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Ultimativer Adventskalenderfred 2018

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kwk36
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Ultimativer Adventskalenderfred 2018

Beitrag #31 von kwk36 » 07.12.2018, 18:05

Ganz tolles Auto. Schöne Linie, stimmig. Könnte mir gefallen.

Life should not be a journey to the grave with the intention of arriving safely in a well preserved body but rather sliding in, shotglass in one hand, cell phone in the other, body thoughly used up and totally worn out screaming WooooooHoooooo WHAT A RIDE!!!!!!!!!!


"In any conflict between Physics and Style, Physics always wins"



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Beitrag #32 von chief tin cloud*RIP* » 08.12.2018, 03:56

Bild  Samstag, 8. Dezember 2018


   


Bild   Liebe Gemeinde,   Bild

Vor 110 Jahren gelangte erstmals ein Automobil über einen Versandhauskatalog in den Handel. Der Adventskalenderfred geht dieser Geschichte nach, vermag aber nicht genau zu klären, welches von zwei möglichen Unternehmen tatsächlich das allererste war. Eines hat einen - entfernten - Bezug zu den Duesenbergs...



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Der Reihe nach. 1905 gründete William O. Galloway (1877–1952) in Waterloo, Iowa, einen Versandhandel für einen von ihm mit erfundenen Karren, der handgezogene Eggen zu Aufsitzgeräten machte und offenbar die Arbeit sehr erleichterte. Er war so erfolgreich, dass er bald weitere Agrartechnik und Stationärmotoren ins Programm aufnehmen konnte. Letztere dienten Farmern und Handwerkern als Stromgeneratoren und Antrieb für ihre Geräte. Ab 1908 verkaufte er auch ein Auto. Der Galloway T-1705, besser bekannt als Galloway's Auto Transport, war ein Highwheeler. Das ist ein Fahrzeugtyp, vor dem Euer Adventskalenderfredredaktor die geneigte Leserschaft eigentlich verschont. Die Kurzbeschreibung: Highwheeler sind bewusst einfach konstruierte, kutschenähnliche Motorfahrzeuge mit riesigen, oft eisenbereiten Rädern (idR um 40 Zoll) und einem funktionalen Aufbau mit minimalem Schmuck. Die Bauart übernahm Elemente des Farm wagon. Das sind die aus unzähligen Western bekannten Fuhrwerke, die auf fast jeder Farm zu finden waren. Der typische Highwheeler hatte einen Zweizylinder-Boxermotor unter dem Wagenboden und Kettenantrieb. Seltener waren Ausführungen mit Dampf- oder Elektroantrieb, und einige Hersteller setzten den Motor vorn unter eine Haube.


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Anzeige für einen Galloway 5 HP Stationärmotor. Im Versandkatalog kostete er $ 119.50 oder $ 130.00 al Portable, also auf einem Karren. Galloway bot 30 Tage Rückgaberecht.





Galloway's Auto Transport wurde von der Dart Manufacturing Co. in Waterloo hergestellt, einem Unternehmen mit etwas nebulöser Vorgeschichte. Euer Adventskalenderfredreaktor vertritt die wohlbegründete aber leider unbewiesene These, dass es die vormalige Motor-Truck Sparte eines gleichnamigen Unternehmens in Anderson, Indiana war. Je nach dem welcher Quelle man glauben will, war das entweder ein 1890 gegründeter Fahrradhersteller oder ein Motoren- und Fuhrwerkbauer. Er wurde wahrscheinlich nur zum Teil von Galloway übernommen, denn er ist einerseits noch bis 1910 in Anderson nachweisbar und anderseits ab 1907 auch in Waterloo, wo Galloway die Produktionsanlagen in die ehemaligen Waterloo Motor Works brachte.


Ein interessanter Ort: Hier war - mit wenig Erfolg - ein Lizenznachbau des Duryea gefertigt worden. Nach Dart kam die Maytag-Mason Motor Co. - in der die Duesenbergs noch kurz tätig waren - und danach die Mason Motor Co.- mit Fred Duesenberg als Mieter eines Teils der Fabrik, in dem er Rennwagen vorbereitete. Danach kamen die Waterloo Gasoline Engine Co. und mit ihr der Traktor Waterloo Boy, der ein großer Erfolg wurde. Das Unternehmen wurde 1918 von John Deere übernommen und ermöglichte dem damals bereits 80 jährigen Unternehmen den Einstieg in den Traktorenbau.
  


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Cover des Galloway-Katalogs von 1917. Autos waren zwar nicht mehr drin, aber Traktoren.




Was war nochmal as Thema? Ach so, ja. Der Auto-Transport wird als "Farm wagon mit Express-Aufbau" beschrieben. "Express" ist eine damals übliche Bezeichnung für Pritschenwagen. Der Kunde konnte das Fahrzeug zu einem Preis von US$ 570,- aus Galloways Versandkatalog bestellen. Es wurde betriebsbereit und mit zwei Öllampen, Rücklicht, Ballhupe und einem Satz Bordwerkzeug ausgeliefert. Gegen einen Mehrpreis von US$ 12,- war eine zusätzliche, abnehmbare Sitzbank erhältlich. Der relativ hohe Preis erklärt sich auch aus den verwendeten Materialien wie dem eisernen Fahrgestell und der Anwendung von Qualitätskugellagern der Hyatt Roller Bearing Co. Die Nutzlast betrug 1500 lb (ca. 1300 kg) respektive 1000 lb (ca. 900 kg) mit montierter Sitzbank.


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Anzeige für den Galloway Auto-Transport



Der T-1705 hatte einen Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor mit Thermosiphonkühlung. Er stammte wahrscheinlich aus einer seiner von Gallloways Firmen. Die Ventile waren austauschbar; d. h., sie mussten nicht individuell an den Zylinder angepasst werden. Der Hubraum betrug 141,9 c.i. (2325 cm³) bei 4,25 Zoll (108 mm) Zylinderbohrung und 5 Zoll (127 mm) Hub. Die Leistung wird unterschiedlich angegeben. Der Hersteller vermerkte 14,4 h.p. als "tatsächliche" Leistung und 18–22 h.p. als "entwickelte" Höchstleistung.




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Das angegebene Baujahr 1902 für diesen T -1705 kann nicht stimmen. Es liegt zwischen 1908 und 1910.



So, genug geplaudert für heute. Es bleibt nur noch nachzutragen, dass Dart nach dem T-1705 noch eine lange Karriere hatte. Es folgten Orts-, Besitzer- und Namensänderungen. Bis in die 1930er Jahre entstanden Trucks, danach wurde das Unternehmen einer der Marktführer für überschwere Muldenkipper.



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Ein Dart-Kipper aus den 1970ern.


 
Bilder Wikipedia, Trombinoscars und gasenginemagazine.com
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Beitrag #33 von chief tin cloud*RIP* » 09.12.2018, 03:36

 


BildSonntag, 09. Dezember 2017





Bild   Liebe Gemeinde,   Bild




Wie immer steckt hinter dem Türchen zum Sonntag ein besonderer Leckerbissen. Nachdem Euer Adventskalenderfredredaktor gestern wieder einmal von seiner Begeisterung mitgerissen wurde, ist es nun wieder Zeit,  Euch zu begeistern. Euer Adventskalenderfredredaktorhat sich dazu eine Designerpersönlichkeit ausgesucht, deren Werk sehr bekannt ist.

Kurz und gut: Der Adventskalenderfred stellt euch den den Automobil- und Industriedesigner Tom Tjaarda vor.


Mit vollem Namen hiess er Stevens Thompson Tjaarda Van Starkenberg, geboren am 23. Juli 1934 in Detroit, gestorben am  1. Juni 2017 in Turin. Sein Geburtsort Detroit weist bereits auf die Tätigkeit seines Vaters hin: Der gebürtige Niederländer war Ingenieur bei Fokker gewesen, im WW1  Kampfpilot, flog danach für KLM und ging dann in die USA – als Automobil- und Industriedesigner.  Er arbeitete für Briggs, wo er den selbsttragenden, aerodynamischen Sterkenburg-Wagen entwickelte. Eine stark überarbeitete und alltagstauglichere Version ging als Lincoln Zephyr in die Automobilgeschichte ein.

Das Talent vererbte sich offensichtlich auf den Sohn. Tom Tjaarda studierte an der Universität von Michigan Architektur und Industriedesign. Noch in dieser Zeit machte ihn einer seiner Professoren mit Luigi Segre bekannt, der zu dieser Zeit die Carrozzeria Ghia leitete. Nach seinem Abschluss konnte er somit seine ersten beruflichen Sporen in einem der führenden Studios verdienen.


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Jungdesigner backen anfangs etwas kleinere Brötchen. Tjaarda gehörte zum Team, das den VW-Karmann Typ 34 entwarf. Er selber war zuständig für die Heckpartie dieses Fahrzeugs. Die erste Alleinverantwortung hatte Tjaarda für eine Coupe-Version des Innocenti 1100.



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Zwischen 1961 und 1965 war Tjaarda bei Pininfarina beschäftigt. 1963 entwarf er das Coupe Rondine auf der Basis der Corvette C2. Das Fahrzeug gehörte bis 2008 zur Sammlung des Hauses. Es inspirierte den Kollegen beim Entwurf des Iso Grifo.


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Auch der Ferrari 330 GT 2+2 stammt aus seiner Feder. 



Nach Pininfarina waren seine nächsten Stationen OSI und Italdesign. Hier blieb er nur kurz, dann kehrte er bevor 1968 zu Ghia zurück. Das Unternehmen war inzwischen von Alejandro de Tomaso übernommen worden und Tjaarda hatte somit grossen Einfluss auf das Design der Marke. Zu seinen Entwürfen gehören auch der Pantera von 1971 und der Longchamps von 1974. Beide entstanden nach der Übernahme des Studios durch Ford.



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Bevor Tjaarda Ghia 1977 verliess, entstanden so unterschiedliche Autos wie der Ford Maverick und sein am meisten verbreiteter Entwurf, der erste Ford Fiesta.


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Ford Maverick Grabber 1970 und 1973


Seine neue berufliche Herausforderung war ein begehrte Position in der Industrie. Von 1977 bis 1981 leitete er das Centro Stile von Fiat in Turin. Das Design des Lancia Y10 stammt von ihm.



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 Ab 1982 war Tjaarda vorübergehend für Rayton Fissore tätig. 1984 gründete er Dimensione Design in Turin, das später in Tjaarda Design umbenannt wurde. Iegendwann um 1980 fand er auch noch die Zeit, den kurzlebigen Chrysler Imperial zu entwerfen, der 1981 erschien.

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Beitrag #34 von EscortDriver97 » 09.12.2018, 11:15

Sehr interessantes Türchen! :Doppeldaumen:  Auch wieder sehr vieles dabei, dass ich noch nie gesehen habe. So einen Ferrari hätte ich nie erkannt. 
PS: Michael heute  ist erst der 9. Dezember ::D:
Gruß Dominik
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Beitrag #35 von witeblax » 09.12.2018, 13:47

EscortDriver97 hat geschrieben:
PS: Michael heute  ist erst der 9. Dezember ::D:

...habs auf den 09. Dez geändert :eek: und dabei Blut und Wasser geschwitzt, versehentlich was zu verändern und hatte Mega-Angst, dass MIR wieder mal irgend ein Forumsabsturz passiert  :pfeiff: 
Glück gehabt! Danke @Chief für das Adventstürchen!
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Beitrag #36 von Hightower » 09.12.2018, 14:33

Unglaublich, mein erstes Auto stammte aus der Feder dieses Industriedesigners...der Ford Fiasko.
Grüßle
Andy

Och, die paar Schritte kann ich auch fahren...

'75 Chevelle Malibu Classic Wagon, '98 Grand Cherokee 5,9i, '22 Dacia Jogger Extreme+ 100 ECO-G LPG
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Beitrag #37 von witeblax » 09.12.2018, 15:31

Hightower hat geschrieben:Unglaublich, mein erstes Auto stammte aus der Feder dieses Industriedesigners...der Ford Fiasko.

DAS war auch ein Schock für mich! Diese biedere Form aus Meisterhand!
Was mir aber auch sofort aufgefallen ist, war die Ähnlichkeit der Frontpartie vom DeTomaso Longchamp mit dem späteren Ford GRANADA
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Beitrag #38 von chief tin cloud*RIP* » 10.12.2018, 02:40

Bild  Montag, 10. Dezember 2018


   


Bild   Liebe Gemeinde,   Bild


Danke für die Datumskorrektur.

Das heutige Türchen ist ein Nottürchen. Euer Adventskalenderfredredaktor hat wohl etwas zu doll in die Tasten gehauen. Er hat eine harmlose aber sehr unangenehme Muskelzerrung, die sich nicht gut verträgt mit Patientenhebern. Kurz - er ist bettlägerig.



Trotzdem gibt es ein Türchen. Für ein Konzeptauto, das nicht für die grossen Shows gebaut wurde, sondern als Ideenträger und Demonstrationsobjekt für Kunden.


Den Auftrag erteilte Vincent Bendix 1932. Damit das Kind einen Namen bekam, hiess die Projektgruppe Steel Wheel Corporation, doch unter diesem Begriff konnte sich kaum jemand etwas vorstellen. Das Team bestand aus Bendix-Technikern und wegen der Krise in ihrem Unternehmen entlassenen Ingenieuren von Studebaker.


Das Auto ist schlicht als Bendix Sedan bekannt. Bendix bezahlte $ 84'000 obwohl eine Serienfertigung nie vorgesehen war.

Das Auto wurde 1934 vorgestellt. Auffällig ist die Ähnlichkeit mit dem Chrysler Airflow.

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1932 Chrysler Trifon concept



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1932 Chrysler Airflow concept
 

Eine Liste der Innovationen

Frontantrieb
Vakuum-elektrische Gangschaltung
Unabhängige Radaufhängung mit Schraubenfederung rundum
Hydraulische Bremsen
Radkappen mit Öffnungen zur Bremsenbelüftung
Bendix Startix Anlasser
Bendix-Kreuzgelenke
Aerodynamische Karosserie
Innenbelüftungssystem
Uhr im Lenkrad




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Der Motor war ein unauffälliger Continental Six mit 170 c.i. und 84 bhp. 



Das Auto wurde gebaut um potentiellen Kunden die Angebote des Konzerns zu demonstrieren und nie auf den grossen Messen gezeigt. 1935 war es in Europa.

Im zweiten Weltkrieg wurde es eingelagert. 1974 kam es in die Lobby von Bendix. Danach kam es ins Studebaker National Museum in South Bend IN.


Die Bendix Corporation ging in Honeywell International auf.





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Beitrag #39 von Ralf » 10.12.2018, 17:39

wieder sehr interessante und gut recherchierte "Türchen", danke
Es bereitet immer wieder Freude, diese zu lesen .
Gruß Ralf
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Der Clown ist die wichtigste Mahlzeit des Tages !!!
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Beitrag #40 von chief tin cloud*RIP* » 11.12.2018, 04:03

Bild  Dienstag, 11. Dezember 2018


   


Bild   Liebe Gemeinde,   Bild



zum gestrigen Türchen werden Euch später weitere Infos nachgereicht.



Erst eines der zwei potentiell ersten Autos, die über den Versandhandel vertrieben worden sind, konnte vorgestellt werden.


Heute folgt mit dem Sears Motor Buggy der zweite.




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Das Unternehmen wurde 1886 von Richard Warren Sears in Minneapolis, Minnesota gegründet und zog 1893 um nach Chicago, wo es fortan blieb. Sears & Ropebuck  war ein Pionierbetrieb des Versandhandels und jahrzehntelang eine feste Größe auf dem Markt. In ländlichen Haushalten der USA soll der Versandkatalog zeitweise das zweitwichtigste Buch nach der Bibel gewesen sein. Seit 2004 war es, gemeinsam mit der Einzelhandelskette Kmart, eine Tochtergesellschaft der Sears Holdings Corporation. Tragischerweise musste Sears in diesen Tagen Insolvenz anmelden. 



Sears führte zweimal in seiner Geschichte komplette Autos im Katalog: 1908 bis 1912 den Sears Motor Buggy und 1952 bis 1953 den Allstate Four und Six. Letztere waren von der Kaiser-Frazer Corporation für Sears konfektionierte Versionen des Kompaktwagens Kaiser Henry J, ausgestattet mit vielen Komponenten und Ausstattungsdetails aus dem Sears-Katalog.


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1952 Allstate


Für manche Automobilhistoriker war das Jahr 1908 das wichtigste in der Geschichte der Motorisierung in den USA, weil Ford das Modell T einführte und Sears, Roebuck & Co. erstmals ein Automobil über den Versandhandel vertrieben. Vieles spricht dafür, dass sie recht haben...
 

Auch der Sears Motor Buggy ist ein Highwheeler. Wir erinnern uns: Das sind die bewusst einfach konstruierten, kutschenähnlichen Motorfahrzeuge mit riesigen, eisenbereiften Rädern, gerne als Farm wagon oder Runabout a.k.a. Motor Buggy aufgebaut waren. Eigentlich gibt es zwei dieser Buggies und möglicherweise sogar drei. Das kommt so: Mehrere Quellen nennen einen solchen Wagen mit MJ 1906.



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Je ein Sears Motor Buggy von 1906 in den USA und in Deutschland. Wie wir sehen werden, kann es sich nicht um das Katalog-Modell handeln. Sowohl das Denver Transport Museum wie auch das Automuseum Dr Carl Benz sind seriöse Adressen, sodass es eigentlich wenig Zweifel am Jahrgang geben kann.








Der Sears Motor Buggy war von Alvaro S. Krotz entworfen worden. Krotz war ein Erfinder und Konstrukteur, der Patente zu Elektrotechnik, Reifenproduktion und Motorenbau hielt und zuvor in Springfield, Ohio, das Krotz-Elektroauto produziert hatte. Im September 1907 lief der Prototyp, er noch existiert.




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1907 Krotz Motor Buggy


Richard Sears legte großen Wert auf eine einfache und robuste Konstruktion sowie einen günstigen Verkaufspreis. Obwohl mit seinem Unterflurmotor, einem Lenkhebel statt Lenkrad, Friktionsgetriebe und gummibereiften Kutschenhrädern bereits technisch überholt, erschien ein Highwheeler die richtige Lösung.







zuzuordnen ist, orientierten sich an den ebenfalls sehr verbreiteten ein- und zweispännigen Pferde-Buggies zum Transport von zwei Personen. Highwheeler hatten typischerweise einen Zweizylinder-Boxermotor unter dem Wagenboden und


 


Das Auto mag technisch wenig anspruchsvoll gewesen sein, die Geschichte dahinter ist sehr wohl erzählenswert.




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Diese Anzeige im Des Moines Homestead vom 1. April 1909 zeigt Pferde- und Motot-Buggies.





Die Produktion des Sears Motor Buggy wurde 1908 bei der Hercules Buggy Company in Evansville, Indiana aufgenommen. Deren Gründer, William Harvey McCurdy (1853-1930), war ein enger Freund von Richard Sears. Erstmals wurde das Fahrzeug im Herbst 1908 im Katalog Nr. 118 der Sears, Roebuck & Co. angeboten und dort als Artikel Nummer 21R333 und 21R444 geführt. Diese erste Ausführung hatte 10 HP Leistung.






Ab 1910 waren die Sears Motor Car Works für die Produktion verantwortlich. Diese praktisch identischen Fahrzeuge hatten 14 HP Leistung. Das war eine eigens dafür gegründete Sears-Tochtergesellschaft. Sie endete 1912 nachdem eine interne Kostenkontrolle ergeben hatte, dass die verlangten Preise nicht einmal die Herstellungskosten deckten. Darauf wurde die Produktion eingestellt und die Sears Motor Car Works aufgelöst.



Einen großen Teil der Maschinen und Einrichtungen übernahm der Zulieferer Lincoln Motor Car Works in Chicago (kein Bezug zur aktuellen Marke Lincoln), der die Produktion noch ein Jahr fortsetzte. Diese Fahrzeuge wurden nicht mehr über den Sears-Katalog angeboten. Dieser listete wenig später über 5000 Ersatz- und Zubehörteile für den Ford Modell T auf.





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Sears-Werbeflyer vom Frühling 1909.
 



Wer auf das Angebot im Katalog reagierte, erhielt eine Broschüre zugestellt. Kam der Deal zustande, wurde die Sears-Fahrzeuge zum Kunden geliefert. Sie kamen in Transportkraten an und der Kunde brauchte nur die beiliegenden Räder, Kotflügel und weiteren Accessoires zu montieren und die Flüssigkeiten aufzufüllen ehe er losfahren konnte. Eine Gallone (ca. 3,8 Liter) Benzin wurde mitgeliefert, allerdings musste er sich danach selber um Wartung und Unterhalt kümmern.


Anders beim Mitbewerber Galloway. Größere Maschinen und Geräte, Fahrzeuge und Traktoren mussten aber vom Kunden in Waterloo abgeholt werden. Zu diesem Zweck richtete William Galloway um 1910 den Galloway Agricultural Club ein, in dem auswärtige Kunden kostenlose Unterkunft und Mahlzeiten fanden. Das Gebäude maß ca. 61 × 18 Meter und war behaglich eingerichtet.



 


Fotos searsmotorbuggy.com, Wikipedia, Ar-Chief
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Beitrag #41 von blackmagic57 » 11.12.2018, 23:15

Wenn ich mir die durchhängenden Antriebsketten so betrachte, kann ich mir gut vorstellen, daß die wohl öfters mal abgesprungen sind.
Mit solchen Kutschen zu fahren war sicher auch richtig Arbeit, besonders auf Feldwegen und Schotterpisten.
´
Wenn eine Fliege auf deinem Hoden landet wirst du lernen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen. :fiesgrins:


Cadillac, what else? :rolleyes: :arrow: zu meinem ´57 Cadillac Resto-Thread
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Beitrag #42 von chief tin cloud*RIP* » 12.12.2018, 02:54

Auf Wikipedia kämpfe ich gerade darum, dass die Kardanwelle als Fortschritt gesehen wird gegenüber der Kette - schliesslich ist das Prinzip ja schon lange bekannt :kapitulieren: 

hier
findest Du Fotos von der Funktionsweise am Prototypen. Es gab unzählige Gründe, warum so ein Ding nicht lief...
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Beitrag #43 von chief tin cloud*RIP* » 12.12.2018, 02:59

Bild  Mittwoch, 12. Dezember 2018


   


Bild   Liebe Gemeinde,   Bild

 

heute geht es darum:





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Ladies, and Gentlemen, das heutige Adventskalenderfredtürchen öffnet sich also für den Brockway B666 Army Truck, gebaut von 1942 bis 1945. Selbstverständlich kennt Euer Adventskalenderfredredaktor seine eng gesetzten technischen Grenzen und er hofft, dass Ihr weitere Fakten beitragen mögt und ihm auf die Finger klopft, wenn er Unsinn erzählt...




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Das traditionsreiche Unternehmen hatte seinen Sitz in Cortland NY. Es bestand von 1875 bis 1912 als Brockway Carriage Works und von 1912 bis 1977 als Brockway Motor Company. Bereits 1909 waren die die ersten Motor-Trucks hergestellt worden. Sie waren stark an die Chase-Highwheeler angelehnt. Die Reorganisation erfolgte durch George Brockway, den Sohn des Gründers.

 
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1945 Brockway 6x6 tractor.



Brockway stellte im 2. Weltkrieg den B666 (6-ton, 6×6) Heavy Truck her. Ein sehr ähnlicher Vorgänger war ab 1941 von Corbitt und White produziert worden, der ebenfalls standardisierte B666 wurde auch bei Mack und Corbitt gebaut.


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1944 Brockway C666 (G690) „Quickway“

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1944 ALF-Brockway F666 Fire Engine


Die meisten dieser Trucks wurden zum Warentransport oder als Artillerie-Zugmaschine verwendet. Andere Varianten wurden ausgerüstet für den Einsatz als Feuerwehr, Tankzug, Werkstattwagen, Kranwagen (C666 Quick Way crane) oder hoch spezialisierte Brückenlegefahrzeuge wie den G547 „Treadway“ und G690 „Quickway“. Die Bezeichnung B666 Daybrook M-II-A bridge erector ist wohl eine interne von Brockway. Die Fahrzeuge führten die Brückenbestandteile auf einem 4-ton-Hebezug. Insgesamt wurden 3075 dieser Brückenleger gebaut. Brockway steuerte 1166 davon bei. Führt man sich vor Augen, wie viele Brücken im Krieg zerstört wurden, kann man sich ausmalen, welche Bedeutung diesen Fahrzeugen zukam.



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1943 Brockway C666 (G690) „Quickway“



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Diese Trucks waren, wie erwähnt, standardisiert und wurden auch bei Mack und Corbitt gebaut. Alle hatten Hercules HXD Benzinmotoren mit 6 Zylindern, 855 c.i. (ca. 14.0 Liter) Hubraum und leisteten 165 bis 202 HP hp (151 kW) @ 2150 U/min; das Drehmoment betrug 642 lbf⋅ft entsprechend 870 N⋅m @ 900 U/min.

Der Brückenleger war 9,47 m lang, 2,59 m breit, wog leer 12 t und maximal 17,5 t. Er hatte zwei Benzintanks mit total 185 l. 

 
Dass es wenige technische Änderungen gab, war gewollt und diente der Vereinfachung von Logitik und Wartung. Es ist aber auch ein Hinweis auf die seriöse Konstruktion. Die einzige größere Veränderung erfuhr der B666 Mitte 1941, als das Fahrerhaus von der geschlossenen zivilen Ausführung auf die offene Armeeversion umgestellt wurde.




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Mit etwas Glück kann man einen Brockway B666 fürs Büchergestell finden. Dinky Toys France produzierte in seiner Armee-Serie den Brückenleger als funktionstüchtiges Modell mit der Nummer 884. Es müsste im üblichrn LKW-Sammlermassstab 1:50 gehalten sein.







 




1956 wurde das Unternehmen von Mack übernommen und bis zur Schliessung 1977 als Division geführt. Es war sehr stark mit der Stadt Cortland verbunden. Jährlich findet dort ein Markentreffen statt.
 


Fotos balmoralgreen.com, monroemarauders.com, coachbuilt.com, Wikipedia, Ar-Chief
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Beitrag #44 von witeblax » 12.12.2018, 07:54

Was für ein Truck!!!
... ist bekannt ob der Servounterstützung für die Lenkung hatte? :eek:
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Beitrag #45 von v8.lover » 12.12.2018, 11:51

Yeah - Nutzfahrzeuge!  :cool:  :hearts:

Ohman, was die gesoffen haben müssen. Das würde ja theoretisch voll nach 'ner Impco-Gasanlage schreien. ::D: 

Na - an dieser Stelle jedenfalls auch von mir VIELEN DANK für den Adventskalender mal wieder. :drueck:  Komme leider kaum hinterher mitm Lesen... ::o:
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