Front wurde dezent überarbeitet. Die obere Chromlippe der Kühlermaske formte die Silhouette der Motorhaube nach und es gab zwei horizontale Stäbe im Grill. Entsprechend waren auch die Blinker unterteilt. Neben dem bekannten V6-Motor standen nun drei V8-Motoren in vier Leistungsstufen zur Verfügung: 4933 cm³ mit 135 PS (99 kW), 4998 cm³ mit 145 PS (107 kW), 5735 cm³ mit 155 PS (114 kW) und 5735 cm³ mit 170 PS (125 kW). Im Folgejahr gab es keine stilistischen Veränderungen; nur der 4,9 l-V8 entfiel. Der Skylark S/R hiess nun Skylark Custom.
1979 wurde die Fahrzeugfront noch einmal überarbeitet: Der Kühlergrill war nun in vier Elemente unterteilt. Der V6 leistete nun 115 PS (85 kW), der 5,0 l-V8 130 PS (96 kW) und der 5,7 l-V8 165 PS (121 kW).
Von 1976 bis 1980 wurde der Skylark mit 350 V8 auch im Iran montiert.