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Continental Mk II

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Kidi
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Continental Mk II

Beitrag #1 von Kidi » 19.12.2009, 20:01

Hallo Foristen,
hat jemand Informationen zum Continental MK II, die über das, was bei Wikipedia steht, hinausgehen? Es scheint mir bei diesem Wagen wie beim Ungeheuer von Loch Ness zu sein. Alle meine Quellen kennen den Wagen, wissen, daß es ihn gegeben hat, schweigen sich aber ansonsten aus.
Vielleicht gibt es ja unter Euch jemanden, der mir bei meiner Suche helfen kann.
Gruß
Kidi
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Beitrag #2 von chief tin cloud*RIP* » 19.12.2009, 22:42

Was möchtest Du denn wissen? V8-Schlucki ist Lincoln-Continental-Experte und ich weiss auch das eine oder andere darüber. Eine Zusammenfassung der Conti-Mark-Geschichte findest Du auch hier (Unter History. War mal n Adventskalendertürchen in einem Forum vor unserer Zeit :rolleyes: )
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Beitrag #3 von Kidi » 20.12.2009, 09:56

chief tin cloud schrieb: Was möchtest Du denn wissen? V8-Schlucki ist Lincoln-Continental-Experte und ich weiss auch das eine oder andere darüber. Eine Zusammenfassung der Conti-Mark-Geschichte findest Du auch hier (Unter History. War mal n Adventskalendertürchen in einem Forum vor unserer Zeit :rolleyes: )


Erst einmal vielen Dank für den Link. Dort konnte mir schon eine wichtige Frage beantwortet werden.:)
Was ich sonst noch wissen will? EINFACH ALLES!!!:D
Im Grunde geht es mir darum, herauszufinden, wie man bei der FoMoCo auf die so großartige wie desaströse Idee gekommen ist, ein dergestalt herausragendes Auto auf den Markt zu bringen. Es paßte doch von seiner schlicht-eleganten Formgebung etc. überhaupt nicht in die Zeit, in der zumindest in den USA eher "barocke" Prachtentfaltung mit viel Chrom üblich war. Auch in Europa findet sich meines Wissens kein einziger wirklich vergleichbarer Wagen. Alles, was den MK II so "europäisch" anmuten läßt, kam doch erst Jahre später auf den Markt (vielleicht ist mir aber nur etwas entgangen).
Aber das ist es leider noch längst nicht:
Was läßt sich zur Innenausstattung sagen?
Ist es richtig, daß Engel/Oros verantwortlich für das Design sind und der Karosseriebau (größtenteils) von Mitchell-Bentley besorgt wurde?
Gibt es Informationen darüber, welche Konsequenzen Ford aus dem Scheitern des MK II gezogen hat?
Gibt es heute Exemplare in Europa? (Insgesamt sollen ja noch ca. 1500 existieren)
Du siehst: Fargen über Fargen!
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Beitrag #4 von chief tin cloud*RIP* » 20.12.2009, 11:27

Kidi schrieb:
Im Grunde geht es mir darum, herauszufinden, wie man bei der FoMoCo auf die so großartige wie desaströse Idee gekommen ist, ein dergestalt herausragendes Auto auf den Markt zu bringen. Es paßte doch von seiner schlicht-eleganten Formgebung etc. überhaupt nicht in die Zeit, in der zumindest in den USA eher "barocke" Prachtentfaltung mit viel Chrom üblich war. Auch in Europa findet sich meines Wissens kein einziger wirklich vergleichbarer Wagen. Alles, was den MK II so "europäisch" anmuten läßt, kam doch erst Jahre später auf den Markt (vielleicht ist mir aber nur etwas entgangen).

Aber das ist es leider noch längst nicht:

Was läßt sich zur Innenausstattung sagen?

Ist es richtig, daß Engel/Oros verantwortlich für das Design sind und der Karosseriebau (größtenteils) von Mitchell-Bentley besorgt wurde?

Gibt es Informationen darüber, welche Konsequenzen Ford aus dem Scheitern des MK II gezogen hat?

Gibt es heute Exemplare in Europa? (Insgesamt sollen ja noch ca. 1500 existieren)


Ja, gibt es. Ich habe selber schon welche gesehen.
Die Idee geht darauf zurück, dass Kunden immer wieder nach einem Nachfolgerfür den ersten Conti gefragt haben (1940-48). Studie gibt es seit Anfang 50er Jahre. 1953 kamen die "Dream Cars" von GM mit Eldorado, Skylark, Fiesta und dem nachgeschobenen Packard Caribbean. Ford hatte nichts ähnliches.
Am Design beteiligt war sicher auch John Reinhart, der 1952 von Packard gekommen war. Jedenfalls ist die Form zeitlos schön. Meines Wissens ist die Karosse handgedengelt wie einem Rolls und innen gab es eine spezielle Verarbeitung und besonders edles Leder.
Welche Konsequenzen dann gezogen wurden? Schon in der Planung liefen die Entwicklungskosten aus dem Ruder. Daher wurde das fertig entwickelte versenkbare Metalldach weggelassen und 1957-59 im Galaxie 500 Retractable rezykliert. Auch so verlor Ford an jedem Auto (das knapp $10,000 kostete) einen Tausendeer.
Konsequenzen im Marketing: Conti Mark III, IV und V 1958-60. Etwas weniger teuer, etwas näher am Lincoln. Als auch noch der Edsel den Bach runter ging wurde der Konzern 1961 umgekrempelt. Continental wurde wieder zu einem Lincoln-Modell dafür wurde der T-Bird zur Marke aufgewertet.
Und Cadillac kam 1958 mit dem Brougham. Anderes Konzept, ähnliche Preislage, viel mehr Probleme...
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Beitrag #5 von Kidi » 20.12.2009, 12:14

chief tin cloud schrieb: Ja, gibt es. Ich habe selber schon welche gesehen.
Die Idee geht darauf zurück, dass Kunden immer wieder nach einem Nachfolgerfür den ersten Conti gefragt haben (1940-48). Studie gibt es seit Anfang 50er Jahre. 1953 kamen die "Dream Cars" von GM mit Eldorado, Skylark, Fiesta und dem nachgeschobenen Packard Caribbean. Ford hatte nichts ähnliches.
Am Design beteiligt war sicher auch John Reinhart, der 1952 von Packard gekommen war. Jedenfalls ist die Form zeitlos schön. Meines Wissens ist die Karosse handgedengelt wie einem Rolls und innen gab es eine spezielle Verarbeitung und besonders edles Leder.
Welche Konsequenzen dann gezogen wurden? Schon in der Planung liefen die Entwicklungskosten aus dem Ruder. Daher wurde das fertig entwickelte versenkbare Metalldach weggelassen und 1957-59 im Galaxie 500 Retractable rezykliert. Auch so verlor Ford an jedem Auto (das knapp $10,000 kostete) einen Tausendeer.
Konsequenzen im Marketing: Conti Mark III, IV und V 1958-60. Etwas weniger teuer, etwas näher am Lincoln. Als auch noch der Edsel den Bach runter ging wurde der Konzern 1961 umgekrempelt. Continental wurde wieder zu einem Lincoln-Modell dafür wurde der T-Bird zur Marke aufgewertet.
Und Cadillac kam 1958 mit dem Brougham. Anderes Konzept, ähnliche Preislage, viel mehr Probleme...


Herzlichen Dank für Deine Informationen. Sie helfen mir weiter. :)
Der MK II wurde übrigens tatsächlich zu großen Teilen in Handarbeit erstellt.
Bleibt noch die Frage, ob es irgendwelche Referenzmodelle (europäisch/außereurop.) zu der Zeit gab oder ob er - wie ich annehme - wirklich ein Solitär ist.
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Beitrag #6 von chief tin cloud*RIP* » 20.12.2009, 15:58

Kidi schrieb: Herzlichen Dank für Deine Informationen. Sie helfen mir weiter. :)
Der MK II wurde übrigens tatsächlich zu großen Teilen in Handarbeit erstellt.
Bleibt noch die Frage, ob es irgendwelche Referenzmodelle (europäisch/außereurop.) zu der Zeit gab oder ob er - wie ich annehme - wirklich ein Solitär ist.


Die Produktionsmethoden waren von RR und den Vorkriegsklassikern kopiert.

Jeder Motor wurde eigens vom Fliessband ausgewählt, eingebaut, getestet, ausgebautm zerlegt, wieder zusammengebaut und wieder ins Auto gepackt. Sogar die Radkappen waren handgedengelt.
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Beitrag #7 von Kidi » 20.12.2009, 16:26

chief tin cloud schrieb: Die Produktionsmethoden waren von RR und den Vorkriegsklassikern kopiert.

Jeder Motor wurde eigens vom Fliessband ausgewählt, eingebaut, getestet, ausgebautm zerlegt, wieder zusammengebaut und wieder ins Auto gepackt. Sogar die Radkappen waren handgedengelt.


Der betriebene Aufwand war riesig. Es bestand ja auch der Anspruch, das luxuriöseste Auto seiner Zeit zu bauen.
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Beitrag #8 von chief tin cloud*RIP* » 20.12.2009, 23:02

Kidi schrieb: Der betriebene Aufwand war riesig. Es bestand ja auch der Anspruch, das luxuriöseste Auto seiner Zeit zu bauen.


Das wollten RR, Bentley und Facel-Véga auch. Talbot-Lago, Delage, Delahaye und Bugatti lagen da grad in den letzten Zuckungen..
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Beitrag #9 von Kidi » 21.12.2009, 17:22

chief tin cloud schrieb: Das wollten RR, Bentley und Facel-Véga auch. Talbot-Lago, Delage, Delahaye und Bugatti lagen da grad in den letzten Zuckungen..


Vielleicht sollten wir doch noch einmal auf das Design zu sprechen kommen, denn mir ist immer noch nicht klar, warum man sich in einer Zeit geradezu "explodierender Formen" für eine so klare, schlichte Linienführung entschieden hat. Genau darum, mag man sagen. Möglicherweise wollte man wirklich nur der üblichen barocken Prachtentfaltung einen ganz individuellen Stil entgegensetzen und hat sich damit letztlich nicht nur gegen den Massengeschmack gestellt, sondern auch noch gegen den der angepeilten Käuferschicht.
Ist Dir hierzu etwas bekannt?
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Beitrag #10 von V8-Schlucki » 22.12.2009, 00:40

Naja, Vergleich das Design doch mal mit den T-Birds `55 und `56 (Nur eben in Lincoln-Grösse)
Etwas europäische Einflüsse a`la Alfa, etc. dann die avisierte Kundschaft und das ergibt schon ein Bild.
Zu den Lincoln-Y-Blocks kann ich bei Bedarf auch noch etwas schreiben, den Rest (inkl. Retractable) hat der CHief ja schon sehr gut ausgeführt.
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Beitrag #11 von Kidi » 22.12.2009, 18:31

V8-Schlucki schrieb: Naja, Vergleich das Design doch mal mit den T-Birds `55 und `56 (Nur eben in Lincoln-Grösse)
Hat was für sich.
Etwas europäische Einflüsse a`la Alfa, etc. dann die avisierte Kundschaft und das ergibt schon ein Bild.
Zu den Lincoln-Y-Blocks kann ich bei Bedarf auch noch etwas schreiben, den Rest (inkl. Retractable) hat der CHief ja schon sehr gut ausgeführt.


Hab Dank für Deine Einlassungen.:)
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Allmentux
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Beitrag #12 von Allmentux » 27.12.2009, 14:15

Sio teuer ist er ja gar nicht...
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Beitrag #13 von chief tin cloud*RIP* » 29.12.2009, 16:05

Allmentux schrieb: Sio teuer ist er ja gar nicht...


Der sieht auf den Fotos nicht schlecht aus.

Wie bei Rolls (nen schönen 56er Silver Cloud kriegt man übrigens auch für das Geld): SEHR genau anschauen. E-Teile dürften sehr teuer sein.
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