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Studebaker Hawk (1956-1964)

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chief tin cloud*RIP*
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Studebaker Hawk (1956-1964)

Beitrag #1 von chief tin cloud*RIP* » 19.12.2011, 12:18

Auf dem Fahrgestell einer völlig neuen Modellgeneration hatte Raymond Loewy für Studebaker ab 1953 eine Reihe wunderschöner Coupés und Hardtops aufgelegt die in mindestens einer Variante in jeder der drei Baureihen Champion, Commander und President erhältlich waren. Die Hardtops übernahmen die frühere Bezeichnung Starliner.

Die grosse Neuigkeit 1955 war der President Speedster. Zwar blieben die bisherigen Hardtops ebenso im Programm wie die Coupé-Varianten mit B-Säule. Den Speedster aber gab es nur 1955. Gedacht als Antwort auf T-Bird und Corvette, bot er eine bessere Ausstattung und ein Intérieur mit
Diamond Stitch Leder. Der 1951 eingeführte hauseigene "Passmaster" V8 mit 259 ci (4244 ccm) war hier in seiner stärksten Ausführung 185 HP @ 4500/min Standard. Immerhin 2215 Käufern war das Package ab $3253 wert - ein Preis zu dem man locker auch ein Buick, Olds, Chrysler oder DeSoto Hardtop erhielt.

Studebaker ging den eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Das bestehende Chassis wurde weiterhin für die drei traditionsreichen Baureihen verwendet. Hardtops waren weiterhin erhältlich. Neu war aber ein eigenständiges Coupé das in mehreren Varianten angeboten wurde: Der Hawk.





1956 Studebaker Power Hawk Coupé (conceptcarz)




Einsteigermodell war der Flight Hawk. Er war ausschliesslich mit dem 185.6 ci (3041 ccm) des Champion 6 mit 101 HP lieferbar - und damit hoffnungslos untermotorisiert. Er kostete auch nur ab $1985 und bot, selbst mit einer B-Säule, dafür jede Menge Stil. Für den Export wurden offenbar sopgar einige Hardtops angefertigt.

Das nächsthöhere Modell in der Rangordnung des Hawk-Schwarms war das Power Hawk Coupé mit B-Säule und dem 259 ci "Passmaster" V8 der mittlerweile an den Commander weitergereicht worden war. Er leistete 170 HP @ 4500/min, ein optionaler 4BBL Vergaser kitzelte 185 HP aus diesem Motor. Der Power Hawk kostete ab $2100.










1956 Studebaker Sky Hawk Hardtop (conceptcarz)


Noch weiter darüber lag der Sky Hawk ab $2477, der nicht nur besser ausgestattet war und als Hardtop kam; sein neuer "Sweepstakes V8" (der auch im President eingesetzt wurde) hatte 289 ci (4736 ccm) und leistete 210 HP @ 4500/min resp. 225 HP als 4BBL. Es zeigte sich, dass dieser Motor damit sein Potential bei weitem noch nicht ausgeschöpft hatte.





1956 Studebaker Golden Hawk Hardtop (conceptcarz)


Es ging noch leistungsstärker denn darüber thronte als Flaggschiff der Golden Hawk. Dieses Hardtop erhielt den meisten Chrom, aufgesetzte Heckflossen - und am vorderen Ende des Doppelauspuffs den 352 ci V8 des Clipper Custom / Packard Executive mit 275 HP. Die damit möglichen, recht eindrückliche Fahrleistungen (wenn man das eigenwillige Fahrverhalten infolge der massiven Kopflastigkeit beherrschte) liess sich die Studebaker-Packard Corporation mit happigen $3987 bezahlen (Cadillac-Territorium!) und das exakt 4071 Mal.

Studebaker bewarb seine neuen Coupés als eine Art familientaugliche GT - was beiden Kategorien, zumindest in den leistungsschwächeren Varianten, eher nicht gerecht wurde. Der Begriff "Personal Luxury" war halt noch nicht erfunden - und was den Golden Hawk anbelangt, der Begriff "Muscle car" auch nicht. Der Sky Hawk war aber sicher das ausgewogenere Modell.






1957 Studebaker Golden Hawk Hardtop mit Heckflossen mit Goldelox-Applikation (conceptcarz)


1957 setzte Studebaker-Packard auf eine Straffung des Hawk-Programms was aus Gründen der katastrophalen finanziellen Situation unumgänglich war. Nach der Einstellung der Detroiter Operationen von Packard standen dessen V8-Motoren nicht mehr zur Verfügung. Der Golden Hawk erhielt stattdessen zum Sweepstakes 289 V8 serienmässig einen Paxton-Zentrifugalkompressor mit dem er ebenfalls auf die 275 HP (bei 4800/min) des Vorjahres kam. Der leichtere Motor lieferte auch deutlich ein deutlich weniger problematisches Fahrverhalten.









1957 Studebaker Silver Hawk Coupé mit den verschiedenen Farbschemen: Einfarbig, farbig abgesetzte Heckflossen, zweifarbig (alle: conceptcarz)



Der neue Silver Hawk mit B-Säule ersetzte alle anderen Hawk des Vorjahres. Er war mit dem Champion Six, dem Passmaster 259 und dem Sweepstakes 289 erhältlich, letzterer allerdings ohne den Kompressor. Ausserlich unterscheidet er sich durch die B-Säule, die fehlende Ausbuchtung der Motorhaube, Detailänderungen an den Heckflossen und einen Kofferraumdeckel ohne Metallapplikation vom Golden Hawk.





1958 Studebaker Golden Hawk Hardtop (conceptcarz)


1958 brachte nur Detailveränderungen. Die seitlichen Lufteinlässe an der Front erhielten nun das gleiche Gitter wie die Kühlermaske in deren Mitte unten das Hawk-Logo prangte.





1958 Packard Hawk Hardtop (Ar-Chief)


Für den Golden Hawk und damit das Hardtop war dies das letzte Modelljahr, allerdings gab es mit dem technisch identischen Packard Hawk einen internen Rivalen.





1959 Studebaker Silver Hawk Coupé (conceptcarz)




1959 wusste man bei Studebaker offenbar selber nicht genau was man mit dem Hawk anfangen sollte. Die grosse Neuheit war ohnehin der Lark (auf dem zurechtgestutzen Fahrgestell von 1953!). Der Personal Luxury kam als Hawk oder Silver Hawk, beide waren mit dem neuen 170 ci Six (90 HP) oder dem Sweepstakes V8 289, letzterer mit 180 oder 195 HP, erhältlich. Die Ausbuchtung auf der Motorhaube erhielt einen vorderen Chromabschluss, die Positionslampen wanderten vom Kotflügel auf die Stosstange, das Logo in der Kühlermaske nach unten rechts und wurde kleiner. Die Preise für den Six begannen ab $2360.





1960 StudebakerHawk Coupé (hubcapcafe)



Das Aufregendste was 1960 mit dem Auto geschah war der Zusammenzug auf ein einzelnes Modell, den Hawk. Er war nur noch als 289 V8 mit 210 oder 225 HP und ab $2650 erhältlich. 60er Zawks lassen sich an drei schmalen Streifen am vorderen Ende der Flossen identifizieren.





1961 StudebakerHawk Coupé (conceptcarz)


Kurz und bündig: Im letzten Modelljahr vor einen grösseren Facelift gab es einen schmalen, mit Chrom eingefassten Streifen welcher farblich abgesetzt werden konnte. Innen kamen Bucket seats dazu (was das Auto nun zum echten personal Luxury machte) und einem Viergang-Schaltgetriebe mit demKnüppel in der Wagenmitte. Der Spass kostete ab $2677, interessierte aber nicht mehr sonderlich viele Kunden: Das Auto war überaltert und das sah man ihm an...






1962 Studebaker Gran Turismo Hawk Hardtop (conceptcarz)



Dass ausgerechnet Erzrivale Virgil Exner den Auftrag erhielt, den Hawk optisch aufzupeppen, muss die Loewy-Leute geärgert haben. "Ex" lieferte aber einen guten Job ab. Er machte die Kühlermaske "Mercedes-like", fügte ein feinmaschiges Gitter ein und stellte sie senkrecht in den Wind, spendierte dem nun Gran Turismo Hawk genannten, wiederum zum Hardtop gewordenen Coupé ein neues Dach, gestaltete die Flanken um und verpasste dem Auto ein neues Heck. Das Ergebnis sah nicht nur attraktiv aus (obwohl der "alte" Hawk da und dort unmissverständlich durchschimmerte), es war auch preiswert in der Herstellung. Die Heckscheibe zB war gerade. Technisch war das Fahrgestell praktisch unverändert. Basis-Motorisierung war der 289 V8 mit 210 HP, neu waren die berühmten R-Code V8 mit bis zu 330 HP aus 304 ci (4982 ccm).




1963
Studebaker Gran Turismo Hawk Hardtop (conceptcarz)

1963 und und 1964 blieben die Aenderungen minimal. Der Sechszylinder kehrte zurück.





1964 Studebaker Gran Turismo Hawk R2 Hardtop; VIN 64V1085. R2 heisst: 289 V8, Paxton SN60 Supercharger, 4BBL, geänderte Nockenwelle und Kipphebel, ca. 300 HP. Dieses Auto lief am 1. Produktionstag für das Modelljahr 1964 (4.9.63) und war das Ausstellungsmodell an der NY Auto Show im Herbst 1963. 46 GT Hawk R2 wurden gebaut, etwa 5 existieren noch. (alle: conceptcarz)



1963 kam der Studebaker Avanti heraus. Er war mit seiner klaren sportlichen Ausrichtung ein GT, kein Personal Luxury. Die V8-Motoren waren im Prinzip die selben.

Nicht alle R-Code V8 wurden auch im Hawk angeboten. Der R1 war eine Version des 289 V8 mit 240 HP, R2 heisst: 289 V8, Paxton SN60 Supercharger, 4BBL, geänderte Nockenwelle und Kipphebel, ca. 300 HP. Der R3 erschien 1964. Er war eine Weiterentwicklung des R2 Kompressor-V8 und lieferte rund 300 HP aus 304 ci. Der Motor wurde von Andy Granatelli, dem Chef von Paxton Enterprises, entwickelt. Er brach nicht weniger als 337 nationale Stock Car Rekorde. Nur 7 Avanti enthielten diesen Motor ab Werk. Der R4 war ein HO-Version des R1 ohne Kompressor. Im Avanti wurden original keine mehr verbaut.

1964 wurde die Produktion in den USA eingestellt was das Ende für den Hawk bedeutete - und das vorläufige für den Avanti. Aber das ist eine gaaaanz andere Geschichte.
Bild


ASK THE MAN WHO OWNS ONE

Es ist kompliziert.

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